Wie schüt­ze ich mein Kind vor der Son­ne?

Was gibt es Tolleres als einen Sommertag mit Spielen und Toben im Freien? Natürlich sollten unsere Kinder diese Gelegenheit so oft wie möglich erhalten. Dabei gilt es jedoch zu beachten, dass die empfindliche Kinderhaut besonders gut vor den schädlichen Einflüssen der UV-Strahlung geschützt wird. Wie immer gilt, sich auch der eigenen Vorbildwirkung bewusst zu sein, deshalb gibt es bei uns bereits zwei informative Artikel zum Thema Sonnenschutz und Sonnencreme für Sie online.

Im heutigen Blogartikel dreht sich alles um das Thema Sonnenschutz und Kinder, die richtige Sonnencreme für Babys und Kleinkinder, und Sie erfahren auch, wie Sie erkennen, wann Ihr Kind zu viel Sonne abbekommen hat.

Babys und pralle Sonne – ein Nogo

Der Eigenschutz vor UV-Strahlung unserer Haut entwickelt sich in den ersten Lebensjahren. Die Haut von Babys und Kleinkindern kann noch nicht schnell und ausreichend genug Pigmente für den Eigenschutz produzieren. Auch Hautschäden durch die UV-Strahlung können in den ersten Lebensmonaten nur unzureichend repariert werden. Deshalb sollten Babys im ersten Lebensjahr überhaupt nicht direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden. Vor allem Sonnenbrände im (Klein-)Kindesalter erhöhen das Risiko, im weiteren Verlauf des Lebens an Hautkrebs zu erkranken.

Trotz Sonnenschirm oder Wagenverdeck sollten Sie stets darauf achten, dass Ihr Baby einen Schattenplatz bekommt, damit keine Überhitzung droht.

Wenn Sie stillen, sollte Ihr Baby bei grosser Hitze öfters angelegt werden. Achten Sie auch darauf, selbst genug zu trinken. Ab dem ersten Lebensjahr kann dem Kleinkind Wasser angeboten werden.

Babys und Sonnencreme – ja oder nein?

Immer wieder hört man Expertenmeinungen, die gänzlich davon abraten, Babys mit Sonnencreme einzucremen. Der Grundgedanke dahinter ist, dass die Sonnencreme zum Schutz vor UV-Strahlung diverse Chemikalien enthält. Da die Haut von Babys noch sehr dünn und durchlässig ist, werden diese auch besser aufgenommen, als es bei Erwachsenen der Fall ist. Ob das tatsächlich einen Einfluss auf die Gesundheit hat, ist noch unzureichend erforscht. Ausserdem muss sich die Temperaturregelung bei Babys erst einspielen – auch Schwitzen will gelernt sein. Eine dicke Schicht Sonnencreme erschwert das Schwitzen und kann zur Überhitzung des Babys führen.

Trotzdem raten wir davon ab, mit Babys an strahlenden Sommertagen völlig ohne Sonnencreme nach draussen zu gehen. Achten Sie darauf, eine kindgerechte Sonnencreme zu verwenden, diese enthalten einen mineralischen Filter. Das Zink- oder Titanoxid lässt sich auf der Haut nicht so einfach fleckenlos verteilen, es zieht schwer ein und hinterlässt einen weissen Schutzmantel.

Sonnenschutzmittel für Erwachsene sollten auf empfindlicher Babyhaut definitiv nicht angewendet werden.

Auch Babyöl bietet keinen Sonnenschutz, im Gegenteil, es zieht die Sonnenstrahlen an und fördert Verbrennungen.

Hilfe, mein Kind hasst Sonnencreme

Vor dem unbeschwerten Urlaubstag oder dem Spass im Freibad steht Eltern oftmals eine nicht zu unterschätzende Prozedur bevor: Ihr Kind mit Sonnencreme schützen. Viele Kinder hassen das Eincremen, es gibt Tränen, Geschrei und Weglaufversuche. Um nicht völlig entnervt in den Tag zu starten, gilt es, genügend Zeit für die Prozedur einzuplanen. Wichtig ist, dass Sie möglichst gelassen bleiben, denn sonst assoziiert Ihr Kind stets Sonnencreme mit Schimpfen und Drama.

