Anti Aging: die Hautalterung beeinflussen
Für viele Menschen gleicht das Entdecken der ersten Anzeichen von Hautalterung einem Albtraum. Falten und schlaffe Haut gelten gemeinhin als unattraktiv, auch wenn es sich dabei um einen biologischen Prozess handelt, der signalisiert, dass wir am Leben sind. Waren es früher hauptsächlich Frauen, sind es heute Frauen und Männer gleichermassen, welche mit Anti Aging Produkten versuchen, diesem Prozess entgegenzuwirken.
Wörtlich übersetzt würde Anti Aging „kein Altern“ bedeuten, was allerdings nicht möglich ist, denn der Alterungsprozess der Haut lässt sich nicht stoppen. Ist Anti Aging also nur ein Schlagwort, mit dem die Kosmetikindustrie eine Menge Geld verdient? Dieser Frage gehen wir auf den Grund, ebenso welche Faktoren die Hautalterung beeinflussen und was mit unserer Haut eigentlich passiert, wenn wir altern.
Der Prozess der Hautalterung
Unsere Haut besteht aus mehreren Schichten und in jeder macht sich das Alter früher oder später bei jedem bemerkbar. Die äussere Hautschicht regeneriert sich langsamer und produziert weniger Lipide. Durch die Austrocknung entstehen erste Fältchen, Wunden heilen langsamer, die Haut reagiert empfindlicher auf UV-Strahlung. Auch die „Kraftwerke“ unserer Zellen, die sogenannten Mitochondrien, werden schwächer.
Die darunter liegende Hautschicht wird als Dermis bezeichnet und besteht hauptsächlich aus den Bindegewebsfasern Kollagen und Elastin. Durch den Prozess der Hautalterung verlieren wir jedoch an den wichtigen Baustoffen, dadurch büsst die Haut an Kraft und Elastizität ein. Auch die Durchblutung wird im Laufe der Jahre schlechter.
Die innere Hautschicht ist zum grössten Teil eine Verbindung aus Fettzellen und Kollegenfasern. Sie speichern Energie, polstern die Haut auf und isolieren unseren Körper. Im Alter nimmt die Anzahl an Lipidzellen ab, was zu dünnerer Haut und tieferen Falten führt.
Der Prozess der Hautalterung beginnt zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr, auch wenn er zu diesem Zeitpunkt mit dem Auge noch nicht erkennbar ist. Der Prozess an sich ist nicht aufhaltbar, allerdings gibt es einige Faktoren, die ebenfalls einen grossen Einfluss auf die Hautalterung haben, und von denen wir zumindest die äusseren Faktoren selbst steuern können.
Welche Faktoren beeinflussen die Hautalterung?
Genetik:
Erbliche Veranlagung, Hauttyp und Ethnie haben Einfluss darauf, wie rasch Zeichen der Hautalterung nach aussen hin sichtbar werden.
Hormone:
In den Wechseljahren vermindert sich die Produktion des Hormons Östrogen, bis sie schliesslich komplett eingestellt wird. Das führt dazu, dass die Haut nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt wird, an Elastizität verliert, dünner wird und blasser erscheint.
Oxidativer Stress:
Dieser Bezeichnung steht für die Freisetzung von freien Radikalen im Körper. Freie Radikale schädigen Zellstrukturen, sowohl von Bindegewebe, Proteine, Lipide oder auch die DNA. Je älter wir werden, desto mehr häufen sich diese Zellschäden. Üblicherweise helfen Antioxidantien dabei, diesen Prozess zu neutralisieren, doch diese Fähigkeit lässt mit dem Alter nach. Die bekanntesten Antioxidantien zu diesem Zweck sind die Vitamine A, E und C. Wie viel oxidativem Stress wir ausgesetzt sind, können wir jedoch durch unsere Lebensweise beeinflussen.
UV-Strahlung:
Vor allem die Hautalterung im Gesicht geht auf das Konto von zu viel UV-Strahlung. Besonders gut sichtbar wird die Schädigung, wenn die Gesichtshaut ungeschützt der Sonne ausgesetzt wird. Diese sogenannte Lichtalterung ist auch die Ursache für die Entstehung von Pigment- bzw. Altersflecken.
