Milch­schorf und an­de­re Haut­pro­ble­me bei Neu­ge­bo­re­nen

In Werbespots haben Babys immer makellose, reine Haut – die Realität sieht oftmals anders aus. Rötungen, Schuppen oder kleine Pickel gehören zu den häufigsten Hautproblemen bei Neugeborenen. Auch Ausschläge im Windelbereich, die sogenannte Windeldermatitis, kommen häufig vor.  

Ein Grossteil der Hautprobleme ist harmlos und verschwindet innerhalb kurzer Zeit von selbst. Dieser Artikel gibt eine Übersicht über die typischen dermatologischen Probleme bei Babys, weiters haben wir Tipps zur Linderung parat und Sie erfahren, bei welchen Hauterkrankungen doch ärztliche Hilfe angesagt ist. 

Mein Baby hat Milchschorf – was kann ich tun? 

Der umgangssprachliche Begriff "Milchschorf" steht für ein atopisches Ekzem, welches an die Kruste von angebrannter Milch erinnert. Ein sehr ähnliches Erscheinungsbild bietet der Kopfgneis. Während der Kopfgneis eher gelblich schuppt, bilden sich beim Milchschorf manchmal auch nässende Bläschen. Die Ursache für Kopfgneis ist eine erhöhte Talgproduktion, die auch dann entsteht, wenn noch mütterliche Hormone im Kreislauf des Kindes vorhanden sind. Die gelblich-bräunlichen Schuppen stellen für das Baby keine Beeinträchtigung dar, somit ist auch keine weitere Behandlung notwendig.  

Der Milchschorf hingegen sorgt für Juckreiz und kann durchaus das Wohlbefinden stören. Ausser am Kopf tritt der Ausschlag auch häufig auf Wangen und Stirn auf. Da die Abgrenzung zu einer beginnenden Neurodermitis schwierig ist, insbesondere bei Bläschenbildung, sollte hier eine ärztliche Meinung eingeholt werden.  

Die Schuppen stellen hauptsächlich ein ästhetisches Problem dar, Sie sollten keine Mittel zur Entfernung anwenden. Vor allem sollten Sie die Schuppen keinesfalls wegbürsten oder abkratzen. Eine Möglichkeit ist es, die schuppigen Stellen sanft mit parfümfreien Babyöl zu betupfen und bei der nächsten Haarwäsche mit einem milden Shampoo sanft zu entfernen. 

Akne bei Neugeborenen

Die Haut eines Babys ist drei bis fünf Mal dünner als Ihre. Das macht sie natürlich besonders empfindlich gegenüber äusseren Einflüssen. Auch die Temperaturregelung mit Hilfe der Schweissdrüsen muss sich erst einspielen, Auskühlung und Hitzestau können rasch passieren. Etwa zwei Drittel aller Neugeborenen haben am Anfang ihres Lebens Probleme mit der Haut.  

Die bereits erwähnten mütterlichen Hormone im Kreislauf des Babys sind auch die Ursache für Babyakne. Jungen sind davon häufiger betroffen, da diese mehr Probleme mit den weiblichen Hormonen haben. Die Hautveränderung verschwindet aber ebenso rasch wieder, wie sie gekommen ist und benötigt keine weitere Behandlung.  

Achten Sie auf möglichst milde Hautpflegeprodukte ohne Parfüm- oder Paraffinzusätze und kratzen oder drücken Sie keinesfalls an den Pickelchen herum. Häufig tritt die Akne auch an Stellen auf, wo das Baby viel schwitzt, also am Oberkörper und im Nacken. Die Kleidung sollte daher nicht aus synthetischen Materialien bestehen und möglichst nicht beengen. 

Was ist ein Storchenbiss? 

Dabei handelt es sich um eine rote, unregelmässige Hautveränderung, welche zu den Feuermalen zählt. Der Fleck sitzt meistens in Gesicht oder Nacken, ist gutartig und verschwindet in den ersten Lebensjahren meistens von alleine.  

Die Ursache für den roten Fleck sind geweitete Blutkapillaren unter der Haut. Das bedeutet, dass an dieser Stelle die Nerven, welche für den Blutgefässdurchmesser zuständig sind, ihre "Tätigkeit" noch nicht hinreichend aufgenommen haben. Dieses Problem tritt fast bei jedem zweiten Neugeborenen auf und stellt keine Beeinträchtigung dar.  

Kommen jedoch mit zunehmendem Alter noch mehr Flecken hinzu, vor allem auch an anderen Körperstellen, anstatt zu verblassen, muss ärztlich abgeklärt werden, ob nicht eine Gefässerkrankung dahintersteckt.  

Der eigenwillige Name des roten Flecks stammt aus der Vorstellung, dass der Storch als Bringer der Babys fungiert. Solchermassen packt er das Kind im Nacken und hinterlässt dort quasi einen "Biss". 

Was hilft bei Windeldermatitis? 

Die Windeldermatitis ist die Fachbezeichnung für einen "wunden Po". Manchmal kann dies auch mit einer Pilzerkrankung kombiniert sein, dann handelt es sich um Windelsoor.  

Da es unter der Windel stets feuchtwarm ist, können hautreizende Stoffe in Urin und Stuhl durchaus zu Entzündungen führen. Nicht immer ist die Ursache bei mangelnder, falscher, aber auch übertriebener Hygiene zu finden. Manchmal begünstigen Infekte oder das Zahnen das Auftreten einer Windeldermatitis, die manchmal über Nacht einfach auftreten kann. Auch Durchfall, scharfe oder saure Lebensmittel können den Ausschlag fördern. Zu seltenes Windelwechseln oder eine Allergie auf ein Pflegeprodukt sind weitere Ursachen für einen wunden Po. 

Symptome sind eine gerötete, aufgeweichte Haut, wo sich in weiterer Folge auch offene, nässende Stellen, Pickelchen oder Pusteln bilden können. Die Entzündung kann sich vom Genital- und Pobereich auch auf die Innenseiten der Oberschenkel und den Bauch ausdehnen.  

Die entzündeten Stellen schmerzen oder brennen häufig bei Bewegung, Berührung oder Kontakt mit Urin und Stuhl. Die betroffenen Babys sind deutlich im Wohlbefinden beeinträchtigt, sind weinerlich und schlafen häufig schlecht.  

Wenn Ihr Kind von einer Windeldermatitis betroffen ist, sollten Sie spätestens alle drei bis vier Stunden die Windel wechseln. Die Haut sollte ausschliesslich mit lauwarmem Wasser und Öl gereinigt werden. Anschliessend muss die Haut gut trocken getupft werden. Grundsätzlich sollte so viel Luft wie möglich an die Haut gelangen. Zinksalben helfen dabei, die Entzündung zu lindern und die Haut vor Feuchtigkeit zu schützen.  

Bei nässenden, eitrigen Wunden oder weissen, schuppenden Stellen sollte ärztlicher Rat eingeholt werden. Dann ist ein zusätzlicher Pilzbefall möglich, der mit einer speziellen Salbe behandelt werden muss. In besonders hartnäckigen Fällen ist auch die Gabe von Antibiotika angezeigt.  

Quellen: Drogerie Sonderegger, vitagate.ch
Autorin: Doris Gapp
Photo by Hollie Santos on Unsplash

 

Aktualisiert am 20. Sep. 2023 09:44
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