Sonnencreme – wie schütze ich mich richtig?
Die Sonnenstunden werden wieder zahlreicher und damit ist auch das Thema Sonnenschutz durch den entsprechenden Lichtschutzfaktor wieder präsent. Muss man das Eincremen wirklich so ernst nehmen, oder kann man schon mal ein Auge zudrücken? Wir haben uns für Sie auf Faktensuche begeben.
Vorab: Das grösste Organ unseres Körpers ist die Haut, und ihre wichtigste Funktion ist der Schutz. Sie verteidigt unseren Körper vor dem Eindringen von Viren und Bakterien, reguliert das Schwitzen und unsere Körpertemperatur. Unsere Haut ist sogar Kommunikationsmittel, denn wir können erröten, erbleichen, die Stirne runzeln etc. Und nachdem unsere Haut ihre Schutzaufgabe sehr pflichtbewusst erfüllt, sollten wir sie in ihrer Funktion unterstützen, anstatt ihr das Leben schwer zu machen durch Sonnenbrand und Sonnenschäden.
Was hat es mit dem Lichtschutzfaktor der Sonnencreme auf sich?
Um den richtigen Lichtschutzfaktor zu wählen, muss man seinen Hauttyp und die Eigenschutzzeit kennen. Der hellste Hauttyp mit hellen Augen und rotblondem Haar hat nur fünf bis zehn Minuten Eigenschutzzeit, während der mediterrane Typ mit bräunlicher Haut und dunklem Haar und dunklen Augen dreissig bis vierzig Minuten Eigenschutzzeit hat.
Multipliziert man nun die Eigenschutzzeit der Haut mit dem Lichtschutzfaktor des Sonnenschutzes, erhält man als Ergebnis die Minuten, während der man sich nun geschützt in der Sonne aufhalten kann, ohne einen Sonnenbrand zu riskieren. Dennoch müssen natürliche Faktoren wie Hochgebirge, Reflektion durch Wasser oder die Nähe zum Äquator mit eingerechnet werden.
Hautfarbe |
Dauer bis Sonnenbrand (ungeschützt) |
Sonnenbrand Häufigkeit (ungeschützt) |
|
Hauttyp 1 |
sehr hell |
ca. 10 Minuten |
meistens Sonnenbrand |
Hauttyp 2 |
hell |
ca. 20 Minuten |
oft Sonnenbrand |
Hauttyp 3 |
mittelhell |
ca. 30 Minuten |
manchmal Sonnenbrand |
Hauttyp 4 |
bräunlich |
ca. 45 Minuten |
selten Sonnenbrand |
Hauttyp 5 |
dunkel |
ca. 60 Minuten |
selten Sonnenbrand |
Hauttyp 6 |
schwarz |
ca. 90 Minuten |
sehr selten Sonnenbrand |
In der Praxis wird die volle Schutzleistung jedoch kaum erreicht, weil der Sonnenschutz meistens zu dünn aufgetragen wird. Empfohlen wird ein Cremestrang von der Länge einer Hand für jede Körperpartie bzw. 30 ml für einen Erwachsenen. Nur dann können Sie sich auf den angegebenen Schutz verlassen. Ausserdem ist regelmässiges Nachcremen wichtig, z. B. nach dem Schwimmen, auch wenn sich die Eigenschutzzeit dadurch nicht erhöht! Vergessen Sie auch Füsse, Ohren und Unterseite der Arme beim Eincremen nicht.
Der Lichtschutzfaktor ist nur relevant in Zusammenhang mit UVB-Strahlung. Schädlich ist jedoch auch die UVA-Strahlung, dieser Schutz hat jedoch keine einheitliche Bezeichnung auf den Sonnencremes.
Übrigens gibt es speziellen UV-Schutz auch bei Textilien, die besonders für Kinder oder sehr hellhäutige Personen nützlich sind. Der Sonnenschutz von normaler Kleidung ist abhängig von deren Farbe, Material und Gewebe. Kunstfasern bieten beispielsweise besseren Schutz als Naturfasern.
