Unverträglichkeit nachweisen
Mit einer Nahrungsmittelunverträglichkeit kann so manche Mahlzeit zur Hölle werden: Betroffene müssen die Inhaltsstoffe der Speisen genau kennen – sonst drohen im schlimmsten Fall Bauchschmerzen, Durchfall oder Verstopfung. Es können zudem andere Symptome auftreten, die man nicht unbedingt mit einer Lebensmittelintoleranz in Verbindung bringt. Zum Beispiel ständige Müdigkeit, Unwohlsein oder Hautausschläge. Viele verschiedene Symptome machen die Diagnose aber schwierig. Kommt hinzu, dass Unverträglichkeiten nicht mit Allergietests nachgewiesen werden können. Wie also vorgehen, wenn man den Verdacht hat, bestimmte Nahrungsmittel nicht zu vertragen?
Jede fünfte Person betroffen
Bis zu 20 Prozent der Schweizer Bevölkerung leiden laut Allergiezentrum Schweiz unter einer Nahrungsmittelintoleranz. Diese kann ganz unterschiedlich ausgeprägt und auf unterschiedliche Ursachen zurückzuführen sein. Bei einer Nahrungsmittelunverträglichkeit hat der Körper die Fähigkeit teilweise oder ganz verloren, einen bestimmten Stoff zu verdauen – oder diese nie besessen. Relativ häufig sind die Gluten-, Laktose- oder Histaminintoleranz. Mehr über diese Unverträglichkeiten lesen Sie hier.
Diagnosetests
Weil Nahrungsmittelunverträglichkeiten sehr komplex sind, sollten Personen, die glauben, bestimmte Stoffe nicht zu vertragen, einen Arzt aufsuchen. Aufschluss kann beispielsweise ein Gen- oder Atemtest geben. Steht kein geeigneter Test zur Verfügung, hilft oft nur die sogenannte Ausschlussdiät. Diese funktioniert so: Betroffene ernähren sich mindestens fünf Tage lang nur von Nahrungsmitteln, die die verdächtigten Stoffe kaum oder nicht enthalten. Wenn die Beschwerden nachlassen, gilt es, diese Nahrungsmittel zu meiden. Zusätzliche Hinweise kann ein Provokationstest liefern. Man isst oder trinkt etwas, das den entsprechenden Stoff in besonders hoher Konzentration enthält. Kehren die Symptome schlagartig zurück, ist der Übeltäter gefunden.
Histamin im Wein
Bekommt übrigens jemand nach einem Glas Wein Hautrötungen und leidet unter Juckreiz, kann das entweder an einer Sulfit-, also Schwefeldioxidunverträglichkeit, oder an einer Histaminintoleranz liegen. Sulfite sind für eine längere Haltbarkeit des Weins zuständig und müssen auf dem Etikett deklariert werden. Histamin ist ein Gewebshormon und Botenstoff im Körper und kommt auch in diversen Lebensmitteln wie Wurst, Käse oder Wein vor.
Zum Beispiel in Rotweinen ist die Histaminkonzentration drei- bis viermal höher als in Weissweinen. Weissweinsorten wie der Gewürztraminer, der meistens auch sehr säurearm ist, enthält im Schnitt weniger als ein Milligramm Histamin pro Liter. Im Internet findet man beispielsweise viele Listen mit histaminarmen und -reichen Lebensmitteln. Wer bei sich eine Histaminintoleranz vermutet, kann in Absprache mit dem Arzt eine überwachte Diät durchführen.
Unverträglichkeit – was tun?
Menschen, die tatsächlich bestimmte Stoffe nicht vertragen, sollten diese meiden. Für Laktose- und Glutenintoleranz-Betroffene gibt es in vielen Drogerien oder Reformhäusern zahlreiche Ersatzprodukte. Bei vielen Produkten wird zudem darauf hingewiesen, wenn sie Gluten enthalten. Lassen Sie sich von einem Arzt oder einer Ernährungsfachperson beraten und stimmen Sie weitere Schritte gemeinsam mit dem Experten ab.
Bei Histaminintoleranz sollten Betroffene zudem folgendes beachten. Laut der Schweizerischen Interessengemeinschaft Histamin-Intoleranz (SIGHI) gibt es eine ganze Reihe von Medikamentenwirkstoffen, die körpereigenes Histamin freisetzen. Deshalb ist es wichtig, die Beipackzettel genau zu studieren und den Arzt über die Histaminintoleranz zu informieren.
Wenn der Bauch grummelt
Laktoseintoleranz als Ursache?