Düfte und Gerüche – ihre Auswirkungen auf unseren Körper
Eine schöne Umschreibung für ätherische Öle lautet „duftende Seele der Pflanzen“. Mit „ätherisch“ verbindet man landläufig etwas Flüchtiges, aber eigentlich steht der Begriff auch für etwas Zartes, Himmelsgleiches. Ätherische Öle sind die Essenz verschiedener Pflanzenteile: Blüten, Blätter, Rinden, Wurzeln, welche meist durch Wasserdampfdestillation gewonnen werden. In diesem Artikel erfahren Sie, dass die Duftöle noch viel mehr können, als einen angenehmen Raumduft zu verbreiten, und was unsere Nasen dazu befähigt, Gerüche zu unterscheiden.
Wie funktioniert unser Geruchssinn?
Pragmatisch gesehen haben wir unseren Geruchssinn nicht primär deswegen, um Rosenduft wahrzunehmen, auch wenn es ein angenehmer Nebeneffekt ist. Unsere Nase warnt uns vor Gefahren wie Feuer und Gas und dient beispielsweise der Kontrolle, ob Lebensmittel noch geniessbar sind. Viele Gerüche lösen auch Emotionen bei uns aus: Angst, Freude, Ekel, Verlangen… Die Zahl der Gerüche, die der Mensch wahrnehmen kann, wurde von Wissenschaftlern tatsächlich mit einer Billion benannt.
Die meisten natürlich vorkommenden Düfte schweben als viele verschiedene Moleküle in der Luft (der genannte Rosenduft besteht übrigens aus 275 Einzelkomponenten). Wir nehmen diese Moleküle mit der Atemluft auf, so gelangen sie an die Riechzellen. Dort sitzen wiederum Rezeptorzellen, welche für die Signalweiterleitung an das Gehirn zuständig sind. Der Teil des Gehirns, welcher Emotionen und Triebe verarbeitet, ist auch für den Geruchssinn zuständig. Er nennt sich limbisches System. Zwei Nerven sind für das Riechen besonders wichtig: Der Olfaktorius ist für den eigentlichen Geruchssinn zuständig, während der Trigeminus empfindlich auf beissende, stechende Gerüche reagiert.
Beschädigter Geruchssinn – ein unterschätztes Problem
Störungen des Geruchssinns können von leichter Ausprägung bis hin zum völligen Riechverlust reichen. Es können auch Überempfindlichkeiten gegenüber bestimmten Gerüchen bestehen. Die Ursachen von Riechstörungen reichen von leichter Erkältung über Nebenhöhlenproblemen, Allergien, Covid-19 bis hin zu Hirntumoren oder Alzheimer. Wenn Sie einen unklaren Verlust des Geruchssinns bemerken, sollten Sie diesen immer ärztlich abklären lassen (Hausarzt oder Facharzt für HNO-Erkrankungen).
Zudem lässt die Fähigkeit, Gerüche zu unterscheiden, ab dem 40. Lebensjahr nach. Rauchen und häufiger Kontakt zu Feinstaub und Chemikalien sorgen ebenfalls für eine Verschlechterung des Geruchsinns. Auch wenn Sie sich vielleicht denken, dass es wesentlich schlimmere Probleme gibt, als nicht mehr riechen zu können, so ist der Verlust des Geruchssinns schwerwiegend. Essen kann beispielsweise nicht mehr so genussvoll wahrgenommen werden, denn der Geruchssinn ist auch am Geschmackssinn beteiligt. Viele Betroffene haben auch Angst, schlecht zu riechen, wenn sie den eigenen Körpergeruch nicht mehr wahrnehmen können. Das führt wiederum zu Rückzug und sozialer Isolation.
Mit Düften Wohlbefinden, Vitalität und Gesundheit steigern
Ätherische Öle können als Bestandteil der Naturheilmedizin betrachtet werden: Je nach Bedarf können sie anregend, erfrischend, beruhigend, entspannend wirken. Dieses Wissen macht sich die Menschheit seit der Zeit der alten Ägypter zunutze. Das Spektrum der Aromatherapie reicht von Duftlampen und Badezusätze über Massageöle, Inhalationen oder das Auftragen auf die Haut. Dabei ist jedoch streng auf die Dosierung zu achten!