Ernährung:
Ein Zuviel an Fett und Zucker schadet auch unserer Haut. Dabei können wir ihr durch den Konsum von viel Gemüse, Obst, Fisch, Getreide und Nüssen ein Rundumpaket an schützenden Antioxidantien bieten. Als starkes Antioxidans bekannt ist auch das in Tomaten enthaltene Lycopin. Ein Geheimtipp hingegen ist das Astaxanthin, welches aus Süsswasseralgen gewonnen wird. Es schützt vor UV-Strahlung, neutralisiert freie Radikale und hemmt kollagenabbauende Enzyme.
Zu wenig Schlaf:
Im Schlaf regeneriert sich unser Körper, so auch die Haut. Wer zu wenig schläft, nimmt der Haut die Möglichkeit der Zellerneuerung und -reparatur.
Falsche/keine Hautpflege:
Egal, wie müde man gerade ist – die Reinigung der Gesichtshaut von Schmutz, Talg und Make up vor dem Zubettgehen sollte unbedingt zur täglichen Routine gehören. Ausserdem sollte die Haut dem Hauttyp entsprechend mit einer Tagescreme mit UV-Schutz gepflegt werden. Wie Sie trockene Haut am besten verwöhnen können, verraten wir Ihnen hier.
Nikotin und Alkohol:
Der Konsum der Genussgifte führt dazu, dass sich die freien Radikale extrem vermehren. Wenn Sie die Hautalterung sichtbar verzögern wollen, sollten Sie auf Nikotin möglichst komplett verzichten und Alkohol mässig konsumieren.
Wie wirken Anti Aging Produkte?
Hyaluronsäure:
Praktisch keine Anti Aging Creme kommt ohne Hyaluronsäure aus. Wir produzieren sie zwar selbst, doch bereits Mitte 20 wird die Produktion weniger. Da Hyaluronsäure grosse Mengen Wasser binden kann, sorgt sie dafür, dass unsere Haut straff aussieht, sie füllt und stützt das Bindegewebe. Kosmetik mit Hyaluronsäure sorgt dafür, dass sich erste Falten im Gesicht wieder glätten.
Vitamin A (Retinol):
Retinol sorgt für mehr Spannkraft, fördert die Bildung von Hornzellen der ersten Hautschicht und regt die Produktion von Kollagen an. 3 mg an Vitamin A sollten täglich mit der Nahrung aufgenommen werden. Ausserdem kann die Verwendung eines Vitamin A-Serums vor dem Zubettgehen positive Auswirkungen auf die Hautbildung haben.
Vitamin C:
Vitamin C sorgt dafür, dass Sonnenschäden der Haut abgemildert werden. Frisches Obst und Gemüse gehört also auf jeden Fall auf den Speiseplan, ausserdem gibt es eine breite Palette von Ampullen, Seren und Pflegeprodukten, welche Vitamin C enthalten.
Q10, Ceramide:
Hierbei handelt es sich ebenfalls um körpereigene Substanzen, die wir unserem Körper aber auf jeden Fall ergänzend zuführen können. Q10 wird vor allem von den Mitochondrien gebraucht, den Kraftwerden unserer Zellen. Ceramide stärken die natürliche Schutzbarriere der Haut.
Worauf ist beim Kauf von Anti Aging Produkten zu achten?
Die Cremes etc. sollten möglichst natürliche Fette und Feuchtigkeitsspender enthalten. Parfüm, Konservierungsstoffe, Mineralöle und Silikone haben in guten und gesunden Pflegeprodukten nichts verloren.
Tatsächlich sollte mit Anti Aging Produkten so früh wie möglich begonnen werden. Auch mit Sport und gesundem Essen sollte in jungen Jahren begonnen werden – warum also nicht damit die Haut gut versorgen? Herkömmliche Feuchtigkeitspflege hilft zwar gegen Trockenheitsfältchen, sorgt aber nicht dafür, dass das Kollagengerüst der Haut gestärkt wird.
Hyaluronsäure