Gicht kommt wie an­ge­wor­fen

Gicht macht sich durch starke Schmerzen an einem oder mehreren Gelenken bemerkbar. Andrea Gerfin von der Rheumaliga Schweiz: «Das betroffene Gelenk ist extrem berührungsempfindlich, teigig geschwollen, oft rötlich verfärbt und heiss anzufühlen.» Die Krankheit beruht auf einer Störung des Stoffwechsels. Dabei ist die Ausscheidung von Harnsäure stark vermindert, was zur Folge hat, dass sich Harnsäurekristalle etwa in Gelenken, Sehnen, Schleimbeuteln ablagern und von aussen sichtbare Knötchen, sogenannte Tophi, bilden. Der Erkankung liegt ein entzündlicher Prozess zugrunde.

Im Gegensatz zu einer Arthrose treten Gichtschmerzen typischerweise «wie angeworfen» und sehr heftig auf. Nebst den Gelenken sind meist auch die umgebenden Weichteile entzündet. Nach einem Gichtschub kann die Haut über den betroffenen Gelenken trocken schuppen.

Genetik und falsche Ernährung

Verursacher der Gicht können erbliche Faktoren sein, aber auch eine falsche Ernährung kann zur Ablagerung von Harnsäurekristallen führen. Da der erhöhte Harnsäurespiegel längerfristig zu Herzerkrankungen führen kann, sind Betroffene früher häufig an Gicht gestorben. Heute lässt sich diese glücklicherweise gut behandeln. «Im Gegensatz zur Arthrose werden die Gelenke nicht zerstört, wenn die Krankheit richtig behandelt wird», sagt Gerfin. Im Vordergrund der Behandlung stehen verschreibungspflichtige entzündungshemmende Antirheumatika oder Kortisonpräparate.

Gichtpatienten sollten beim Essen Vorsicht walten lassen: Kein rotes Fleisch, keine Meeresfrüchte, keine fruktosehaltige Substanzen und kein Alkohol. Insbesondere sollten Sie auf Bier verzichten. Durch regelmässige sportliche Betätigung und Gewichtsreduktion bei Übergewicht wird der Harnsäurespiegel gesenkt.

Im Akutfall und vorbeugend

Wenn die Gelenke stark geschwollen und überhitzt sind, eignen sich folgende Präparate:

  • Kühlende, schmerzstillende Gels mit den Wirkstoffen Arnika, Diclofenac oder Ibuprofen.

  • Pasten für Umschläge mit Salicylsäure, die schmerzstillend und entzündungshemmend wirken.

  • Massieren Sie an der betroffenen Stelle vorsichtig eine Mischung aus Kalmus-, Wacholder- und Rosmarinöl ein.

  • Legen Sie ein- bis zweimal täglich einen kühlenden Heublumenwickel auf. Entzündungen sollten immer gekühlt und nicht zusätzlich mit Wärme behandelt werden.

Wer Gichtanfällen vorbeugen will, ist mit folgendem Vorgehen gut beraten:

  • Kurmässige Einnahme von Teufelskralle-Präparaten.

  • Viel Tee trinken; Birke, Brennnessel, Schachtelhalm, Petersilie regen die Nieren zur vermehrten Ausscheidung an.

  • Basische Mineralsalze, vor allem Kalzium und Magnesium, einnehmen.

  • Spagyrikmischungen wirken auch bei chronischen Beschwerden, zum Beispiel mit Rhus toxicodendron (Giftsumach) bei morgendlicher Gelenksteife und dem Gefühl, sich zuerst warmlaufen zu müssen.

Lassen Sie sich auf alle Fälle von einer Fachperson beraten.

Autorinnen: Menta Scheiwiler Sevinç und Silvia Stähli-Schönthaler Redaktion: Katharina Rederer
Aktualisiert am 9. Nov. 2023 13:06
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