In­sek­ten­sti­che

Vor allem im Sommer kommen sie gehäuft vor – Insektenstiche. Praktisch jede*r von uns hat schon an lauen Sommerabenden gegen Mücken gekämpft, eine Zecke von einer Wanderung mitgebracht oder wurde von einer wütenden Wespe gestochen. Die Reaktionen darauf fallen allerdings unterschiedlich aus, wenn jemand eine Insektengiftallergie hat, kann aus einem harmlosen Stich sogar ein lebensbedrohlicher Notfall werden.

In diesem Artikel erfahren Sie, welche Mittel gegen Insektenstiche helfen, wie eine Allergie entsteht und was in einem solchen Fall zu tun ist.

Wie kommt es zu Insektenstichen?

Wenn uns ein Insekt sticht, geschieht es meistens aus zwei Gründen: Nahrungsaufnahme oder Verteidigung. Wespen, Hornissen und Bienen stechen überwiegend dann, wenn sie sich bedroht fühlen. Für die Biene endet ihre Verteidigung sogar tödlich, ihr Stachel verbleibt auch in unserer Haut und ist gut zu identifizieren. Zecken, Mücken und Flöhe stechen uns, weil sie sich von unserem Blut ernähren.

Bei rund einem Viertel der Bevölkerung treten heftigere Reaktionen auf als die üblichen Symptome Juckreiz, Rötungen und Quaddeln. Bei rund 3,5% der Bevölkerung kann Insektengift zu einer potenziell tödlichen anaphylaktischen Reaktion führen. Das höchste allergische Potential hat dabei das Gift von Wespen.

 



 

Das ist typisch für Insektenstiche

Wespenstiche

Wespen begegnen uns oftmals extrem aufdringlich und aggressiv und stechen manchmal aus dem Nichts heraus. Deshalb sollten Sie hektische Bewegungen oder das Wegpusten einer Wespe unbedingt vermeiden, auch wenn es schwerfällt. Besonders extrem ist die Situation in der Nähe eines Wespennestes, daher sollten Sie unbedingt vermeiden, sich einem solchen zu nähern oder ein Wespennest eigenhändig zu entfernen.

Wespen lieben Süssspeisen, süsse Getränke, aber auch Fleisch. Denken Sie daran, beim Essen im Freien offene Lebensmittel so gut wie möglich abzudecken und vor allem ein Auge auf die Getränke zu haben. Wenn eine Wespe unbemerkt in ein Dosengetränk krabbelt, kann sie verschluckt werden. Stiche im Mund- oder Halsbereich stellen immer einen Notfall dar und es muss umgehend der Rettungsdienst verständigt werden.

Bei der Wespenabwehr als effektiv hat sich eine Sprühflasche mit Wasser gefüllt herausgestellt. Die Wespe glaubt dann, es beginnt zu regnen, und tritt den Rückzug ins Nest an.

Ein Wespenstich führt zu folgenden Symptomen:

  • Die Einstichstelle ist rot, geschwollen und fühlt sich warm/heiss an
  • Schmerzen an der Einstichstelle
  • Nach 1 bis 2 Tagen starker Juckreiz

Üblicherweise sind die Symptome nach drei bis vier Tagen wieder abgeklungen.

Bienenstich

Eine Biene tritt in der Regel weniger aggressiv auf als eine Wespe, dennoch sollte man auch in ihrer Nähe Herumfuchteln und hektische Bewegungen vermeiden. Schlagen Sie auch nicht nach einer Biene, denn wenn sie sich bedrängt fühlt, sticht sie zu.

Die Symptome nach einem Stich ähneln sehr dem der Wespe, mit dem Unterschied, dass sich der Stachel noch in der Haut befindet. Dieser sollte nach einem Stich auch umgehend mit einer Pinzette entfernt werden. Vorsicht, wenn sich an dem Stachel noch eine Art "Beutel" befindet, dieses ist die Giftblase und sie sollte nicht beschädigt werden, damit möglichst wenig Gift in unseren Körper gelangt.

Zeckenstich

Manchmal ist zu lesen, dass sich Zecken von den Bäumen herab auf ihren Wirt "fallen lassen". Das stimmt so nicht, sie halten sich hauptsächlich im Gebüsch, Sträuchern und hohem Gras auf. Beim Vorbeigehen streifen wir sie auf unsere Haut, wo sie auf der Suche nach einer geeigneten Stelle herumkrabbeln und sich schliesslich festbeissen. Sobald Sie einen Zeckenstich bemerken, sollten Sie den Parasiten umgehend mit einer Pinzette entfernen.

