Milch­schorf – kein Grund zur Sor­ge

Der Volksmund verbindet mit dem Begriff Milchschorf in der Regel das seborrhoische (Säuglings-)Ekzem. Der Ausschlag wird so bezeichnet, weil er eine gewisse Ähnlichkeit mit übergekochter Milch auf einer Herdplatte hat. Die landläufige Meinung, Milchschorf bilde sich aufgrund einer Milchallergie, ist reiner Irrglaube.

Milchschorf ist sehr weit verbreitet und tritt in der Regel in den ersten Lebenswochen auf. Grund dafür ist eine vererbte Veranlagung zu fettiger Haut. Diese Form von Milchschorf – auch Gneis genannt - nässt nicht, ist gelblich und krustig und breitet sich in der Regel auf der bereits behaarten Kopfhaut des Babys aus. In selteneren Fällen sind auch Stellen hinter den Ohren oder in den Hautfalten betroffen.

Milchschorf behandeln

Milchschorf hat nichts mit mangelnder Hygiene zu tun und wird auch nicht durch ein bestimmtes Shampoo ausgelöst. Aus medizinischer Sicht besteht keine Notwendigkeit, Milchschorf auf der Kopfhaut zu entfernen. Meist verschwindet er nach einigen Wochen von selbst. Riecht der Belag schlecht, kann er jedoch mit folgenden Methoden sanft abgelöst werden:

  • Ölen Sie die Kopfhaut einmal pro Woche zirka zwei Stunden vor dem nächsten Haarewaschen mit wenig Oliven-, Mandel- oder Ringelblumenöl ein. In dieser Zeit werden die teils sehr dicken Schuppen aufgeweicht und können anschliessend vorsichtig mit einer weichen Bürste ausgebürstet werden. Tritt der Milchschorf sehr stark auf, können Sie sich durch eine Fachperson wie einer Drogistin eine Mischung aus Olivenöl und 0,25-prozentiger Salizylsäure herstellen lassen.

  • Geben Sie Ihrem Kind dreimal täglich fünf homöopathische Globuli Hepar sulfuris D4. Bei sehr trockenen Schuppen kann Natrium muriaticum D6 in gleicher Dosierung helfen.

Verdacht auf Neurodermitis

Nässender Milchschorf hingegen ist eine spezielle Form von Neurodermitis bei Kindern. Betroffen sein können kleine oder grössere Hautstellen sowohl auf der Kopfhaut, hinter den Ohren, im Bereich der grossen Hautfalten der Gelenke sowie in den Achsel- und Kniegelenken. Diese Form des Milchschorfs muss ärztlich abgeklärt und behandelt werden.

Autor und Redaktion: Didier Buchmann
  • Quellen
    • babycenter.de

    • Ruth Jahn: «Kinder sanft und natürlich heilen», Beobachter-Ratgeber, 2008

    • Dr. med. Helmut Keudel: «Kinderkrankheiten – Erkennen, Behandeln, Vorbeugen»

Aktualisiert am 9. Nov. 2023 13:06
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