Asth­ma und Sport? Kein Pro­blem

Husten, pfeifender Atem, Luftnot – man könnte meinen, Asthmatiker sollten jede sportliche Anstrengung vermeiden. Genau das Gegenteil ist aber der Fall, regelmässiges Training verbessert die Lungenfunktion bei jedem Menschen, auch bei Asthmatikern.

Die Hauptursachen von Asthma sind genetische Veranlagung, ein Infekt der Atemwege oder eine Allergie. Bei einem Asthmaanfall passiert in allen Fällen das gleiche: Die glatte Muskulatur in den Atemwegen verkrampft, die Schleimhäute schwellen an und es wird verstärkt Schleim gebildet. Dadurch verengen sich die Atemwege und der Betroffene leidet unter Atemnot. Auslöser können Allergene wie Pollen sein, aber auch Reizstoffe wie Parfüm, Gerüche, hohe Ozonwerte, Feinstaub, Rauch oder Kälte.

Das sogenannte Anstrengungsasthma dagegen wird durch körperliche Belastung ausgelöst. Viele Menschen mit oder ohne Asthma leiden schon bei geringer Anstrengung plötzlich unter Atemnot. Grund ist fast immer ein schlechter Trainingszustand. Durch regelmässige sportliche Betätigung steigt die Reizschwelle für das Auftreten eines Anfalls für alle Asthmatiker – auch für Anstrengungsasthmatiker.

Moderater Ausdauersport

Asthma bedeutet also nicht, dass jemand keinen Sport treiben darf. Auch für sie gilt: Je weniger sie sich bewegen, desto schlechter wird ihre Kondition und desto geringer ist ihre körperliche Belastbarkeit. Asthmatikerinnen und Asthmatiker können jeden Sport betreiben. Besonders geeignet sind Ausdauersportarten mit gleichmässigen Bewegungen wie Schwimmen, Wandern oder Velofahren, da sie das Herz-Kreislauf-System stärken und die Atemtiefe vergrössern. Die Intensität sollte dabei im mittleren Bereich liegen.

Besonders wichtig für Asthmatiker ist es, sich vor sportlichen Belastungen gründlich aufzuwärmen. Der Körper braucht Zeit, um sich auf die veränderte Belastungsintensität einzustellen und die verkrampfte Atemmuskulatur zu lösen. Ein zu schneller Belastungsbeginn kann das Gegenteil bewirken und dazu führen, dass sich die Bronchien verengen.

Angepasst Sport treiben

Zudem müssen Asthmakranke ihr Trainingsprogramm der Situation anpassen. Wer im Sommer wegen der hohen Ozonbelastung Probleme hat, nutzt am besten die frühen Morgenstunden für körperliche Betätigung im Freien. Andere Alternativen sind Hallen- oder Wassersport. Bei Kälte ist es ratsam, Mund und Nase mit einem Tuch zu bedecken, damit die Atemluft sich erwärmen kann. Denn bei kalter, trockener Witterung ziehen sich die Bronchien zusammen, was das Atmen erschwert. Übrigens auch bei Gesunden. Chronisches Asthma verläuft zudem oft in Wellen. An schlechten Tagen am besten nichts erzwingen.

Tipps vom aha!Allergiezentrum Schweiz

Vor dem Sport

  • Asthmaspray inhalieren

  • Atmungsaktive Sportkleider tragen

  • Lockeres Aufwärmen, mindestens 10 Minuten

  • Realistische Trainingsziele setzen, Körper nicht überfordern

Während des Sports

  • Richtige Atemtechnik beachten: In den Bauch atmen und bei starker Belastung mit der Lippenbremse ausatmen. Dafür die Lippen leicht zusammenpressen, um gegen den Widerstand auszuatmen. Damit bleiben die kleinen Luftwege in der Lunge offen.

  • Solange wie möglich durch die Nase atmen

  • Auf die Signale des Körpers achten. Bei Bedarf:

    • Tempo oder Intensität reduzieren

    • Pausen machen

    • Asthmaspray inhalieren

    • Trinken und Essen

Nach dem Sport

  • Belastung langsam reduzieren

  • Mit der Lippenbremse ausatmen und wenn nötig eine Körperhaltung einnehmen, die das Atmen erleichtert (z.B. Torwart, Kutschersitz)

  • Dehnübungen zum Abkühlen

  • Verschwitzte Sportkleider rasch ausziehen, um Erkältungen vorzubeugen

  • Flüssigkeitsverlust mit Wasser, Tee oder Saft ausgleichen

  • Ausruhen

Autorin und Redaktion: Bettina Epper
  • Quellen
    • aha! Allergiezentrum Schweiz

    • Lungenliga Schweiz

    • Sportklinik Basel

    • Lungenärzte im Netz

Aktualisiert am 9. Nov. 2023 13:06
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