Üblicherweise werden ätherische Öle mit nativen Pflanzenölen verdünnt. Für ein Körperöl werden beispielsweise drei bis vier Tropfen ätherisches Öl mit 10 ml Mandelöl gemischt, für ein Badeöl können es auch zwei bis drei Tropfen mehr sein. Zur Behandlung von Warzen oder Brandblasen können ätherische Öle auch in Reinform aufgetragen werden.
Es gibt vier verschiedene Qualitätsformen von ätherischen Ölen:
- im Labor hergestellte, synthetische Öle
- angereicherte bzw. gepanschte Öle
- natürliche, zertifizierte Öle mit keinen oder nur geringen therapeutischen Bestandteilen
- reine medizinische ätherische Öle mit allen Wirkstoffen
Die ätherischen Öle, welche Sie bei puravita beziehen können, wurden international zertifiziert und haben Bio-Qualität.
Die bekanntesten Düfte und ihre Wirkung:
Zitrone:
Der erfrischende Duft von Zitrusfrüchten ist uns allen bekannt. Zitrone wirkt belebend, aufmunternd und fördert die Konzentration bei Schreibtischarbeit. Auch in der Erkältungszeit wird Zitronenöl als Raumduft gerne zur Desinfektion verwendet.
Eukalyptus:
Der Eukalyptus ist sehr vielfältig einsetzbar: Neben dem Einreiben von Muskeln und Gelenken bei Verspannungen und Rheuma wird er auch gerne als Inhalationszusatz bei Husten und Erkältungen verwendet. Auch als Saunaaufguss ist der belebende und motivierende Eukalyptus beliebt. Bei Babys und Kleinkindern sollte Eukalyptusöl jedoch nicht angewendet werden.
Lavendel:
Dieses Öl ist beliebt für seine entspannende Wirkung: Schlafprobleme, Nervosität, Herzklopfen und Aufregung sollen damit gelindert werden. Lavendelöl kann beispielsweise auf das Kopfkissen gesprüht/aufgetupft werden. Auch zur Hautpflege wird es verdünnt gerne verwendet.
Rose:
Das Rosenöl ist das harmonisierende ätherische Öl für die Seele. Es ist wohltuend bei Trauer, Kummer und Leid und ist eine tolle Essenz zur Hautpflege. Rosenöl als Raumduft hat sich auch bei Geburten oder bei der Sterbebegleitung bewährt.
Teebaum:
Das Öl gehört zwar nicht zu den wohlriechendsten, dafür zu den wirkungsvollsten ätherischen Ölen. Seine desinfizierenden Eigenschaften sorgen für bessere Raumluft in Erkältungszeiten, stoppen Körpergeruch und heilen Hautunreinheiten. Nach Insektenstichen kann das Öl auch pur aufgetragen werden.
Bei rund 40 gängigen ätherischen Ölen sind rund 80 verschiedene Wirkungsweisen bekannt und durch Studien belegt. Manche ätherische Öle haben eine direkte Wirkung auf Krankheitserreger wie Viren, Bakterien oder Pilze. Andere haben spezielle physiologische Eigenschaften oder wirken sich direkt auf den Stoffwechsel aus. Folgende Wirkungsweisen können unter anderem durch ätherische Öle erreicht werden:
- schmerzlindernd
- antientzündlich
- krampflösend
- entschlackend
- sedierend
- antidepressiv
- aphrodisierend
Was gilt es bei der Anwendung zu beachten?
Ätherische Öle sind in unverdünnter Form reizend und stark konzentriert. Eine unverdünnte Anwendung sollte daher nicht ohne Beratung durch Arzt, Heilpraktiker oder Drogisten erfolgen. Auch der Einsatz bei Kleinkindern, alten und geschwächten Personen, Schwangeren oder Asthmatikern sollte besprochen werden.
Manche ätherische Öle reagieren photosensitiv, das heisst, die Sonne kann manche Substanzen aktivieren und für die Haut unverträglich machen. Nach einer Anwendung von ätherischem Öl auf der Haut sollten Sie sich keiner direkten Sonnenbestrahlung aussetzen.
Wenn Ihre Haut häufig sensibel oder gereizt reagiert oder Sie zu Allergien neigen, sollten Sie vor einer großflächigen Anwendung auf der Haut an einer kleinen Stelle die Verträglichkeit des Öls testen.
Quellen: vitagate.ch
Autorin: Doris Gapp