Da Kinder Rituale zur Orientierung mögen, sollte auch das Eincremen als fixes Ritual am Plan stehen. So wissen sie auch, dass der Tagesablauf nicht weitergeht, bevor dieser Punkt nicht abgehakt ist. Und selbstverständlich sollten auch Sie selbst mit gutem Beispiel vorangehen und das Eincremen zum Teil der Morgenroutine werden lassen.

Gestehen Sie Ihrem Kind zu, dass es die Sonnencreme, auch wenn sie notwendig ist, "richtig, richtig doof" finden darf. Vielleicht schaffen Sie es ja, Ihr Kind mit Blödeleien zum Lachen zu bringen, weil die Tube immer wieder aus der Hand flutscht etc. Auch Kompromisse können helfen, zum Beispiel darf sich Ihr Kind die Beine selbst eincremen oder jene Kindersonnencreme aussuchen, welche ihm am besten zusagt von Geruch/Konsistenz. Viele Kinder mögen auch Produkte zum Aufsprayen viel lieber als die Creme aus der Tube.

Tipps für den Sonnenschutz bei Kindern

Spätestens 30 Minuten vor dem Sonnenkontakt sollte die Creme aufgetragen werden, damit sich die Wirkung optimal entfalten kann.

Auch wasserfeste Produkte sollten nach dem Schwimmen und Abtrocknen nachgecremt werden.

Vergessen Sie die Haut hinter den Ohren nicht, ebensowenig wie Füsse, Hände und die Knie.

Achten Sie auf ein kindgerechtes Sonnenschutzprodukt mit mindestens Lichtschutzfaktor 30 ohne Parfum- und Konservierungsstoffe, Alkohol etc. und cremen Sie regelmässig nach, in etwa alle zwei Stunden.

Zum luftigen, nicht zu engen Sommeroutfit gehört auch ein Hut oder eine Kappe, welche Kopf und Nacken vor der Sonne schützen. Im Urlaub empfiehlt sich Sonnenschutzbekleidung wie Shirts mit integriertem UV-Schutz (welche allerdings auch nicht das Eincremen ersetzen).

Ab etwa drei bis vier Jahren sollte Ihr Kind eine Kindersonnenbrille tragen. Die Sonnenbrille sollte Schutz vor UVA- und UVB-Strahlung bieten und die Kennzeichnung "UV 400" besitzen. Damit Ihr Kind die Brille auch trägt, sollte es bei der Auswahl mitentscheiden dürfen, und natürlich darf nichts drücken oder rutschen.

Zu viel Sonne erwischt – was nun?

Vor allem das Auto wird im Sommer immer wieder zur Hitzefalle für Babys und Kleinkinder, deshalb kann es nicht oft genug erwähnt werden, dass Sie Ihr Kind bitte niemals alleine im Auto bei Sonneneinstrahlung zurücklassen, auch nicht "nur kurz".

Es droht ein Hitzeschlag, weil sich der Körper nicht mehr mit eigenen Mitteln (Schwitzen) helfen kann. Anzeichen dafür sind:

  • hochroter Kopf, heisse, trockene Haut ohne Schweiss
  • unsicherer Gang, Gleichgewichtsprobleme
  • Kopfschmerzen, flache Atmung
  • hohe Körpertemperatur
  • Bewusstseinsstörungen

Ein Hitzeschlag ist ein Notfall, welcher medizinisch behandelt werden muss. Bringen Sie Ihr Kind sofort aus der Sonne, es muss ruhig liegen können und gekühlt (aber nicht unterkühlt) werden. Wenn keine Bewusstseinsstörungen vorliegen, kann Flüssigkeit zugeführt werden.

Ähnlich äussert sich ein Sonnenstich, der eine Reizung der Hirnhäute durch zuviel Sonneneinstrahlung verursacht. Als Unterscheidung vom Hitzeschlag gilt:

  • die Körpertemperatur ist normal trotz hochrotem, heissem Kopf
  • dem Kind ist übel, es muss erbrechen
  • das Kind klagt über Nackensteifigkeit

Je jünger das Kind ist, desto dringender muss ein Arzt oder eine Ärztin hinzugezogen werden. Tritt Bewusstlosigkeit auf, ist auf jeden Fall medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Autorin: Doris Gapp
Quellen: vitagate.ch

Aktualisiert am 19. Sep. 2024 14:32
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