Die Lin­se, die nachts nicht schläft

Nachtlinsen werden mindestens vier Stunden pro Nacht getragen. Während der Linsenträger schläft, beeinflussen die Spezial-Kontaktlinsen die oberflächlichen Hornhautzellen durch mechanisch-physikalischen Druck beziehungsweise Sog so, dass die Augen tagsüber ohne Brille gut sehen.

So funktioniert's

Mit einem sogenannten Keratografen wird die Augenoberfläche an 22'000 Punkten exakt dokumentiert. Optiker Raymond E. Wälti: «Wir können aufgrund dieser Daten berechnen, welche Form die Linse haben muss, damit sie die optimale Korrektur am Auge vornehmen kann.» Diese spezifische Wölbung kommt auf die Innenseite der Kontaktlinse, quasi als Negativabbildung, und bringt so während der Nacht die Zellen in die richtige Form. Wichtig dabei ist der Tränenfilm, der zwischen Linse und Auge liegt: «Dadurch entsteht ein Sog, der die Zellen der Hornhaut geplant verformt.»

Nachtlinsen basieren im Prinzip auf derselben Idee wie die Laseroperation. Bei einer Laseroperation wird die Form der Hornhaut durch Verdampfen des Gewebes verändert. Mit Nachtlinsen werden die Hornhautzellen geplant modelliert, sodass der Nachtlinsen-Träger tagsüber korrekt sieht.

Kurzsichtigkeit wird stabilisiert

Zudem hat die Forschung einen zusätzlichen Vorteil von Nachtlinsen entdeckt: Diverse Studien, die in den letzten Jahren durchgeführt wurden, konnten belegen, dass das Tragen von Nachtlinsen das Fortschreiten der Kurzsichtigkeit stoppt. Möglich ist dies, weil Nachtlinsen die Kurzsichtigkeit harmonisch über die gesamte Fläche der Netzhaut korrigieren, wodurch für das Auge weniger Bedarf zu Längenwachstum besteht. Dies wiederum stabilisiert die Kurzsichtigkeit.

Was die Pflege von Nachtlinsen angeht, gelten dieselben Regeln wie für alle anderen Linsen.

Autorin und Redaktion: Katharina Rederer
Aktualisiert am 15. März 2025 23:31
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