Li­chen scle­ro­sus, Schei­den­pilz, Va­gi­no­se – Was tun, wenn es juckt und brennt?

Permanentes Jucken im Intimbereich ist extrem unangenehm und mindert die Lebensqualität. Ausserdem signalisiert es in der Regel, dass eine Erkrankung der inneren und/oder äusseren Geschlechtsteile vorliegt. Leider geht bei Beschwerden im Intimbereich oftmals falsche Scham einher und Betroffene schieben eine gynäkologische Behandlung auf. Erkrankungen im Intimbereich sollten allerdings ernst genommen und so früh als möglich behandelt werden. Sollte eine Schwangerschaft vorliegen, kann es durch solche Erkrankungen zu erheblichen Komplikationen kommen.

In der Folge stellen wir die drei häufigsten Auslöser für Juckreiz im Intimbereich vor. Wir weisen bereits an dieser Stelle darauf hin, dass für die richtige Diagnose ein Besuch bei der Frauenärztin sinnvoll ist.

Lichen sclerosus

Hierbei handelt es sich um eine nicht infektiöse, chronische Hauterkrankung des Genitalbereichs. Es wird angenommen, dass es sich um eine Autoimmunerkrankung handelt, deren Ursache in der Genetik liegt. Häufig sind mehrere Personen einer Familie von Lichen sclerosus betroffen. Auch Männer und Kinder können erkranken, wenngleich auch erheblich seltener als Frauen. Bei Jungen wird zudem häufig eine Vorhautverengung operiert, deren primäre Ursache aber durchaus die Hauterkrankung sein kann, aber nicht erkannt wird.

Neben starkem Juckreiz kommt es bei den Betroffenen zu Brennen und Rötungen im Intimbereich. Auch Schmerzen beim Wasserlassen, weissliche Hautveränderungen oder kleine Hautrisse an den äusseren Genitalien gehören zu den Symptomen von Lichen sclerosus.

Schreitet die Erkrankung unbehandelt fort, zerstören körpereigene Zellen das elastische Bindegewebe in der Unterhaut des Genitalbereichs. Es kommt zu Entzündungen und Vernarbungen, die Haut wird dünn wie Papier und sehr empfindlich. Falls es aufgrund der Vernarbungen und fortwährenden Hautrisse zu Beschwerden beim Sex kommt, kann operativ Abhilfe geschaffen werden.

Lichen sclerosus kann nicht geheilt, aber die Symptome gut behandelt werden. Gegen den permanenten Juckreiz wird Cortisonsalbe in individueller Dosierung verschrieben. Aufgrund der empfindlichen Haut ist besonders auf eine korrekte Intimpflege zu achten. Da es sich bei der Hauterkrankung vermutlich um eine Autoimmunerkrankung handelt, sollten Betroffene darauf achten, ihr Immunsystem zu unterstützen. Die Aufnahme von ausreichend Zink, Vitamin A und D ist zudem wichtig zur Förderung der Wundheilung.

Scheidenpilz

Pilze im Genitalbereich bedeuten nicht automatisch ein Gesundheitsrisiko, da sich auf unserer Haut natürlicherweise welche befinden. Problematisch wird es, wenn unser Körper den Bestand nicht mehr regulieren kann und es zu einem Ungleichgewicht kommt. Antibiotikaeinnahme, falsche oder übertriebene Intimhygiene, Hormonumstellungen, aber auch sexuelle Kontakte, öffentliche Toiletten oder Schwimmbäder können dazu führen, dass sich eine Pilzinfektion entwickelt. In den meisten Fällen ist der Erreger ein Hefepilz (Candida albicans), der zu unangenehmen Beschwerden wie starkem Juckreiz und anhaltendem Brennen sowie typischerweise weisslichem, bröckligem Belag führt. Manche Pilzinfektionen verlaufen auch ohne Symptome und werden zufällig beim Arztbesuch entdeckt. Dennoch ist eine Behandlung wichtig, und somit auch regelmässige gynäkologische Kontrolluntersuchungen.

Eine Pilzinfektion kann rasch und einfach mit entsprechenden Antipilzmitteln behandelt werden. Meistens werden sie in Form von Vaginaltabletten eingeführt und können vor Ort ihre Wirkung entfalten. Gewisse Cremes wie beispielsweise der VIVIFLOR SylTechTM Schaum unterstützen die Behandlung und können den äusserlichen Juckreiz zuverlässig reduzieren. Für den Erfolg der Behandlung ist es wichtig, dass auch der Partner mit einer Antipilzsalbe mitbehandelt wird.

Rasche Linderung bei Juckreiz verschaffen auch Sitzbäder mit Kräuterauszügen aus Eichenrinde, Kamille und ein bis zwei Tropfen Teebaumöl. Wichtig: Eine ärztliche Behandlung wird dadurch aber nicht ersetzt!

Wer öfters an Pilzinfektionen leidet, sollte den Zuckerkonsum reduzieren, da dieser ein Milieu schafft, in dem sich Pilze wohl fühlen. Auch auf Unterwäsche aus Synthetikmaterial sollte verzichtet werden.

Bakterielle Vaginose

Auch diese Infektionskrankheit wird durch ein Ungleichgewicht der Scheidenflora verursacht. In diesem Fall sind Bakterien die Verursacher, welche die notwendigen und gutartigen Milchsäurebakterien verdrängen. Studien zufolge leiden bis zu 30 % aller Frauen an einer bakteriellen Vaginose, allerdings verursacht sie nur bei rund der Hälfte der Betroffenen auch Beschwerden.

Kommt es zu Beschwerden, tritt meistens ein dünnflüssiger Ausfluss von grauer Farbe auf, der stark nach Fisch riecht. Dieser Geruch führt oft dazu, dass Betroffene mangelnde Körperhygiene befürchten und versuchen, die Ursache mit ständigem Waschen, parfumhaltigen Seifen etc. zu beseitigen. Allerdings verstärkt falsche Intimhygiene das Problem, da es zu einem weiteren Ungleichgewicht zwischen den Bakterienarten kommt. Eine ärztliche Behandlung ist unumgänglich.

Mittels Abstrich wird festgestellt, welche Bakterien die Beschwerden verursachen und danach richtet sich auch die Therapie. In den meisten Fällen kommt ein Antiinfektivum bzw. Antibiotikum zum Einsatz. Dies sollte strikt nach ärztlicher Vorgabe angewendet werden, auch wenn es zu einer raschen Besserung kommt, damit das Gleichgewicht der Scheidenflora auch beständig wiederhergestellt wird. Um die irritierte Haut zu beruhigen und den Bereich der Vulva zu pflegen, können wie beim Scheidenpilz entsprechende Produkte helfen, die wir Ihnen untenstehend gerne verlinken.

Autorin: Doris Gapp
Quelle: vitagate.ch, viviflor.ch, Drogerie Sonderegger
Photo by Jannes Jacobs on Unsplash

Aktualisiert am 2. Apr. 2024 08:13
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