Wichtig: Der Lichtschutzfaktor ist kein Schutz vor Hautkrebs! Davor schützt nur ein vernünftiger Umgang mit UV-Strahlung und das konsequente Vermeiden von Sonnenschäden.
Wenn Sie Medikamente einnehmen, welche die Lichtempfindlichkeit erhöhen, Tattoos oder Narben vor der Sonne schützen müssen, empfiehlt es sich natürlich auch, den Lichtschutzfaktor entsprechend anzupassen.
Was ist der beste Sonnenschutz?
Diese Frage kann nicht mit „verwenden Sie Produkt xy, dann ist alles gut“ beantwortet werden. Aber wir können Ihnen bei der Orientierung im Produktedschungel helfen, damit Sie Ihren optimalen Begleiter für sonnige Sommer- und Urlaubstage finden. Es ist nämlich durchaus nicht so, dass jedes Produkt für jede Haut geeignet ist!
Sonnenschutz als Creme, welche Sie im Sortiment von puravita beispielsweise hier finden, eignet sich besonders für Kinder und Menschen mit normaler bis trockener Haut ohne besondere Ansprüche und Erkrankungen.
Ein feuchtigkeitsspendendes, nicht fettendes Gel oder Fluid wird oftmals präferiert von Sportlern, aber auch von Menschen mit unreiner, zu Akne neigender Haut. Hier finden Sie unsere Auswahl an Sonnenschutzgels sowie Sonnenfluiden.
Der Sonnenschutz als Spray ist besonders empfehlenswert für Kinder bzw. wenn keine Zeit für ausgiebiges Cremen ist. Natürlich führen auch wir Sonnenschutz-Sprays, nämlich hier.
Wer sich mit trockener Haut plagen muss, ist mit einem Sonnenöl besser beraten.
Übrigens ist es auch absolut ratsam, sich mit einem kühlenden After Sun-Produkt einzudecken. Bestenfalls enthält dieses Vitamin A und E und hilft der Haut, sich nach dem Stress des Sonnenbades zu erholen und zu regenerieren. Mit der After Sun-Lotion cremen Sie sich am besten abends nach dem Duschen statt der normalen Bodylotion ein. Wenn Sie noch Platz im Kühlschrank haben, stellen Sie die After Sun-Lotion am besten dort ein, um den Kühlungseffekt zu erhöhen.
Bei diversen Hautproblemen wie Sonnenallergie, Neurodermitis, Rosacea, fettiger oder Mischhaut werden spezielle Fluids angeboten. Hierzu kann Sie auch unser bestens geschultes Team gut beraten, um das Passende zu finden.
Sonnencreme bei Hautproblemen – Sonnenallergie
Haben Sie nach einem Sonnenbad rote, juckende Quaddeln, Pusteln oder Bläschen? Wenn Sie dies mit JA beantworten können, ist es wahrscheinlich kein Sonnenbrand, sondern eine Sonnenallergie. Die Symptome können denen eines Nesselfiebers gleichen und relativ schnell wieder verschwinden. Sie können aber auch wie ein Ekzem aussehen, das hartnäckiger ist und länger andauert, oder an eine Akne erinnern.
Ein guter Sonnenschutz mit Textilien oder mit Sonnenschutzmitteln kann eine Sonnenallergie vorbeugen. Es empfiehlt sich dem Sonnenlicht nur für kurze Zeit auszusetzen. Bei starke Sonnenallergie kann die Haut durch eine gezielte Lichttherapie an das Sonnenlicht gewöhnt. Kontaktieren Sie dazu Ihren Dermatologen. Wir empfehlen als Prophylaxe neben Sonnenschutzcremen und -lotionen mit hohem Lichtschutzfaktor eine Therapie von innen mit Nahrungsergänzungsmitteln oder Heilmitteln. Lassen Sie sich dazu von uns beraten.
