Schön­ma­cher von Alge bis Schach­tel­halm

Zahlreiche Kosmetikfirmen greifen bei der Entwicklung ihrer Produkte auf das Wissen von Naturvölkern zurück. Wie die folgende Zusammenstellung zeigt, dienen viele exotische Pflanzen als Wirkstofflieferanten. Interessant dabei: Wertvolle Wirkstoffe finden sich in praktisch allen Klimazonen der Welt.

  • Algen

    Herkunft: Die Grünalge lebt vor allem in den Felsspalten einer französischen Inselgruppe in der Nordbretagne.

    Eigenschaften: Gegen Angriffe von Wind und Luft, denen sie bei Ebbe ausgesetzt ist, stellt diese Alge eine spezielle Substanz her. Die Pflanze reguliert damit ihren Wasserverlust und begrenzt diesen. Daher wirkt die aus den Algen extrahierte Substanz gegen Austrocknung der Haut – insbesondere bei belastenden äusseren Einflüssen wie Wind und Kälte.

  • Avocado

    Herkunft: Ursprünglich Zentralamerika, heute überwiegend im Mittelmeerraum, im Süden der USA sowie im südlichen Afrika. Eigenschaften: Gewonnen durch Pressung der Avocadofrucht. Das Avocadoöl lässt sich sehr gut auf der Haut verteilen. Es schützt die Haut – insbesondere den Hautschutzmantel – und erhält ihr natürliches Gleichgewicht.

  • Ayapana

    Herkunft: Tropenpflanze aus Brasilien. Eigenschaften: In der Kosmetik nutzt man den Ayapana-Extrakt, um die Haut zu schützen und zu revitalisieren.

  • Bambus

    Herkunft: Ursprünglich China und Indien, heute überwiegend kultiviert im Mittelmeerraum. Eigenschaften: Die geruchs- und farblosen Bambusfasern sorgen in Emulsionen für eine angenehm leichte Verteilbarkeit und ein samtiges Hautgefühl. Bambusextrakt verleiht dem Haar Kraft und Volumen.

  • Birke

    Die Birke – ein Tausendsassa. Von ihr werden die Blätter, Rinde, Knospen und der Blutungssaft verwendet. Der Birkensaft wird durch Anbohren des Stammes im Frühjahr gewonnen. Da er eine fördernde Wirkung auf den Haarwuchs haben soll, wird er in Haarwässern gerne verwendet.

  • Bocoa

    Herkunft: Der Bocoa-Baum, auch unter dem Namen Eisenholz bekannt, wächst in den Wäldern des Amazonas. Eigenschaften: Die Extrakte aus Blättern und Rinde haben eine schützende und intensiv hautstraffende Wirkung.

  • Efeu

    Bekannt ist der Efeu als Kletterpflanze. Seine Blätter enthalten den Inhaltsstoff Hederagenin, der lokal angewendet eine «fettabbauende» Wirkung zeigt und deshalb in Anticellulitismitteln eingesetzt wird.

  • Granatapfel

    Herkunft: Ursprünglich vor allem Türkei und Kaukasus, Iran, Afghanistan, Pakistan. Heute auch im Mittelmeerraum sowie in wintermilden Regionen Mitteleuropas. Eigenschaften: Der Saft wird aus dem saftigen, roten Fruchtfleisch hergestellt. Granatapfelextrakt glättet die Haut und spendet Feuchtigkeit.

  • Hamamelis

    In pharmazeutischen Produkten werden die Hamamelisextrakte zur Wundbehandlung eingesetzt. In kosmetischen Präparaten wird ihre tonisierende Wirkung geschätzt und in Gesichts- und Rasierwässern eingesetzt.

  • Irländisches Moos

    Herkunft: Diese Algenart gehört zur Familie der Rotalgen und lebt in den kalten, unruhigen Gewässern an der Atlantikküste. Irländisches Moos ist auch unter den Bezeichnungen Carageen-Alge und Gemeiner Knorpeltang bekannt. Eigenschaften: Einige Inhaltsstoffe dieser Alge sorgen für eine optimale Feuchtigkeitsversorgung der Haut.

  • Kakao

    Herkunft: Süd- und Mittelamerika. Eigenschaften: Durch Auspressen der gerösteten Kakaobohne wird ein hellgelbes, aromatisches Fett gewonnen. Kakaoextrakte enthalten Koffein, das sanft die Durchblutung anregt. Kakaobutter schützt und pflegt die Haut.

  • Kamille

    In Shampoos und Spülungen für blondes Haar findet man Kamillenextrakte, da sie eine leicht färbende Wirkung haben. Kamille ist ebenfalls häufig Bestandteil von Produkten, die auf eine Entzündungshemmung oder Heilung von gereizter Haut zielen, wie beispielsweise Après Soleil, Babypflege, Badezusätze oder Handcreme.

  • Moltebeere

    Herkunft: Hochmoore der nördlichen Wälder. Eigenschaften: Hoher Anteil an Vitamin C. Das aus den Beeren gewonnene Öl lindert Reizungen, regeneriert die Haut, versorgt sie mit Feuchtigkeit und schützt vor freien Radikalen.

  • Pfefferminze

    Danke ihrer kühlenden und antibakteriellen Wirkung wird die Pfefferminze in Mündwässern, Zahnpasten, Fuss- und Sportgels sowie Duschgels gerne verwendet.

  • Grüner Tee

    Die Grünteeextrakte können in kosmetischen Produkten als natürliche UV-Filter eingesetzt werden. Dort ist die Schutzwirkung aber als eher gering einzustufen. Deutlich wirkungsvoller ist er dagegen als Antioxidans. Man findet die Extrakte deshalb in Produkten, die der vorzeitigen Hautalterung vorbeugen sollen.

  • Teebaum

    Das Teebaumöl besitzt eine bakterizide und fungizide Wirkung. Klinische Studien belegen einen Erfolg bei der Behandlung von Akne, Haut- und Nagelpilz. In der Kosmetik zeigt sich die Vielzahl der Anwendungsmöglichkeiten des Teebaums: Er kommt in Shampoos und Conditionern, in Gesichts- und Körperlotionen, in Deos, Seifen und After-Shave-Präparaten zum Einsatz. Oft wird es den Kosmetika als natürliches Konservierungsmittel beigegeben.

  • Traubensilberkerze

    Herkunft: Die Traubensilberkerze stammt aus Nordamerika und wurde bereits in der indigenen Kultur als Heilpflanze genutzt. Die Wirkstoffe der Traubensilberkerze sollen die hauteigene Produktion von Hyaloronsäure stimulieren, den Feuchtigkeitsgehalt der Haut stabilisieren und den Haarwuchs fördern.

  • Schachtelhalm

    Die im Schachtelhalm enthaltene Kombination aus Kieselsäure Saponinen und Flavonolglykosiden soll eine Festigung des Hautgewebes bewirken. Deshalb finden sich seine Extrakte in straffenden Cremes, Badezusätzen und in Shampoos.

Autorin: Lisa Heyl
  • Quellen
    • «Drogistenstern»

    • Raab, Wolfang & Kildl, Ursula: Pflegekosmetik. Ein Leitfaden. Stuttgart, 2004.

    • Käser, Heike: Naturkosmetische Rohstoffe. Wirkung, Verarbeitung, kosmetischer Einsatz. Linz, 2016.

Aktualisiert am 9. Nov. 2023 13:05
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