Krampf­adern und an­de­re Ve­nen­be­schwer­den

Besenreiser, Varizen und Thrombosen – rund 30 bis 40% der erwachsenen Bevölkerung leiden an leichten Venenbeschwerden. Müde und schwere Beine, verbunden mit einem Jucken, Kribbeln oder Spannungsgefühl können auf Erkrankungen der Venen hindeuten. Auch wenn Krampfadern und Co. zuerst nur ein kosmetisches Problem darstellen, so sollten sie dennoch ernst genommen und bereits im Anfangsstadium behandelt werden.

In diesem Artikel erfahren Sie, welche Venenbeschwerden es gibt, wie vorgebeugt werden kann und wie Sie Venenleiden im frühen Stadium behandeln können.

Welche Venenbeschwerden gibt es?

Erkrankungen der Venen lassen sich in akute und chronische Leiden unterteilen.

Zu den chronischen Venenleiden zählen:

  • Besenreiser
  • Krampfadern, auch Varizen genannt
  • Chronische Veneninsuffizienz
  • Offenes Bein

Zu den akuten Venenleiden zählen:

  • Venenentzündung
  • Venenthrombose

Besenreiser

Hierbei handelt es sich um erweiterte, feinste, sichtbare Äderchen in oder unter der obersten Hautschicht. Klein und nur wenige Zentimeter lang sind sie hellrot, mit zunehmender Länge zeigen sie sich bläulich. Besenreiser können sich schon mit Anfang 20 zeigen, oft entstehen die ersten auch während einer Schwangerschaft.

Sie verursachen keine Schmerzen und stellen anfangs nur ein kosmetisches Problem dar. Trotzdem sollten sie als Warnsignal angesehen werden, sich mehr um die Gesundheit der Venen zu kümmern. Dazu gehört, sich ausreichend zu bewegen, Rauchen einstellen, wenig Alkohol konsumieren, auf das Gewicht achten und immer wieder ausgleichendes Schuhwerk zu hohen Absätzen tragen. Auch das Tragen medizinischer Kompressionsstrümpfe kann bei langem Stehen hilfreich sein.

Wenn Sie Ihre Besenreiser sehr stören, gibt es die Möglichkeit der Lasertherapie oder der Verödung. Ärztliches Fachpersonal kann Ihnen dazu Näheres mitteilen.

Krampfadern (Varizen)

Die schlauchförmig erweiterten Venen treten sichtbar direkt unter der Haut hervor. Sie entstehen, wenn die Venenklappen nicht mehr richtig schliessen und das Blut in den Venen versackt. Das Krampfaderleiden wird medizinisch als Varikose bezeichnet.

Im Gegensatz zu den harmlosen Besenreisern können Krampfadern zu Schmerzen führen. Vor allem nach langem Stehen oder bei warmer Umgebungstemperatur machen sich Varizen durch Schmerzen und Schwellungen bemerkbar. Bewegung oder Hochlagern der Beine lindert die Beschwerden. Heisse Bäder, Fussbodenheizung und Sauna sind nicht optimal für Krampfadernbeschwerden, da sich die Venen bei Wärme noch weiter dehnen und den Rücktransport des Blutes noch weiter erschweren. Auch langes Sitzen oder Übereinanderschlagen der Beine sollte möglichst vermieden werden. Regelmässiges kaltes Abduschen ("Kneippen") der Beine sorgt dafür, dass sich die Venen zusammenziehen und das Blut besser zurückfliessen kann.

Krampfadern können nicht im eigentlichen Sinne "geheilt" werden, zumal defekte bzw. erweiterte Venenklappen sich nicht mehr in den Ursprungszustand versetzen lassen. Allerdings gibt es unterstützende und lindernde Therapiemöglichkeiten:

  • Medikamentöse Stärkung der Venenwände
  • Kompressionsstrümpfe
  • Veröden, Lasern oder chirurgisches Entfernen der Varizen
  • Pflanzliche Mittel mit Rosskastanie oder Weinlaub

Wenn Sie an Ihren Beinen Krampfadern bemerken, sollten Sie grundsätzlich ärztlichen Rat einholen, auch wenn diese (noch) keine Beschwerden machen. Erfolgt keine Behandlung, wird die Venenerkrankung weiter fortschreiten und kann Folgeprobleme wie Entzündungen, Thrombosen oder sogar ein offenes Bein verursachen.

Venenthrombose

Hier unterscheidet man die oberflächliche Venenthrombose und die gefährliche tiefe Beinvenenthrombose. Es handelt sich dabei um ein Blutgerinnsel, welches die Vene verschliesst. Wandert es weiter und verschliesst beispielsweise Gefässe der Lunge, kann sich daraus eine lebensgefährliche Lungenembolie bilden. Manche Venenthrombosen verursachen auch keine Beschwerden und werden vom Körper rechtzeitig wieder abgebaut.

