Was ist wich­tig, wenn man auf Rei­sen geht?

Auszeit vom Alltag, neue Erfahrungen und Gesprächsstoff – Reisen ist beliebt. Nach den pandemiebedingten Einschränkungen zieht es viele besonders intensiv in die Ferne. Eine gute Vorbereitung sorgt dafür, dass Sie Ihre Ferien unbeschwert geniessen können. In diesem Blogartikel erfahren Sie, zu welchen Impfungen geraten wird, welche Reiseutensilien unverzichtbar sind, und Sie erhalten praktische Tipps gegen Jetlag und andere Reisebeschwerden.

Sind alle Dokumente noch gültig?

Damit es am Flughafen kein böses Erwachen gibt, prüfen Sie rechtzeitig die Gültigkeit der Reisedokumente aller Mitreisenden. Zudem sollten Sie sich informieren, welcher Nachweis der Krankenversicherung an Ihrer Urlaubsdestination notwendig ist. In manchen Ländern ist ein internationaler Krankenschein für die Behandlung notwendig, in Ländern ohne ein Abkommen mit einer Versicherung müssen eventuelle Behandlungskosten vor Ort bezahlt werden. Fotokopieren Sie Ihre wichtigen Dokumente und bewahren Sie diese Dokumente gesondert vom restlichen Gepäck auf, damit Sie bei Verlust oder Diebstahl darauf zugreifen können. Führen Sie eine Liste der wichtigsten Notfallnummern mit sich (Versicherung, Bank, konsularische Vertretung im Urlaubsland, Sperrhotline fürs Handy etc.), damit Sie im Notfall nicht lange suchen müssen.

Wenn Sie an einer chronischen Krankheit leiden, ist es sinnvoll, eine Erklärung über Ihren Gesundheitszustand in englischer Sprache mitzuführen. Auch manche Medikamente benötigen eine Mitführbescheinigung, da es sonst zu Problemen beim Zoll kommen kann. Bitten Sie Ihren behandelnden Arzt um eine kurze Bestätigung Ihrer Diagnose, Name und Dosierung, sowie Wirkstoff und eventuell benötigtes Zubehör wie Spritzen für Ihre Medikation.

In manchen Ländern wird für die Einreise ein Visum benötigt, auch dieses sollte rechtzeitig beantragt werden.

Welche Impfungen sind nötig?

Ihrem Impfpass sollten Sie frühzeitig Aufmerksamkeit schenken, insbesondere, wenn es sich um Urlaubsziele ausserhalb Europas handelt. Erkundigen Sie sich rechtzeitig, welche Impfempfehlungen gelten, bzw. ob sogar Pflichtimpfungen nötig sind und ob diese in Teilimpfungen verabreicht werden.

Auf die Auffrischung der Diphterie-Tetanus-Impfung zu achten, empfiehlt sich auch, wenn Sie einen Wanderurlaub im Inland planen. Je nachdem, ob Sie ein Zeckengebiet bereisen, ist auch eine Impfung zum Schutz vor FSME empfohlen. Die Masern-Mumps-Röteln-Impfung wird der Schweizer Bevölkerung empfohlen, da Reisende die Erkrankung in Gebiete ohne Impfschutz einschleppen können. Regional wird innerhalb Europas auch eine Impfung gegen Hepatitis A/B empfohlen.

Vor allem bei Reisen nach Indien und seinen Nachbarländern sollte ein Augenmerk auf eine aktuelle Polio-Schutzimpfung (Kinderlähmung) liegen, ebenso bei Reisen auf den afrikanischen Kontinent. Auch zu einer Impfung gegen Typhus (Infektionserkrankung des Darms) wird geraten.

Impfen allein reicht nicht

Vergessen Sie allerdings nicht, dass auch das richtige Verhalten notwendig ist zur Vermeidung von Infektionskrankheiten. Auch wenn unser Bewusstsein für die Handhygiene durch die Pandemie noch geschärft sein dürfte, viele Durchfallerkrankungen auf Reisen entstehen aufgrund der mangelnden Qualität des Trinkwassers, bzw. durch Keime kontaminierte Lebensmittel. Vor allem in Ländern mit hohen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit sollten Sie die bewährte Regel beherzigen, etwas am besten nicht zu essen, das man nicht schälen oder kochen kann. Getränke sollten, wenn möglich aus industriell verschlossenen Flaschen konsumiert werden.

Zuverlässiger Mückenschutz

In vielen Gebieten Afrikas und grossen Teilen Asiens gilt besondere Vorsicht bei Mückenstichen. Diese können neben Malaria auch das Denguefieber, sowie eine Reihe weiterer Erkrankungen übertragen. Ein zuverlässiges Insektenschutzmittel ist daher ein Muss und lange, helle Kleidung empfohlen. Ob eine Malariaprophylaxe angeraten ist, sollten Sie mit Ihrer Hausarztpraxis abklären. Wenn Sie in einem Malariagebiet an einer fieberhaften Erkrankung leiden, raten wir Ihnen dazu, einen Arzt aufzusuchen, auch nach der Reise.