Um die Sonnenallergie zu behandeln verordnet der Dermatologe bei starker Allergier in der Regel Kortison, als Salbe oder als Tablette. In nicht so stark ausgeprägten Fällen kann man die Reaktion einfach abklingen lassen und die betroffenen Stellen mit einem Gel oder Après-Soleil kühlen. Gute Resultate zeigen auch homöopathische Sonnenallergiesalben. Gerne beraten wir Sie dazu.
Sonnencreme für das Gesicht
Wer schon einmal einen Sonnenbrand auf den Lippen hatte, weiss, wie unangenehm sich das Spannen und Brennen anfühlt. Um dieses zu vermeiden, sollten Sie auch an ein Lippenpflegeprodukt mit Lichtschutzfaktor denken. Dies gilt vor allem im Gebirge oder bei Reflexionen durch Wasser und Schnee.
Im Gesicht ist der UV-Schutz im Sommer ein absolutes Muss. Dass wir uns trotzdem manchmal davor drücken, hat vielerlei Gründe: Keine Zeit, die Creme ist zu fettig, verträgt sich nicht mit dem Make up… Damit tun wir uns aber keinen Gefallen, denn die UV-Strahlung ist auch der Hauptgrund für vorzeitige Hautalterung (mehr dazu hier). Spezielle Sonnencremes für das Gesicht passen sich den speziellen Bedürfnissen der empfindlichen Haut an, versorgen die Haut mit Feuchtigkeit, und enthalten meist auch Anti-Aging-Wirkstoffe wie Vitamin E, Provitamin B5 etc. Im Beauty-Sektor gibt es Sonnencreme für das Gesicht in vielen verschiedenen Varianten: Als Creme, Fluid oder BB-Cream versprechen sie Schutz und Pflege.
Denken Sie übrigens daran, auch Nacken, Ohren und Nase den entsprechenden Sonnenschutz zukommen zu lassen!
Augen vor der Sonne schützen
Für viele Menschen ist eine Sonnenbrille ein modisches Accessoire, welches hauptsächlich einen Zweck verfolgt, nämlich gut aussehen. Dabei wird oftmals der wichtige UVA- und UVB-Schutz ausser Acht gelassen. Die Strahlung schädigt nämlich nicht nur die Haut, sondern auch die Augen. Gerötete und schmerzende Augen können ein Hinweis auf zu viel Sonneneinstrahlung sein. Bei längerer Einstrahlung ohne Schutz kann es zu Entzündungen von Netz- und Hornhaut kommen und die Entstehung von grauem Star und Makuladegeneration wird begünstigt.
Um eine passende Sonnenbrille zu finden, lassen Sie sich am besten im Optikfachgeschäft beraten. Sonnenbrillen werden in verschiedenen Schutzkategorien eingeteilt, wobei die höchste Kategorie vier nur für Extrembedingungen gedacht ist. Für den üblichen Gebrauch sollte eine Sonnenbrille der Kategorie zwei oder drei gewählt werden.
Inzwischen gibt es auch Kontaktlinsen mit integriertem UV-Filter, da diese jedoch nur einen Teil des Auges abdecken, wird trotzdem zusätzlich das Tragen einer Sonnenbrille empfohlen.
Fazit – richtiger Sonnenschutz ist unabdingbar
Wir haben also festgestellt, dass ausreichender Sonnenschutz zentral für eine gesunde Haut ist. Am besten checken wir also gleich mal den Badezimmerschrank, wie es mit den Restbeständen der letzten Saison ausschaut. Die meisten Produkte verfügen über ein Haltbarkeitsdatum, bis zu dem der Sonnenschutz garantiert ist. Wenn das Produkt geöffnet ist, kann der Lichtschutzfaktor etwas vermindert sein, daher sollte es eher zu Saisonende, wenn man bereits vorgebräunt ist, aufgebraucht werden.
In unserem Shop finden Sie eine grosse Auswahl an Sonnenschutz von den führenden Marken: Eucerin, Daylong, Ultrasun, Vichy, Avène, La Roche-Posay, Nivea und viele mehr.
Quellen: Drogerie Sonderegger, vitagate.ch
Autorin: Doris Gapp