Bocks­horn­klee zur Un­ter­stüt­zung in der Still­zeit

Dem eigentlich aus dem persischen Raum stammenden Bockshornklee wird eine milchbildungsfördernde Wirkung bei stillenden Frauen nachgesagt. Konsumiert wird das Heilkraut in Form von Tee oder Kapseln. Tatsächlich haben türkische Wissenschaftler in einer kleineren Studie bewiesen, dass Bockshornklee zur Förderung der Milchbildung beiträgt und die Ernährungssituation des Säuglings verbessert. Alle Details dazu gibt es in unserem Blogbeitrag.

Was ist Bockshornklee?

Beim Bockshornklee handelt es sich um den Samen einer Hülsenfrucht mit bitter herbem Aroma, welches ein wenig an Liebstöckel erinnert. Im Gewürzregal des Supermarktes findet man Bockshornklee eher selten, sehr wohl aber in gut sortierten Naturkostläden oder Reformhäusern. Dort gibt es sowohl die harten Samen des Gewürzes, als auch die gemahlene Pulverform.

Bockshornklee ist ein schmackhaftes Gewürz in Gemüse- und Kartoffelgerichten, harmoniert perfekt zu Lammfleisch und wird auch oft als Brotgewürz verwendet. Ausserdem wird er schon seit langer Zeit als Heilpflanze verwendet, vor allem in der traditionellen indischen Heilkunst, dem Ayurveda. Ihm wird eine hohe antioxidative Wirkung nachgesagt, weil der Bockshornklee über einen hohen Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen verfügt.

Er soll zur Stärkung des Immunsystems beitragen, ebenso wie zur Blutreinigung. Als Gurgellösung lindert das Gewürz Rachenentzündungen und Heiserkeit, und im Ayurveda gilt er als Geheimwaffe zur Regulierung von Blutzuckerspiegel und Cholesterinwerten.

Aber Achtung: Bockshornklee ist zwar für stillende Mütter geeignet, nicht jedoch für Schwangere! Wird er in der Schwangerschaft häufiger konsumiert, kann es zu frühzeitigen Kontraktionen der Gebärmutter kommen.

Warum fördert Bockshornklee die Milchbildung?

Das Gewürzt enthält pflanzliche Hormone, sogenannte Phytoöstrogene. Diese regen im weiblichen Körper die Produktion von Prolaktin und Östrogen an. In der Stillzeit ist Prolaktin dafür verantwortlich, Milch zu bilden. Das Hormon wird vor allem bei der Stimulation der Brustwarzen durch das Saugen des Babys ausgeschüttet. Eine Unterfunktion der Hypophyse oder die Einnahme bestimmter Medikamente können dafür verantwortlich sein, dass dieser Wert zu niedrig ist.

Zu wenig Milch beim Stillen?

Immer wieder kommt es zu frühzeitigem Abstillen, obwohl der Stillwunsch noch vorhanden ist. Rund ein Drittel der Mütter begründet es mit der Sorge, zu wenig Milch zu haben. Vor allem für Erstgebärende ist es nicht leicht, das normale Stillverhalten einzuschätzen.

Folgende Zeichen werden oft als Milchmangel gedeutet:

  • Kurze Abstände beim Stillen
  • Abendliches Dauerstillen
  • Unruhiges/weinendes Baby
  • Pumpversuche sind nicht erfolgreich

Diese Anzeichen geben jedoch keinen Hinweis darauf, ob die Milchmenge ausreichend ist und das Baby gut gedeiht.

Folgende Faktoren können tatsächlich zu einem Milchmangel führen:

  • Ineffektive Saugtechnik des Babys
  • Fehlender Milchspendereflex
  • Ungünstiges Stillmangement
  • Starker Blutverlust nach der Geburt
  • Schilddrüsenerkrankungen der Mutter
  • Brust-OP's oder anatomische Besonderheiten der Brust

Bockshornklee zur Milchbildungssteigerung: Die Studie

Türkische Forscher haben 66 Mütter mit Neugeborenen in drei Forschungsgruppen unterteilt: Eine Gruppe sollte 3 Mal täglich eine Tasse Tee mit Bockshornklee trinken. Die andere Gruppe erhielt Apfeltee, und die dritte Gruppe als Placebogruppe nichts davon. Bei der Apfelteegruppe blieb die Milchbildung nahezu unverändert (39 ml), ebenso wie bei der unbehandelten Gruppe (31 ml).

Bei der Bockshornklee-Tee-Gruppe hingegen war die Milchmenge am dritten Tag nach der Geburt bereits etwa doppelt so hoch (73 ml). Ebenso war der Gewichtsverlust der Babys dieser Gruppe geringer, bereits nach einer Woche erreichten sie wieder ihr Geburtsgewicht. Bei der Gruppe ohne Tee dauerte das drei Tage länger, bei der Apfelteegruppe allerdings nur einen Tag.

Nebenwirkungen von Bockshornklee

Wie bereits erwähnt, sollten Schwangere möglichst keinen Bockshornklee zu sich nehmen.

Bei manchen Frauen kommt es zu vorübergehenden leichten Magen-Darm-Beschwerden oder zu Appetitminderung.

Bei bekannter Allergie auf Hülsenfrüchte und Erdnüsse sollte vor der Einnahme ärztliche Rücksprache gehalten werden.

Aufgrund der blutzuckersenkenden Wirkung sollten auch Diabetikerinnen Bockshornklee nur nach Rücksprache einnehmen.

Bockshornklee riecht ziemlich stark nach Curry, also nicht wundern, wenn man nach regelmässiger Einnahme selbst ein wenig diesen Geruch verströmt.

Autorin: Doris Gapp
Quellen: vitagate.ch, Drogerie Sonderegger
Bild von Autumn Martin auf Unsplash

Aktualisiert am 15. März 2025 23:27
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