Grundsätzlich ist die Blutgerinnung eine gute und überlebenswichtige Funktion unseres Körpers. Eine krankhafte erhöhte Blutgerinnung erhöht auch das Risiko für die Entstehung von Thrombosen. Weitere Risikofaktoren für das Entstehen von Thrombosen sind:

  • Rauchen
  • Immobilität (z.B. nach Operationen oder durch einen Gipsverband)
  • Antibabypille, Wechseljahre, Schwangerschaft
  • Krebserkrankung

Bei etwa 40% der Patient*innen mit Beinvenenthrombosen ist kein Auslöser erkennbar!

Folgende Symptome können auf die Entstehung einer Thrombose hinweisen:

  • Schwellung von Unterschenkel oder Beinen
  • Erwärmtes Bein
  • Schmerzen beim Auftreten, Druckschmerzen
  • Rötliche/bläuliche Hautverfärbung

Eine Thrombose ist ein Fall, der zwingend ärztlich abgeklärt werden muss. Es stehen verschiedene medikamentöse und physikalische Behandlungsmethoden zur Verfügung.

Venenentzündung

Hierbei handelt es sich um eine Entzündung der Venenwand. Es können sich sowohl intakte Venen als auch Krampfadern entzünden. In jedem Fall muss die Venenentzündung ärztlich behandelt werden, damit sich keine Thrombose bildet.

Venenentzündungen können durch Schädigungen und Verletzungen der Venenwand entstehen, hauptsächlich durch venöse Zugänge bzw. Blutentnahmen. Es kommt zu Schmerzen, Schwellungen, Rötung und Druckgefühl, die Vene fühlt sich verhärtet an.

Alle Punkte, welche bereits genannt wurden, um Besenreiser und Krampfadern vorzubeugen, gelten auch hier zum Vorbeugen von entzündeten Venen.

Wie entstehen Venenleiden?

Unsere Venen leisten schwere Arbeit: Fast 7000 Liter Blut werden täglich mit Unterstützung der Muskelpumpe der Beinmuskulatur und der Venenklappen zurück zum Herzen gepumpt. Aufgrund unseres aufrechten Ganges geschieht dies entgegen der Schwerkraft. Wird das Blut verzögert zurückgepumpt, äussert sich dies durch schwere und geschwollene Beine. Dafür kommen verschiedene Ursachen in Frage.

  • Altersbedingte Bindegewebsschwäche: Mit zunehmendem Alter verlieren die Gefässwände an Elastizität und weiten sich aus. Das führt dazu, dass die Venenklappen undicht werden und der Blutfluss gestört wird.
  • Veränderungen im Hormonhaushalt: Eine Schwangerschaft, die Einnahme der Pille, die Wechseljahre... können ursächlich für verschiedene Venenleiden sein.
  • Bewegungsmangel: Dieser stellt vor allem bei sitzenden Bürojobs ein Problem dar. Wenn Sie Ihre Wadenmuskulatur nur wenig aktivieren, verliert die Wadenmuskelpumpe an Antriebskraft.
  • Übergewicht
  • Hohe Absätze, beengende Kleidung
  • Erbliche Veranlagung
  • Begleiterkrankungen wie periphere arterielle Verschlusskrankheit, Diabetes mellitus

Tipps für gesunde Venen im Sommer

Wie bereits erwähnt, verschlimmern höhere Temperaturen, heisse Bäder, Sauna etc. Venenleiden. Deshalb sollten Sie in den warmen Monaten besonders auf Ihre Venengesundheit achten. Dazu gehört beispielsweise:

  • Jeden Tag 15 Minuten stramm spazieren gehen möglichst ohne Pause
  • Wenn Sie länger stehen müssen, immer wieder Beingymnastik einbauen. Abwechselnd auf die Zehenspitzen, dann auf die Ferse stellen, rund 10 Mal im Wechsel
  • Zwei Liter Wasser, Tees etc. sollten getrunken werden, dann kann auch das Blut besser durch die Venen fliessen
  • So oft es geht, die Beine hochlagern
  • Mit kalten Kneippgüssen die Gefässe in Schwung bringen
  • Bei Sommerhitze keine High Heels tragen
  • Übergewicht abbauen
  • Viel barfuss gehen
  • Kompressionsstrümpfe tragen

Quelle: vitagate.ch
Autorin: Doris Gapp

Aktualisiert am 9. Nov. 2023 09:32
Suchen Sie nach Ihrem gewünschten Thema
puravita folgen
Newsletter
5%
Jetzt anmelden & 5% Gutschein sichern

Mehr erfahren

Zurück zum Shop

puravita.ch
Immer eine gute
Empfehlung!