A propos Tiere, häufig werden auch Urlaubsbekanntschaften mit Vierbeinern geschlossen. Trotzdem sollten Sie vor allem in Ländern wie Afrika oder Indien davon Abstand nehmen, jegliche Tiere anzufassen. Es besteht ein hohes Risiko der Tollwutübertragung, was trotz Impfung zu enormen gesundheitlichen Problemen führen kann. Auch hier gilt, sollte es dennoch passieren, suchen Sie umgehend ärztliche Hilfe, wenn Sie ein Tier gekratzt oder gebissen hat.

Checkliste: Das muss in die Reiseapotheke

  • Alle Medikamente, welche Sie zu Hause einnehmen (beachten Sie eventuelle Zeitverschiebung im Urlaubsland, beispielsweise bei Einnahme der Pille besonders relevant)
  • Mittel gegen Durchfall, Reiseübelkeit, eventuell Elektrolytlösung
  • Schmerzmittel
  • fiebersenkende Mittel
  • Augen- und Ohrentropfen (vor allem bei Tauchurlauben)
  • Wundsalbe
  • Insektenschutz
  • Sonnenschutz mit entsprechend hohem Lichtschutzfaktor (bei angebrochenen Produkten Haltbarkeit beachten)
  • Ohrstöpsel (erste Hilfe im Flieger, lauten Hotelzimmern oder Gehörschutz in der Festivalsaison)
  • gängiges Verbandsmaterial (Pflaster in diversen Grössen, Desinfektionsmittel, Mullbinde, elastische Binde, Schere, Pinzette)
  • Antiallergikum

Den Jetlag wirksam bekämpfen

Eine längere Flugreise, bei der man mehrere Zeitzonen durchquert, stellt eine Belastung für unseren Biorhythmus dar. Das äusserst sich sowohl bei der Ankunft im Urlaubsland als auch auf dem Weg nach Hause in Form von Schlafstörungen, Müdigkeit und Konzentrationsschwäche.

Bei Reisen Richtung Westen (beispielsweise USA) fällt die Umgewöhnung etwas leichter, weil Ihnen durch die Zeitverschiebung einige Stunden "geschenkt" werden. Im Urlaubsland ist es also mitten am Nachmittag, während sich die Schweiz bettfertig macht. Am günstigsten ist es, wenn Sie es schaffen, während der zusätzlichen Stunden wach zu bleiben, dann fällt auch das Einschlafen leichter und der nächste Morgen kann im neuen Rhythmus gestartet werden.

Schwieriger ist es Richtung Osten (beispielsweise Asien), wo Ihnen Zeit "verloren geht" und Sie zu einem Zeitpunkt schlafen gehen sollten, an dem es in der Schweiz noch mitten am Tag ist. Hier kann hilfreich sein, bereits einige Tage vor einer Asienreise daheim früher zu Bett gehen und den Tag früher zu beginnen.

So lässt sich der Jetlag mildern:

Stellen Sie bereits im Flieger Ihre Uhr auf die "neue" Zeit im Urlaubsland, damit Sie sich mental darauf vorbereiten können. Rechnen Sie nicht immer nach, wie spät es nun gerade zu Hause ist, denn vieles an der Umgewöhnung ist auch Kopfsache.

Die Umgewöhnung fällt leichter, wenn Sie sich den Essenszeiten des Ziellandes anpassen. Wenn sich Ihr Magen zur gewohnten Zeit meldet, beruhigen Sie ihn lediglich mit einem kleinen Snack.

Sonnenlicht und frische Luft helfen dabei, die Müdigkeit zu bekämpfen. Da sich unser Schlaf-Wach-Rhythmus nach dem Sonnenlicht richtet, sollten Sie erst nach Sonnenuntergang zu Bett gehen.

Vermeiden Sie während der Anpassungsphase Alkohol und Koffein, da dies das natürliche Schlafbedürfnis zusätzlich beeinflusst.

Da der Körper durch die Umstellung geschwächt ist, sollten Sie mit anstrengenden Aktivitäten, wenn möglich, ein bis zwei Tage zuwarten, bis die Eingewöhnung erfolgt ist.

Passen Sie Ihre Ernährung dem Zielland an: Kohlenhydratreiches Essen macht eher müde, Mahlzeiten mit Reis, Kartoffeln und Nudeln empfehlen sich also bei Reisen Richtung Osten, wo Sie früher zu Bett gehen sollen. Eiweissreiche Nahrung hilft dabei, wach zu bleiben, somit sind Fleisch, Fisch oder Eier optimal bei Reisen Richtung Westen, wo der Tag noch ein wenig länger andauern wird.

Autorin: Doris Gapp
Quellen: vitagate.ch, Drogerie Sonderegger
Bild von freepik

Aktualisiert am 17. Juni 2024 11:53
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