Aro­ma­the­ra­pie

Die Aromatherapie ist Bestandteil der Pflanzenheilkunde, auch Phytotherapie genannt. Dabei kommen ätherische Öle zum Einsatz, um Beschwerden zu lindern oder das Wohlbefinden zu steigern. Die ätherischen Öle werden aus Pflanzenteilen gewonnen und wir nehmen sie meistens als angenehm wahr, natürlich gibt es individuelle Vorlieben und Abneigungen. Bereits die alten Ägypter und Chinesen wussten um die Kräfte der Pflanzendüfte, und auch im Mittelalter kamen ätherische Öle zur Bekämpfung der Pest zum Einsatz. In diesem Blogartikel erfahren Sie viel Wissenswertes rund um die Aromatherapie und erhalten wertvolle Tipps zum Kauf hochwertiger ätherischer Öle.

Kleine Geschichte der Aromatherapie

Das Wort "ätherisch" entstammt dem Griechischen und bedeutet "himmlisch" bzw. "Himmelsluft". Sinngemäss lautet die beste Übersetzung "flüchtig". Ätherische Öle verdunsten in der Luft rasch und hinterlassen keine Rückstände.

Bei den alten Ägyptern und Griechen, ebenso wie bei den Indern und Chinesen wurden Duftstoffe aus Pflanzenteilen bereits zu kosmetischen und therapeutischen Zwecken, aber auch für Rituale eingesetzt. Die Ausgrabung eines Destilliergerätes in Mesopotamien beweist, dass die Kunst der Gewinnung ätherischer Öle bereits Jahrtausende alt ist.

Die Ägypter verwendeten beispielsweise Zedernöl zur Konservierung, aber auch als Räucherwerk und als Zusatz in Haar- und Hautpflegeprodukten. Der Urvater unserer Medizin, der Grieche Hippokrates, setzte Aromatherapie als Räucherwerk und Umschläge zur Heilung bestimmter Krankheiten ein. Auch bei den Römern war der Einsatz von ätherischen Ölen sowohl zu medizinischen, als vor allem auch kosmetischen Zwecken beliebt.

In der modernen Medizin wird die Aromatherapie noch nicht lange eingesetzt. Alles begann 1920 mit dem französischen Chemiker und Parfümeur René Maurice Gattefossé, der sich bei einem chemischen Experiment verbrannte. Er steckte seine Hand in den nächstbesten Behälter, drinnen war Lavendelöl, und er stellte fest, dass dieses die Heilung beschleunigte und die Schmerzen linderte. Daraufhin wurden die ersten wissenschaftlichen Studien zum Thema durchgeführt.

Wofür wird Aromatherapie heute eingesetzt?

Vor allem in den letzten 30 Jahren erfreute sich die Aromatherapie steigender Beliebtheit bei Heilpraktikern und Ärzt*innen. Auch Masseure, Hebammen oder Psychotherapeuten arbeiten mit wohlriechenden Düften. Die Aromatherapie kann selbstverständlich auch zu Hause durchgeführt werden.

Häufig werden ätherische Öle zur Verdampfung in einer Duftlampe eingesetzt. Hierbei werden einem Schälchen mit Wasser einige Tropfen ätherischen Öls zugefügt und mittels Teelicht erhitzt. Auch einem Saunaaufguss kann das duftende Öl beigemischt werden, dabei kommen fünf Tropfen auf eine Kelle Wasser. Bei Erkältungs- und Atemwegsbeschwerden wirken bestimmte ätherische Öle wohltuend als Inhalation, dazu geben Sie ca. 5 Tropfen davon in einen grossen Topf mit heissem Wasser.

Eine weitere beliebte Anwendungsmöglichkeit sind Massagen und Bäder mit ätherischen Ölen. Wichtig ist, dass diese vorher mit einem Basisöl vermischt werden, beispielweise Mandel- oder Jojobaöl. Das ist auch notwendig, wenn man das ätherische Öl als Badezusatz verwendet, da es sich nicht mit dem Wasser verbindet. Dazu mischen Sie drei Esslöffel des Trägeröls mit 10 bis 20 Tropfen ätherischem Öl.

Welches ätherische Öl eignet sich wofür?

