Mens­trua­ti­ons­be­schwer­den

Bei Menstruationsbeschwerden handelt es sich um ein Thema, welches nach wie vor oftmals zu wenig ernst genommen wird, obwohl es die Lebensqualität der betroffenen Frauen massiv einschränkt. Aufgrund von starken Schmerzen und Krämpfe vor und während der Regel lässt sich der Alltag oftmals nur mit der Einnahme von Schmerzmitteln überstehen, die auf Dauer allerdings mit Nebenwirkungen verbunden sind.

In diesem Artikel erfahren Sie, welche Ursachen hinter schmerzhaften Monatsblutungen stecken können und was Sie dagegen unternehmen können. Für mehr Infos rund um Periode, Zyklus und nachhaltige Periodenprodukte empfehlen wir Ihnen unseren informativen Ratgeber.

Warum kommt es überhaupt zu Schmerzen bei der Regel?

Fast jede Frau kennt das typische Ziehen im Unterleib kurz vor dem Einsetzen der monatlichen Blutung. Bei manchen Frauen sind die Beschwerden allerdings sehr stark ausgeprägt, sie leiden unter sogenannter Dysmenorrhoe. Dabei handelt es sich um krampfartige, wehenartige Schmerzen im Unterbauch, die kurz vor der Periode beginnen und einige Tage anhalten.

Die Schmerzen sind häufig begleitet von einer Vielzahl weiterer unangenehmer Beschwerden wie Durchfall, Übelkeit bis hin zum Erbrechen, Rückenschmerzen, Ziehen in den Oberschenkeln, Gereiztheit, starke Erschöpfung oder depressive Verstimmung.

Manche Frauen begleiten diese Beschwerden vom Auftreten der ersten Regel bis hin zu den Wechseljahren. In diesem Fall handelt es sich um eine primäre Dysmenorrhoe. Darunter ist keine Erkrankung zu verstehen, sondern der eigentlich normale Vorgang, wenn sich die Gebärmutter nach nicht erfolgter Befruchtung einer Eizelle durch Zusammenziehen von den Resten der Schleimhaut befreien möchte.

Treten die verstärkten Regelschmerzen erst nach dem 30. Lebensjahr auf, sprechen die Mediziner*innen von sekundärer Dysmenorrhoe. Hier liegen üblicherweise körperliche Ursachen für die Beschwerden vor:

  • Endometriose (verstreute Gebärmutterschleimhaut, welche sich im Bauchraum etc. anlagert)
  • Polypen, Myome, Zysten
  • Eileiterentzündungen
  • Schlecht sitzende Spirale
  • Krebserkrankungen

Manche Frauen leiden auch verstärkt vier bis zehn Tage vor dem Einsetzen der Regelblutung an diversen körperlichen und psychischen Symptomen. Dabei handelt es sich um das prämenstruelle Syndrom (PMS), welches wir ausführlich in einem folgenden Blogartikel diskutieren werden.





Wie werden primäre Regelschmerzen behandelt?

Leider gibt es nur lindernde Massnahmen und keine Heilung der Beschwerden, da diese an den monatlichen Zyklus gebunden sind. Dennoch sollte keine junge Frau gezwungen sein, die Schmerzen aushalten und hinnehmen zu müssen. Eine gynäkologische Untersuchung und ein gemeinsames Besprechen der Möglichkeiten wären auf alle Fälle empfehlenswert.

Eine mögliche Option ist die Verschreibung eines hormonellen Verhütungsmittels, welches häufig dazu führt, dass die Menstruationsbeschwerden gelindert werden. Der Grund dafür ist, dass diese den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut verhindern und es so auch zu keinem schmerzhaften Abstossen kommt. Als besonders wirkungsvoll gilt der Wirkstoff Chlormadinonacetat.

