Gelenke in Bewegung halten
Die Komplementärmedizin kennt im Bereich des Bewegungsapparates eine Fülle von Therapieangeboten. Sie helfen, Störungen vorzubeugen oder unterstützen den Heilungsverlauf nach schulmedizinischen Behandlungen. Welche Therapie sich für Sie am besten eignet, entscheiden Sie selbst.
Osteopathie
Bei der Osteopathie soll durch spezielle Handgriffe (Mobilisationen) am Körper die Funktionsfähigkeit des Knochengerüstes aufrechterhalten oder wiederhergestellt werden. Im Zentrum steht dabei die Wirbelsäule. Osteopathen vertreten den Standpunkt, dass diese nicht nur für den Knochen- und Muskelapparat des Körpers wichtig ist, sondern auch das Nervensystem und die inneren Organe beeinflusst. Betroffen seien vor allem Organe jener Körperregionen, deren Nerven auf Höhe des verschobenen Wirbelkörpers aus dem Rückenmark austreten. Hauptsächlich die parietale Osteopathie beschäftigt sich mit der Behandlung des Bewegungsapparates.
Shiatsu
Shiatsu ist eine in Japan entwickelte Form der Körpertherapie, die aus der traditionellen chinesischen Massage (Tui-Na) hervorgegangen ist. Mit Druck auf die Akupunkturpunkte und entlang den Energiebahnen (Meridianen) wird die Körperenergie wieder ins Gleichgewicht gebracht und dadurch die Gesundheit gefördert. Zur Berührung setzt der Therapeut seinen ganzen Körper ein. Dabei arbeitet er weniger mit Muskelkraft als mit dem Körpergewicht. Shiatsu beinhaltet etliche Mobilisierungsübungen für den Körper und wird unter anderem bei akuten wie auch chronischen Schmerzen des Bewegungsapparates angewendet.
Atemtherapie
Eine überspannte Rückenmuskulatur verhindert die freie Bewegung des Zwerchfells und führt zu einer Fehlatmung. Dies äussert sich in Kurzatmigkeit und Engegefühl bis hin zur Hyperventilation. Im Zusammenspiel mit weiteren Faktoren wie Bewegungsmangel, Fehlhaltungen, Übergewicht oder einem stressigen Alltag kann eine falsche Atmung zu verschiedenen Beschwerden oder Erkrankungen führen. Atemtherapie eignet sich auch zur Linderung von Rücken- und Gelenkschmerzen.
Klassische Massage
Klassische Massage ist die äusserliche, manuelle Behandlung bei Beschwerden im Bereich des Bewegungsapparates durch Druck, Zug, Schütteln, Streichen und Klopfen. Die Massage steigert aufgrund der Muskelentspannung die Beweglichkeit des Bewegungsapparates.
Pilates
«Nach 10 Stunden spürt man den Unterschied, nach 20 Stunden sieht man den Unterschied, nach 30 Stunden haben Sie einen neuen Körper.» Dieses Versprechen gab Joseph Pilates im Zusammenhang mit der von ihm entwickelten Trainingsmethode vor über 80 Jahren. Pilates hat gesundheitsfördernde Wirkungen auf den Rücken, die Gelenke und die Knochen. Die Methode eignet sich zudem zur Vorbeugung und Linderung von Osteoporose und Arthrose.
Aktiv im Alltag
Die beste Therapiestunde ist nur halb so gut, wenn man seinen Bewegungsapparat im Alltag vernachlässigt. Wer auf eine gelenkfreundliche Lebensweise achtet, tut sich einen grossen Gefallen.
Vermeiden Sie zu starke Belastungen. Gehen sie zum Anheben von Lasten in die Knie und nehmen Sie die Last bei aufrechtem Rücken möglichst nahe an Ihren Körper. Heben Sie schwere Lasten grundsätzlich nicht alleine.
Fahren Sie wenn möglich mit dem Velo zur Arbeit oder gehen Sie zu Fuss.
Treppensteigen kräftigt nicht nur die Gelenke, sondern wirkt sich auch positiv auf ihre Fitness aus.
Bewegen Sie Ihre Gelenke regelmässig, aber schonend. Bei Übergewicht empfiehlt sich gelenkschonender Wassersport.
Tanzen ist gut für die Fitness, das Gleichgewicht, das Gedächtnis und macht Spass.
Ernähren Sie sich ausgewogen. Fische, Früchte und Gemüse sowie fettarme Milchprodukte enthalten für die Gelenke und Knochen wichtige Nährstoffe.
Stärken Sie schwache Gelenke, indem Sie mit einem gezielten Krafttraining die Muskulatur aufbauen. Lassen Sie sich dazu sinnvolle Übungen zeigen.
Meiden Sie Tabak. Rauchen vermindert die Sauerstoffversorgung der Gelenke.
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Quellen
«Drogistenstern», Petra Regelin: «Gesunde Knochen und Gelenke durch Pilates», BLV Buchverlag, 2007