Den Darm kurz erklärt
Der menschliche Darm ist bis zu acht Meter lang und hat eine Oberfläche von bis zu 500 Quadratmeter. Er besteht aus dem Dünn- und dem Dickdarm und nimmt die unteren zwei Drittel der Bauchhöhle ein.
So ist der Darm aufgebaut
Der Dünndarm beginnt am Magenausgang. Er ist für die Aufnahme von Nährstoffen nach der Verdauung verantwortlich. Beispielsweise Einfachzucker aus Kohlehydraten, Aminosäuren aus Eiweiss, Fettsäuren und Glyzerin aus Fetten. Auch einige Vitamine, wie Vitamin B12, werden hier resorbiert.
Der Dickdarm ist die Fortsetzung des Dünndarms und zuständig für die Aufnahme von Wasser und Salzen (Elektrolyte). Im Mastdarm angekommen, ist aus der Nahrung Stuhl (auch Fäzes genannt) entstanden. Wie ein Bilderrahmen liegt der Dickdarm entlang der Grenzen der Bauchhöhle. Sein Anfang heisst Blinddarm. Die weiteren Abschnitte sind: aufsteigender Grimmdarm, quer laufender Grimmdarm, absteigender Grimmdarm und Mastdarm.
Der Dünndarm liegt in der Mitte des vom Dickdarm gebildeten Rahmen. Ein Mensch produziert pro Tag bis zu einem Liter Darmgase in Form von Blähungen. Dieses Gas besteht überwiegend aus Stickstoff, gemischt mit etwas Kohlendioxid, Sauerstoff, Wasserstoff und Methan. Die letzten vier Gase werden von Darmbakterien produziert, wohingegen Stickstoff über den Blutkreislauf in den Darm gelangt.
Das tut dem Darm gut
Der diplomierte Drogist HF Martin Tschumi hat für Sie die wichtigsten Tipps für einen gesunden Darm zusammengestellt:
Die Darmflora sollte im Gleichgewicht sein. Es gibt verschiedene Präparate mit probiotischen Bakterien, die zur Regeneration beitragen. Es kann auch sinnvoll sein, eine solche Kur ein- bis zweimal im Jahr präventiv durchzuführen. Das gewährleistet auch eine gute Aufnahme von wichtigen Nährstoffen, was für den gesamten Körper zentral ist.
Bei akutem Durchfall, beispielsweise auf Reisen, können Medikamente ein Segen sein. Lassen Sie sich am besten vor der Abreise in der Drogerie beraten. Wer Durchfall hat, sollte unbedingt genug Wasser trinken, weil durch den Durchfall viel Flüssigkeit verloren geht. Halten die Probleme länger an, sollten Sie einen Arzt konsultieren.
Verstopfung ist nicht nur unangenehm, auch Gifte bleiben länger im Körper. Essen Sie vorbeugend genügend Ballaststoffe, sei es in Form von Vollkornprodukten oder auch als Pulver.
Bewegung trägt viel zu einer gut funktionierenden Verdauung bei.
Gegen Blähungen kann eine Teemischung aus Fenchelsamen, Kümmel und Anis helfen. Zudem gibt es Medikamente, die rein physikalisch wirken und Gasbläschen, die sich bilden, auflösen.
Bei Problemen mit dem Darm empfiehlt es sich, eine Darmsanierung oder auch eine Leber-Galle-Kur durchzuführen. Denn die Funktion dieser Organe hängt eng zusammen.
Wenn Blähungen plagen
Woher der Wind weht
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Quellen
Gordon Cheers (Hg.): «Anatomica. Körper und Gesundheit. Das komplette Nachschlagewerk», H.F. Ullmann Verlag, 2013
Giulia Enders: «Darm mit Charme. Alles über ein unterschätztes Organ», Ullstein Verlag, 2014