Führen Sie dazu die Pinzette so nahe wie möglich an die Haut heran und vermeiden Sie, das Hinterteil der Zecke zu quetschen. Ziehen Sie die Zecke langsam und gerade aus der Haut, ohne die oftmals empfohlenen Drehbewegungen. So vermeiden Sie, dass noch ein Teil des Insekts in Ihrer Haut verbleibt.

Wenn Sie sich die Entfernung der Zecke nicht zutrauen oder sie an einer schwer zugänglichen Stelle sitzt, nehmen Sie medizinische Hilfe in Anspruch. Beobachten Sie ausserdem in den nächsten zehn Tagen das Areal des Zeckenbisses. Tritt eine ringförmige Rötung auf, muss diese ärztlich untersucht werden. Die Zeckenschutzimpfung schützt Sie zwar vor der Erkrankung FSME (Frühsommermeningoenzephalitis), nicht aber gegen eine Borreliose.

Zur Vermeidung von Zeckenbissen sollten Sie sich vor dem Aufenthalt im Grünen ausgiebig mit einem Spray zur Zeckenabwehr einsprühen und langärmelige Kleidung und lange Hosen tragen.

Stechmücken und Bremsen

Diese Stiche sind zwar sehr lästig und unangenehm, aber nicht gefährlich. In der Schweiz werden durch diese Insekten auch keine Krankheiten übertragen, während sie in den Tropen als Erreger von Malaria und einer Reihe weiterer Krankheiten gelten.

Die Stiche von Stechmücken und Bremsen sorgen für rote, geschwollene Quaddeln, die meistens sehr ausgeprägt jucken.

Auch für Stechmücken gibt es spezielle Abwehrsprays, manchmal auch als Kombiprodukte für Zecken und Mücken.

Was passiert bei einem Insektenstich?

Unser Körper reagiert auf das Fremdeiweiss durch Insektengift oder dem Speichelsekret der Blutsauger mit einer Abwehrreaktion, der Ausschüttung von Histamin. Das ist üblicherweise für unseren Körper kein Problem. Leidet aber jemand an einer Insektengiftallergie, kann rasch ein behandlungsbedürftiger Notfall entstehen. Wenn Sie nach einem Insektenstich folgende Symptome bemerken:

  • Schwindel
  • Herzklopfen
  • Schwellungen im Gesicht- oder Mundbereich
  • Unwohlsein, Übelkeit
  • Kribbeln unter der Zunge oder den Handflächen

sind rasche Gegenmassnahmen und ärztliche Hilfe erforderlich. Zögern Sie nicht, den Notruf zu wählen, da es rasch zu Verschlimmerungen kommen kann. Wenn bei einer Person eine Insektengiftallergie bereits bekannt ist, führt sie wahrscheinlich ein Notfallset mit einem Adrenalin-Autoinjektor mit sich. Fragen Sie die betroffene Person danach und helfen Sie ihm bei Bedarf bei der Anwendung.

Auch ein anfänglich harmloser Insektenstich kann in weiterer Folge noch Probleme bereiten. Vermeiden Sie unbedingt das übermässige Kratzen an der Einstichstelle, da es zu einer Entzündung und schlimmstenfalls zu einer Blutvergiftung kommen kann.

Was tun nach Insektenstichen?

Vor allem bei Wespen- und Bienenstichen hilft umgehende Kühlung durch kalte Waschlappen, Coolpacks etc.

Schwellungen nach Insektenstichen können durch Umschläge mit essigsaurer Tonerde, welche Sie in Drogerien und Apotheken erhalten, gelindert werden.

Manche schwören auf das Auflegen von Gurken- oder Zwiebelscheiben nach dem Stich, welche dem Körper das Gift entziehen sollen und kühlend wirken.

Teebaumöl und Aloe Vera sind bewährte Hausmittel gegen Schwellungen und Juckreiz.

Gegen ausgeprägten Juckreiz helfen auch Gels oder Roll-ons aus der Drogerie bzw. Apotheke.

Quelle: vitagate.ch
Autorin: Doris Gapp

Aktualisiert am 15. März 2025 23:27
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