Abc der Herz­krank­hei­ten

Herz-Kreislauf-Krankheiten sind in der Schweiz weit verbreitet. Im Folgenden finden Sie eine kurze Übersicht über die wichtigsten Erkrankungen.

Herzschrittmacher

In der Schweiz leben über 35 000 Menschen mit einem Herzschrittmacher. Dabei handelt es sich um ein kleines Gerät aus Titan, das vorübergehend oder dauerhaft im Brustkorb unter die Haut implantiert wird. Im Gehäuse befinden sich Batterie und Elektronik. Über eine Sonde ist der Schrittmacher mit dem Herzmuskel verbunden. Er arbeitet nur, wenn die Eigenaktion des Herzens entweder zu langsam ist oder aussetzt. Dann gibt er einen elektrischen Impuls ab, der den Herzmuskel zum normalen Schlagen anregt. Es ist möglich, dass die Funktion des Schrittmachers durch elektromagnetische Felder gestört wird. Er kann blockiert werden, was zu Unwohlsein und verlangsamter Herzfrequenz führt. Oder er kann im falschen Takt stimuliert werden. Eine falsch getaktete Stimulation ist auch möglich, wenn ein Magnet auf den Schrittmacher gerichtet ist, darum ist bei der Bedienung gewisser Maschinen Vorsicht geboten. In der Broschüre «Der Herzschrittmacher» der Schweizerischen Herzstiftung finden Sie Listen mit ungefährlichen und gefährlichen Haushaltsgeräten.

Künstliches Herz

Es war der 3. Dezember 1967, als in Kapstadt erstmals ein menschliches Herz transplantiert wurde. Chirurg Christiaan Barnard pflanzte es dem 54-jährigen Louis Washkansky ein. Sein Herz war nach mehreren Infarkten stark geschwächt. Das Organ kam von einer jungen Frau, die nach einem Verkehrsunfall hirntot war. Washkansky starb jedoch nur 18 Tage später – an einer Lungenentzündung. Die meisten anderen Patienten, die in den ersten Jahren ein Herz transplantiert bekamen, starben, weil ihr Körper das fremde Organ abstiess. Die Medikamente gegen die Abstossung waren damals noch nicht ausgereift. In der Schweiz wurde am 14. April 1969 die erste Herztransplantation durchgeführt. 2018 wurden in der Schweiz 50 Herzen transplantiert. Gleichzeitig warten allerdings fast 150 Menschen auf ein Spenderherz. Ein Kunstherz, dessen Antrieb der Patient in einem Köfferchen mittragen muss, ist nur eine Übergangslösung. Ärzte haben schon erfolglos mit Affenherzen experimentiert. Aussichtsreicher ist die Forschung mit gentechnisch veränderten Schweineherzen. Und an der ETH Zürich läuft derzeit ein Projekt für ein neues Kunstherz aus weichem Silikon, für dessen Entwicklung die modernsten digitalen Technologien sowie 3-D-Druck eingesetzt werden. Bei dem Projekt «Zurich Heart» arbeiten18 Forschungsgruppen aus Ingenieuren, Materialwissenschaftlern, Biologen und Ärzten aus Zürich und Berlin zusammen.

Autorin und Redaktion: Bettina Epper Wissenschaftliche Kontrolle: Dr. phil. nat. Anita Finger Weber
  • Quellen
    • Drogistenstern

    • Dr. med. Stefan Waller: «Der Dr. Heart Herz-Coach. Herzinfarkt verhindern, besser und bewusster leben», Gräfe und Unzer Verlag, 2017

    • Susanne Unverdorben, Martin Unverdorben: «Kardiologie kompakt. Kleines Fachlexikon für Patienten und Übungsleiter», Spitta Verlag GmbH & Co. KG, 2013

    • Dr. med. Marianne Koch: «Das Herz-Buch. Wie wir unser Herz schützen und gesund erhalten können», dtv Verlagsgesellschaft, 2015

    • Broschüre: «Herzhaft gesund. Herz-Kreislauf-Risiken kennen und vorbeugen», Schweizerische Herzstiftung, 2015

    • Universität Zürich

    • Schweizerische Herzstiftung

    • Christopher Scharf: «Das Pulsbuch. Herzrhythmus und Herzkrankheiten», Orell Füssli Verlag, 2018

    • Universitätsspital Basel

    • Uniklinik Freiburg (D)

    • Elsevier GmbH: «Medizinische Fachwörter von A-Z», Urban & Fischer, 2018

    • Bundesamt für Gesundheit BAG: «Faktenblatt Induktionskochherd»

    • www.swisstransplant.ch

    • www.aerzteblatt.de

Aktualisiert am 15. März 2025 23:32
Suchen Sie nach Ihrem gewünschten Thema
puravita folgen
Newsletter
5%
Jetzt anmelden & 5% Gutschein sichern

Mehr erfahren

Zurück zum Shop

puravita.ch
Immer eine gute
Empfehlung!