Der schmerzlindernde Tampon
Der schmerzlindernde Tampon soll mittels sanfter Vibration Menstruationskrämpfe lösen. So die Idee. Er ist für den Einmalgebrauch bestimmt und funktioniert wie folgt: Der mit einem Minimotor ausgerüstete Tampon ist über ein dünnes Kabel mit einer Batterie verbunden. Der Tampon wird normal eingeführt. Ein Druck aufs Knöpfchen versetzt den Spezialtampons in feine Schwingungen, welche Schmerzen, Krämpfen und Verspannungen entgegenwirken sollen. Und dies selbstredend ohne Chemie und Hormone. Die Behandlungsdauer beträgt eine Stunde. Laut Angaben der Herstellerfirma stellen 68 Prozent der Frauen innerhalb von 45 Minuten eine Schmerzreduktion fest. Zudem brauche eine überwiegende Mehrheit der Frauen nur einen Tampon pro Zyklus für eine erfolgreiche Behandlung ihrer Menstruations-Beschwerden. Das ist nicht zuletzt auch fürs Portemonnaie erfreulich: ein einziger Tampon kostet stolze 25 Franken.
Wer hat’s erfunden
Die neuartige Behandlungsmethode gegen Menstruations-Beschwerden erfand der Amerikaner Steve Kilgore im Jahr 1987. Kilgore's Frau litt lange Zeit unter starken Menstruationsschmerzen. Da er um die schmerzlindernde Wirkung von gezielt eingesetzten Vibrationen wusste, kam ihm die Idee eines vibrierenden Tampons. Die Schmerzen werden lokal und am Ort ihres Entstehens therapiert.
Um die Wirksamkeit der Behandlungsmethode wissenschaftlich zu untersuchen, wurde 2006 eine klinische Studie an zwei Krankenhäusern in Kansas (USA) gestartet. Die Studie wurde 2009 mit dem Ergebnis abgeschlossen, dass der vibrierende Tampon mindestens so wirksam gegen Menstruationsschmerzen sei wie Ibuprofen. Ibuprofen ist ein Wirkstoff mit entzündungshemmenden und schmerzlindernden Eigenschaften.
In der Schweiz ist der Tampon als Medizinprodukt zugelassen und kann seit Frühling 2012 in Drogerien und Apotheken gekauft werden.
