Natürliche Haarfarben: Sanfte Färbung für gesundes, glänzendes Haar
Ob Sie Ihrem Haar einen warmen Braunton verleihen, einen rötlichen Schimmer zaubern oder einfach für mehr Glanz sorgen möchten – natürliche Haarfarben sind eine schonende Alternative zu chemischen Färbemitteln. Aber was genau steckt hinter diesen pflanzlichen Farben, welche Vorteile bieten sie, und worauf sollten Sie achten?
Was sind natürliche Haarfarben?
Natürliche Haarfarben bestehen aus rein pflanzlichen Inhaltsstoffen wie Henna, Indigo, Cassia oder Walnussschalen. Diese Pflanzenfarben legen sich wie eine Schicht um jedes Haar, anstatt die Haarstruktur, wie bei chemischen Farben, zu verändern. Dadurch bleiben die Haare gesund, wirken gepflegt und erhalten eine kräftige, strahlende Farbe. Der wohl bekannteste Inhaltsstoff ist Henna, das für seine intensiven Rottöne bekannt ist. Indigo wird oft verwendet, um dunkle, kräftige Farben wie Braun oder Schwarz zu erzeugen. Cassia, auch „neutrales Henna“ genannt, verstärkt den natürlichen Glanz, ohne die Farbe zu verändern. Walnussschalen sorgen für warme Brauntöne.
Die Vorteile pflanzlicher Haarfarben
Einer der grössten Vorteile von natürlichen Haarfarben ist ihre Schonung der Haarstruktur. Da sie keine chemischen Zusätze wie Ammoniak oder Peroxide enthalten, greifen sie das Haar nicht an, sondern pflegen es sogar. Nach dem Färben wirkt das Haar oft kräftiger und gesünder. Auch für empfindliche Kopfhaut sind pflanzliche Farben eine gute Wahl, da sie deutlich weniger reizend sind und Allergien seltener auslösen. Zudem sind sie eine nachhaltige Alternative zu chemischen Färbemitteln und umweltfreundlicher in der Herstellung und Entsorgung.
Ist eine Grauhaarabdeckung mit natürlichen Haarfarben möglich?
Ja, auch eine Grauhaarabdeckung ist mit natürlichen Haarfarben möglich – allerdings mit einigen Einschränkungen. Pflanzliche Haarfarben wie Henna und Indigo können graue Haare in der Regel gut abdecken, doch das Ergebnis hängt stark von Ihrer individuellen Haarstruktur ab. Da pflanzliche Farbstoffe sich lediglich um das Haar legen, können sie insbesondere bei sehr weissem oder hellem Grau zu einer anderen Farbintensität führen als bei dunklerem Haar. Henna färbt graues Haar oft in einem intensiven Rotton, während Indigo in Kombination mit Henna zu braunen oder sogar schwarzen Tönen führen kann. Wichtig ist dabei zu wissen, dass die Grauabdeckung mit natürlichen Haarfarben nicht immer vollständig deckend ist. Gerade wenn Sie einen sehr gleichmässigen Farbton wünschen, könnte es sein, dass das Ergebnis leicht transparent oder weniger intensiv wirkt als bei chemischen Färbemitteln. Dafür bleibt Ihr Haar jedoch gesund und gepflegt. Falls Sie viele graue Haare haben, empfiehlt sich eine sogenannte "Zweiphasen-Färbung". Dabei wird zuerst eine Schicht Henna aufgetragen, die das Haar vorbereitet, bevor in einem zweiten Schritt mit Indigo oder einer anderen Farbe die gewünschte End Farbe erzielt wird.
Worauf sollten Sie achten?
Obwohl natürliche Haarfarben viele Vorteile bieten, gibt es einige Punkte, die Sie vor dem Färben beachten sollten. Der wichtigste Faktor ist Ihre Ausgangshaarfarbe: Pflanzliche Haarfarben wirken immer anders, je nachdem, welche Haarfarbe und -struktur Sie haben. Eine genaue Farbauswahl kann daher schwierig sein, und das Endergebnis variiert oft. Es empfiehlt sich, die Farbe vorher an einer Strähne zu testen, um sicherzugehen, dass Ihnen der Ton gefällt. Ein weiterer Punkt ist die Zeit: Pflanzliche Haarfarben brauchen oft länger, um zu wirken, als chemische Farben. Je nach gewünschter Intensität kann die Einwirkzeit bis zu zwei Stunden betragen. Auch das Auswaschen erfordert etwas Geduld, da pflanzliche Farben sich hartnäckiger im Haar festsetzen.
Welche Farben sind möglich?
Die Farbauswahl bei natürlichen Haarfarben ist breiter, als viele denken. Von einem satten Schwarz, das durch die Kombination von Henna und Indigo erzielt wird, bis zu warmen Brauntönen und leuchtendem Rot bietet die Natur viele Möglichkeiten. Ein reines Blond ist allerdings schwierig zu erzielen, da pflanzliche Farben keine aufhellende Wirkung haben. Wenn Sie sich einen helleren Ton wünschen, könnten pflanzliche Aufheller wie Kamille oder Zitrone in Kombination mit der Sonne helfen, Ihr Haar sanft aufzuhellen. Tipps für das Färben mit natürlichen Haarfarben Bevor Sie mit dem Färben beginnen, sollten Sie Ihr Haar gründlich waschen, um es von Fett und Styling Resten zu befreien – so kann die Farbe besser haften. Verwenden Sie ein mildes Shampoo, am besten ohne Silikone, die das Haar beschweren könnten. Nach dem Waschen empfiehlt es sich, keine Pflegeprodukte zu verwenden, damit die Farbe optimal ins Haar eindringen kann. Mischen Sie die Pflanzenfarbe nach Packungsanweisung an, meistens mit warmem Wasser, und tragen Sie die Paste gleichmässig auf das handtuchtrockene Haar auf. Eine Abdeckung mit Folie und einem Handtuch hält die Wärme im Haar, was den Färbeprozess unterstützt. Je länger die Farbe einwirkt, desto intensiver wird das Ergebnis – daher lohnt es sich, etwas Geduld mitzubringen. Nach der Einwirkzeit sollten Sie die Farbe gründlich ausspülen, bis das Wasser klar ist. Anschliessend vermeiden Sie am besten für einige Tage Shampoo, um die Farbpigmente nicht zu schnell wieder herauszuwaschen. Sie werden feststellen, dass sich die Farbe in den ersten Tagen noch leicht verändert und intensiviert.
Fazit
Natürliche Haarfarben sind eine sanfte und nachhaltige Alternative zu herkömmlichen Färbemethoden. Sie pflegen das Haar, sind schonend zur Kopfhaut und bringen gesunde Strahlkraft zurück. Allerdings benötigen sie etwas mehr Zeit und Geduld, und das Ergebnis kann je nach Ausgangshaarfarbe variieren. Wenn Sie Wert auf eine natürliche, schonende Haarpflege legen, sind pflanzliche Farben definitiv eine Überlegung wert – auch wenn Sie graue Haare abdecken möchten.
Quellen: Fachabteilung Puravita
Autorin: Fachabteilung Puravita
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