Wenn es notwendig ist, im Alltag und in Schule oder Beruf trotz starker Schmerzzustände zu funktionieren, wird man um die Einnahme schmerzstillender und krampflösender Medikamente nicht umhin kommen. Wer unter starken Blutungen leidet, sollte auf den Wirkstoff ASS (Acetylsalicylsäure) verzichten, da er blutverdünnend wirkt und solchermassen die Blutung verstärkt.

Wer die Möglichkeit hat, zu Hause zur Ruhe zu kommen, dem hilft möglicherweise die Kombination aus Entspannung, Wärmeflasche oder Heizkissen und krampflösenden Tees oder sonstige Heilmitteln aus der Naturheilkunde (welche es davon gibt, besprechen wir noch).

Was tun bei sekundären Regelschmerzen?

Wie erwähnt, liegt hier meistens eine körperliche Ursache zugrunde, welche behandelt werden muss. Besonders beim Verdacht auf die Unterleibserkrankung Endometriose gilt es, hartnäckig zu bleiben, denn sie wird oftmals erst viel zu spät erkannt und die betroffenen Frauen haben einen jahrelangen, oft sogar über ein Jahrzehnt dauernden Leidensweg hinter sich. Um eine endgültige Diagnose zu stellen, ist ein kleiner operativer Eingriff notwendig. Die Behandlung erfolgt ebenso entweder operativ oder medikamentös. Sind die Schleimhautwucherungen verschwunden, lassen auch die Regelbeschwerden bei den betroffenen Frauen deutlich nach.

Wenn Sie an neu aufgetretenen Menstruationsbeschwerden leiden oder Dauer und Stärke der Blutung mehrfach vom für Sie Üblichen abweicht, sollte eine gynäkologische Untersuchung erfolgen.

Begünstigende Faktoren für Menstruationsbeschwerden

  • Junges Alter
  • (Noch) keine erlebte Schwangerschaft
  • Geringes Körpergewicht
  • Rauchen
  • Starke Blutungen
  • Psychische Probleme

Alternative Therapiemöglichkeiten bei Menstruationsbeschwerden

Es gibt eine Vielzahl von Heilkräutern, welche darauf abzielen, Verspannungen und Krämpfe zu lösen. Zu den bekanntesten gehört zweifelsohne das Gänsefingerkraut. Beliebt sind aber auch Frauenmantel, Schafgarbe, Kamille, Zitronenmelisse, Beifuss oder Oregano, die Kräuter können auch gemischt werden. Auf einen Teelöffel getrocknetes Kraut giessen Sie 150 ml heisses Wasser und lassen den Tee fünf Minuten ziehen. Auch Brennessel, Ingwer, Petersilie und Thymian sollten bei krampfartigen Beschwerden auf dem Speiseplan stehen, entweder als Gewürz oder in Form von Tee.

Vielleicht empfinden Sie Aromatherapie als angenehm. Entspannend wirken Öle von Lavendel, Melisse, Wacholder oder Rose. Die Öle können in die Duftlampe oder ins Badewasser gegeben werden, oder ein Basisöl mit ein paar Tropfen Duftöl zur Massage angereichert werden.

Magnesium ist wichtig bei Krämpfen, somit sollten vor allem magnesiumhaltige Nahrungsmittel wie Hülsenfrüchte, Vollkornreis und Nüsse verzehrt werden.

Wenn Sie unter starken Blutungen leiden, sollten Sie abklären, ob Sie unter einem Eisenmangel leiden. Dieser kann entweder mit entsprechenden Nahrungsergänzungsmittel behandelt werden oder bei leichtem Mangel durch eisenhaltige Ernährung wie rotes Fleisch, Haferflocken, Weizenkleie, Sesam etc.

Während manche Frauen am liebsten bewegungslos in einer Position verharren, hilft anderen wiederum Bewegung und Sport. Finden Sie heraus, was Ihnen gut tut und stellen Sie an diesen Tagen sich und Ihre Bedürfnisse in den Vordergrund!

Autorin: Doris Gapp
Quellen: vitagate.ch

Aktualisiert am 13. Nov. 2023 14:19
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