Kondome schützen sicher
Geburtenkontrolle ist keine Erfindung der Neuzeit; bereits im 16. Jahrhundert wurden Kondome aus Schafsdärmen zur Empfängnisverhütung eingesetzt. 1855 wurde das erste Kondom aus Gummi hergestellt, das ab 1870 mit 2 Millimeter Dicke und vernäht serienmässig produziert wurde. Heute sind Kondome feiner und robuster. Und die hauchdünnen Gummis beeinträchtigen das Empfinden kaum noch.
Die richtige Grösse
Das Kondom ist eine sichere Methode zur Empfängnisverhütung ohne Nebenwirkungen, praktisch in der Anwendung, ohne Rezept erhältlich und erst noch günstig. Das Sortiment ist inzwischen so gross, dass die Wahl des richtigen Präservativs nicht immer einfach ist. Drogist HF Jean Morgenthaler: «Damit das Präservativ all seine Funktionen auch wirklich erfüllen kann, muss es gut sitzen». Ist es zu eng, ist dies sehr unangenehm, ausserdem könnte es reissen. Ein zu grosses Kondom dagegen kann abrutschen.
Um bei der Wahl des richtigen Präservativs ganz sicher zu sein, ist es ratsam, dass Männer die Grösse und den Umfang ihres erigierten Penis messen. Der Verein Gütesiegel für Kondome empfiehlt, mit Hilfe des Rechners auf www.mysize.ch das richtige Kondom zu finden. Spezielle Kondome gibt es für Jugendliche, die noch im Wachstum sind. Diese sind an ihrem Ende leicht verengt, so dass sie gut sitzen. Standardkondome für Erwachsene sind für Jugendliche sowie für Männer mit eher kleinem Penis oft zu gross. Darüber hinaus gibt es bereits vorgeformte Präservative, die vielen Männern einen angenehmen Tragekomfort bieten.
Auch die Dicke eines Kondoms ist variabel, wobei gilt: Je dünner und feiner das Material, desto besser bleibt die Empfindung beim Geschlechtsverkehr erhalten. Die Gummis gibt es in vielen Farben, Formen und mit Fruchtaromen. Der Experimentierfreude sind keine Grenzen gesetzt, und ob ein Paar Kondome mit Noppen und Erdbeergeschmack oder taillierte blau gefärbte Präservative bevorzugt, ist letztendlich eine Frage der persönlichen Vorliebe.
Ebenfalls erhältlich sind Kondome aus synthetischen Stoffen, die für Latexallergiker geeignet sind. Nicht jede vermutete Latexallergie ist allerdings eine Allergie auf Naturlatex. Man vermutet, dass rund 90 Prozent der allergischen Reaktionen durch Zusatzstoffe verursacht werden; zum Beispiel durch Nonoxynol-9, ein Stoff, der in spermizid beschichteten Kondomen verwendet wird. Hier kann es also schon helfen, die Marke zu wechseln und Kondome ohne Spermizid zu verwenden. Lassen Sie sich in Ihrer Drogerie beraten, falls Sie unsicher sind.
Kondome richtig anwenden
Rutscht ein Kondom ab oder zerreisst es, ist meistens der unsachgemässe Gebrauch Ursache. Wenn Sie die folgenden Vorsichtsmassnahmen beachten, sollte nichts mehr schief gehen:
Öffnen Sie die Packung sorgfältig und achten Sie darauf, das Kondom weder mit den Fingernägeln noch mit Schmuck zu beschädigen. Zerreissen Sie die Packung auch nicht mit den Zähnen.
Drücken Sie mit zwei Fingern oben aus dem Zipfel des Kondoms die Luft heraus, setzen Sie es auf den erigierten Penis und rollen Sie es ganz aus.
Verwenden Sie nie zwei Kondome übereinander, erstens ist es weniger komfortabel, zweitens auch riskant, weil die Präservative durch die Reibung reissen können.
Ziehen Sie den Penis aus der Vagina, so lange er noch erigiert ist. Damit verhindern Sie, dass das Präservativ im Körper Ihrer Partnerin abrutscht. Halten Sie dabei das Kondom gut fest, um sicher zu gehen, dass kein Sperma in die Vagina ausfliessen kann.
Hitze schadet den Präservativen; Sie sollten sie also weder im Handschuhfach des Autos noch in den Ferien im Zelt aufbewahren. Die Präservative sollten bei Temperaturen zwischen 5 und 25 Grad Celsius gelagert werden. Ebenfalls wichtig zu wissen: Kondome gehen auch kaputt, wenn man sie wochenlang in Handtaschen oder im Portemonnaie herum trägt und sie haben ein Verfallsdatum. Die Haltbarkeitsdauer beträgt in der Regel vier bis fünf Jahre.
Verwenden Sie nur wasserlösliche Gleitmittel oder Gels auf Silikon-Basis. Verzichten Sie auf Vaseline, Sonnencreme, Butter oder Öl, das Fett zerstört die Membran des Kondoms und es kann dadurch seine Schutzfunktion verlieren.
OK-Label
Morgenthaler empfiehlt, «nur Präservative zu kaufen, die das Label ‚OK’ tragen. Diese Produkte werden einer strengen Qualitätskontrolle unterzogen.» Präservative mit diesem Label, müssen die strengen Anforderungen des Vereins Gütesiegel für Präservative erfüllen. Sie werden aus hochwertigem Naturkautschuk hergestellt, und jede Produktionseinheit wird vor der Freigabe für den Verkauf von einem unabhängigen Labor getestet. Dabei müssen die Kondome einen strengen Bersttest bestehen. Der Verein überwacht die Einhaltung der Vorschriften im Markt durch häufige Stichproben und Tests.
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Quelle
«Drogistenstern»