Va­gi­nal­in­fek­tio­nen im Som­mer

Sommer, Sonne, Badespass – bald kann man es wieder in vollen Zügen geniessen. Ein Jucken und Brennen im Vaginalbereich kann die Freude daran jedoch rasch trüben. Vaginalinfektionen im Sommer treten häufig auf, sind aber meist gut behandelbar. In diesem Blogartikel erfahren Sie, wie Sie den lästigen Symptomen vorbeugen können und was es zu tun gilt, wenn eine Infektion der Vagina auftritt. Am wichtigsten ist jedoch, die damit verbundenen Schamgefühle abzulegen, da nahezu jede Frau irgendwann im Leben an einer solchen Infektion laboriert und in den wenigsten Fällen mangelnde Hygiene dahintersteckt.

Wie entsteht eine Vaginalinfektion?

An sich herrscht in einer gesunden Vagina ein saures Milieu, das bedeutet einen Säurewert (pH-Wert) von 3,8 bis 4,5. Diese Umgebung sorgt dafür, dass Bakterien und Pilze nicht überleben. Wird das natürliche Gleichgewicht der Scheide gestört, kann es zu einer unkontrollierten Zunahme von Bakterien und Pilzen kommen und so eine Intiminfektion begünstigen.

Im Sommer führen vor allem folgende Faktoren zu einer Änderung des pH-Wertes in der Vagina:

  • Tragen von nasser Badekleidung außerhalb des Wassers
  • vermehrtes Schwitzen
  • Baden in unsauberem/verkeimtem Wasser
  • Sitzen in leichter Kleidung auf kalten Untergründen

Daneben können auch falsche oder übertriebene Intimpflege, zu enge Kleidung, synthetische Unterwäsche, Slipeinlagen mit Plastikfolie, hormonelle Veränderungen oder simpel Stress die Entstehung eine Irritation im Intimbereich begünstigen.

Welche Arten von Vaginalinfektionen gibt es?

Bakterielle Vaginose:

Von einer bakteriellen Vaginose sind etwa fünf von 100 Frauen betroffen. Für das saure Milieu der Scheide sind hauptsächlich Milchsäurebakterien verantwortlich. Nimmt deren Anzahl ab, nehmen andere Erreger überhand. Meistens handelt es sich dabei um Gardnerella vaginalis. Nicht immer verursacht eine Vaginose Beschwerden, deshalb bleibt sie auch häufig unbemerkt. Treten Symptome auf, handelt es sich meistens um auffällig riechenden Ausfluss mit typisch fischigem Geruch. Dessen Intensität kann nach dem Geschlechtsverkehrt und während der Menstruation zunehmen.

Vaginitis (Scheidenentzündung):

Eine Vaginose begünstigt das Auftreten einer Infektion mit weiteren Bakterien. Dadurch kann es zum Auftreten einer Scheidenentzündung kommen. Typische Symptome dafür sind:

  • Jucken und Brennen in der Scheide
  • Scheidentrockenheit
  • gerötete Schamlippen
  • Schmerzen beim Wasserlassen und/oder Geschlechtsverkehr

Scheidenpilz

Infektionen durch Hefepilze gehören ebenfalls zu den häufig vorkommenden Vaginalinfektionen. Auch Pilze sind Teile der normale Scheidenflora, solange sie nicht in der Überzahl auftreten. Eine Schwangerschaft, ein geschwächtes Immunsystem und die Einnahme bestimmter Medikamente erhöhen das Risiko für das Auftreten von Scheidenpilz. Typische Symptome dafür sind:

  • Juckreiz und Brennen in der Scheide
  • weisslicher Belag auf den Schleimhäuten der Scheide
  • weiss-gelblicher Ausfluss von wässriger, aber auch krümeliger Konsistenz

Blasenentzündungen

Die Harnröhre von Frauen ist um ca. 4 cm kürzer als die von Männern, was das Eindringen von Keimen in die Blase vereinfacht. Zudem wandern auch häufig E. Coli-Bakterien vom After nach vorne. Kälte ist ein Risikofaktor für Blasenentzündungen, die Abwehrfunktion des Intimbereichs wird geschwächt und macht ihn anfälliger für Krankheitskeime. Im Sommer ist es daher besonders von Bedeutung, nasse Badekleidung umgehend zu wechseln. Ausführliche Informationen zum Thema Blasentzündung finden Sie in unserem Blogbeitrag dazu.

Was tun bei Vaginalinfektionen?

Unbemerkte Infektionen heilen auch meistens von selbst ab. Treten aber Symptome auf, ist eine Behandlung unumgänglich, um weitere Komplikationen zu vermeiden. Insbesondere schwangere Frauen sollten das Auftreten von Vaginalinfektionen ernst nehmen und umgehend eine Behandlung beginnen, da das Risiko für vorzeitige Wehen, Fehl- und Frühgeburten etwas ansteigt.

Da Juckreiz und Brennen im Intimbereich sehr unangenehm ist, können zur Linderung zusätzlich Sitzbäder mit Kräuterauszügen aus Eichenrinde, Kamille und einigen Tropfen Teebaumöl hilfreich sein.

Auch ätherische Öle wirken entzündungshemmend und beruhigend, in diesem Fall empfehlen sich Melisse, Ringelblume, Kamille oder Lavendel. Lösen Sie einige Tropfen des Öls in etwas Kaffeerahm und geben Sie es als Zusatz ins Sitzbad.

Während der Behandlung müssen auch Wäsche und Handtücher regelmäßig getauscht werden. Ist eine 60 °C Wäsche nicht möglich, sollte dem Waschmittel eine Spülung mit Antipilzzusatz hinzugegeben werden.

Treffen Regelblutung und Vaginalinfektion zusammen, sollte auf Binden zurückgegriffen werden, welche ebenfalls häufig gewechselt werden müssen.

Bei Symptomen wie Unwohlsein oder Fieber empfehlen wir Ihnen ärztlichen Rat aufzusuchen.

Wie kann man Vaginalinfektionen im Sommer vorbeugen?

Für eine intakte Scheidenflora ist die richtige Intimpflege der wichtigste Grundstein. Nähere Information dazu finden Sie in unserem Blogbeitrag zum Thema.

Nach dem Schwimmen sollten Sie die Toilette aufsuchen. So wird die Harnröhre durchgespült und eventuelle Keime aus dem Badesee etc. entfernt. Auch Tampons sollten umgehend gewechselt werden.

Das umgehende Wechseln von nasser Badekleidung kann nicht oft genug erwähnt werden.

Achten Sie auf das Material Ihrer Unterwäsche, denn synthethische Materialien fördern das Schwitzen und das Wachstum von Pilzen.

Wenn Sie häufiger unter Pilzinfektionen leiden, sollten Sie Ihren Zuckerkonsum reduzieren. Hefepilze lieben Zucker, an welchen sie durch die Urinausscheidung gelangen.

Um das Eindringen von E. coli-Bakterien vom After in die Scheide zu verhindern, sollte beim Toilettengang immer darauf geachtet werden, von vorne nach hinten zu wischen.

Autorin: Doris Gapp
Quellen: vitagate.ch, Drogerie Sonderegger
Bild von pikisuperstar auf freepik

Aktualisiert am 8. Nov. 2023 13:57
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