Duft 

Wirkung 

Duftrichtung 

Zitrone, Orange, Grapefruit, Mandarine 

stimmungsaufhellend, desinfizierend, immunsystemstärkend 

Zitrus 

Tanne, Fichte, Latschenkiefer, Pinie 

schleimlösend, desinfizierend, konzentrationsfördernd, entzündungshemmend 

Nadelholz 

Lavendel, Bergamotte, Teebaum 

stärkend, beruhigend, antiseptisch, wundheilend 

Allround-Düfte 

Zedernholz, Sandelholz, Patchouli 

hautpflegend, erdend, ausgleichend, angstlösend 

holzig, erdig 

Rose, Jasmin, Ylang Ylang,  

ausgleichend, sinnlich, beruhigend, pflegend 

blumig 

Rosmarin, Thymian, Pfefferminze 

durchblutungsfördernd, kräftigend, stimulierend, schmerzlindernd 

krautig 

Eukalyptus 

schleimlösend, insektenvertreibend, antiseptisch, schmerzstillend, konzentrationsfördernd 

frisch 

Weihrauch, Myrrhe 

beruhigend, zentrierend, entzündungshemmend, heilend 

harzig, balsamisch 

Was gilt es bei ätherischen Ölen zu beachten?

In der Schwangerschaft, bei bestimmten Krankheiten, für Babys und alte Menschen sollten ätherische Öle nur mit Vorsicht und nach genauer Information eingesetzt werden.

Allergiker*innen sollten auf einer kleinen Hautstelle probieren, ob innerhalb von 24 Stunden Rötungen, Juckreiz etc. auftreten, bevor sie eine Massage oder ein Vollbad mit dem entsprechenden Öl geniessen.

Grundsätzlich können ätherische Öle auch eingenommen werden, zu diesem Zweck sollte allerdings fachlicher Rat bei Arztinnen oder Heilpraktiker eingeholt werden, denn die Konzentration der Öle ist nicht zu unterschätzen. Gewisse ätherische Öle kommen auch in der Küche zur Aromatisation von Lebensmitteln zum Einsatz.

Zudem sollte beim Kauf von ätherischen Ölen immer auf eine gute Qualität geachtet werden.

Wie werden ätherische Öle hergestellt?

Je nach Pflanzenart werden Zweige, Blätter, Blüten, Wurzeln oder auch die gesamte Pflanze verwendet. Das gängigste und älteste Verfahren zur Gewinnung ätherischer Öle ist die Wasserdampfdestillation. Dabei werden die verwendeten Pflanzenteile auf einen Rost gelegt und Wasserdampf zugeführt. In einem gekühlten Rohr kommt es zur Kondensation und das solchermassen gewonnene ätherische Öl fliesst in den sogenannten Florentiner Topf. Da es leichter als Wasser ist, schwimmt es an der Oberfläche und wird von dort abgeschöpft.

Bei Zitrusölen kommt die Kaltpressung zum Einsatz, die Schalen der Früchte werden schonend mechanisch ausgepresst und Wasser und Öl mittels Zentrifuge getrennt.

Bei sehr empfindlichen Pflanzen oder wo es nur geringen Ertrag beim Destillieren gibt, werden die ätherischen Öle auch mittels Lösungsmittel extrahiert.

Was gilt es beim Kauf ätherischer Öle zu beachten?

Für eine entsprechende Wirksamkeit ist es wichtig, beim Kauf auf qualitativ hochwertige Produkte zu achten. Für die Aromatherapie sollten keine Parfumöle zum Einsatz kommen, sondern stets 100 % reine, ätherische Öle.

Achten Sie dabei auf folgende Angaben auf dem Etikett:

  • lateinischer Name der Herkunftspflanze
  • Ursprungsland (bei Mischung nicht beschrieben)
  • die Bezeichnung 100% reines, ätherisches Öl
  • Chargennummer
  • Füllmenge
  • Name des Lieferanten

Aufschlussreich ist auch, wenn Sie in Erfahrung bringen können, welche Pflanzenteile verwendet wurden, wie die Anbauart erfolget und welche Gewinnungsart zum Einsatz kam.

Natürlich sollte auch ein Haltbarkeitsdatum angegeben werden bzw. ein Hinweis, wie lange das Öl ab Öffnungsdatum haltbar ist sowie entsprechende Hinweise, wie beispielsweise, dass ätherische Öle nicht unverdünnt auf Schleimhäute aufgetragen werden dürfen etc.

Kaufen Sie ätherische Öle nicht bei dubiosen Händlern, welche mit günstigen Preisen werben. Gute Öle sind in Apotheken, Drogerien oder Reformhäusern zu erwerben.

Die korrekte Aufbewahrung für ätherische Öle ist gut verschlossen, dunkel und kühl. Die Haltbarkeit von Zitrusölen ist nach dem Öffnen geringer und wird mit sechs Monaten angegeben. Eine Lagerung im Kühlschrank ist üblicherweise nicht notwendig und vorgesehen.

Autorin: Doris Gapp
Quelle: vitagate.ch, Drogerie Sonderegger
Photo by Christin Hume on Unsplash

 

Aktualisiert am 9. Nov. 2023 09:25
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