Hän­de weg von fünf Gift­pflan­zen

In der Schweiz wachsen viele Pflanzen, die giftig sind. Nicht alle aber sind gleich gefährlich. Hier eine kleine Auswahl.

Einheimische Giftpflanzen

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    • Bärlauch und Herbstzeitlose sehen sich zum Verwechseln ähnlich und lassen beide ihre Blätter im Frühling aus dem Boden spriessen. Während Bärlauch ein schmackhaftes Kraut ist, enthalten Herbstzeitlosen ein hochwirksames Zellgift. Von diesem Colchicin sind für Erwachsene schon 20 Milligramm, für Kinder 5 mg tödlich. Darum ist es besonders wichtig, beim Pflücken vorsichtig zu sein:

      • Bärlauch: Blätter treiben einzeln aus dem Boden, dünner Stiel, der sich deutlich vom Blatt abhebt, elliptische Blattform, charakteristischer Knoblauchgeruch

      • Herbstzeitlose: Blätter sitzen ohne Stiel am Stängel, lanzettförmige Blattform, ohne Geruch

      Typische Vergiftungssymptome sind Brennen im Mund, Übelkeit, Erbrechen und schwerer Durchfall.

    • Alle Pflanzenteile des Blauen Eisenhuts sind stark giftig, schon wenige Gramm können lebensbedrohliche Symptome hervorrufen. Das Gift wird sogar über die Schleimhäute oder durch unverletzte Haut aufgenommen. Typische Vergiftungserscheinungen sind Taubheitsgefühl, Übelkeit, Herzrhythmusstörungen und Krämpfe. In schweren Fällen kann es zum Tod durch Atemstillstand kommen.

    • Die Gifte aus der Tollkirsche wirken zentral erregend und peripher lähmend. Es kann zu allgemeiner Erregung, Unruhe, Euphorie bis zu Verwirrungszuständen mit Sinnestäuschungen sowie Tobsuchtsanfällen und Krämpfen führen. Letztlich kann das Gift zum Tod durch Atemlähmung kommen. Bereits 3 bis 4 Beeren können bei Kindern tödlich sein, bei Erwachsenen 10 bis 12. Mit Blättern sind Vergiftungen ab 0,2 Gramm möglich.

    • Grundsätzlich sind alle Bestandteile des Roten Fingerhuts giftig. Es sind aber vor allem Stängel und Blätter, in denen Digitaloide konzentriert vorkommen. Diese Gifte werden auch als Herzglykoside bezeichnet, da sie Einfluss auf den Herzrhythmus nehmen. Schon zwei bis drei getrocknete Blätter können für einen Erwachsenen tödlich sein. Zu den Symptomen einer Vergiftung zählen Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Zudem können schwere Herzrhythmusstörungen sowie zentralnervöse Sehstörungen, Delirium und Halluzinationen auftreten.

    • Alle Teile des Aronstabs sind giftig. Bei Hautkontakt sind starke Reizerscheinungen möglich von Rötungen bis hin zur Blasenbildung und Taubheitsgefühl. Nach dem Verzehr kann es zu Übelkeit, Erbrechen und Durchfall kommen. Auch Erregung und Krampfanfälle sind beschrieben.

    Im Notfall

    Bei Vergiftungsverdacht einen Arzt oder Tox Info Suisse (Tel. 145, 24h) anrufen. Bei Bewusstlosigkeit oder Atem- und Kreislaufstillstand sofort Telefon 144 alarmieren (Ambulanz).

    www.toxinfo.ch

    Autorin: Bettina Epper Redaktion: Bettina Epper, Vanessa Naef Wissenschaftliche Kontrolle: Dr. phil. nat. Anita Finger Weber
    • Quellen
      • Drogistenstern

      • toxinfo.ch

      • www.naturschutz.ch

      • www.awl.ch

      • Ben-Erik van Wyk, Coralie Wink, Michael Wink: «Handbuch Arzneipflanzen. Ein illustrierter Leitfaden», Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 2004

      • Informationszentrale gegen Vergiftungen Bonn

      • Roth, Daunderer, Kormann: «Giftpflanzen-Pflanzengifte», ecomed Verlagsgesellschaft, 1984

    Aktualisiert am 19. Sep. 2024 15:09
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