Dos and Don'ts für den ge­sun­den Rü­cken

Rückenschmerzen gehören zu den häufigsten gesundheitlichen Einschränkungen der Welt. Praktisch jeder Mensch wird mindestens einmal in seinem Leben mit Rückenschmerzen konfrontiert. Die Ursachen dafür sind vielfältig und können sowohl eine spezifische als auch eine unspezifische Ursache haben. Letztere sind oft schwierig zu behandeln, unspezifischen Rückenschmerzen kann aber gut vorgebeugt werden. Lesen Sie hier, was wichtig für einen gesunden Rücken ist, und was hilft, wenn Sie bereits Rückenschmerzen plagen.

Was steckt hinter Rückenschmerzen?

Vielleicht haben Sie es selbst schon erlebt: Plötzlich auftretende, stechende Schmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule, also im unteren Rückenbereich, nach einer alltäglichen Bewegung. Im Volksmund ist diese Symptomatik als "Hexenschuss" bekannt, in der Medizin wird sie als "Lumbago" bezeichnet. Obwohl die Schmerzen meistens als sehr ausgeprägt und einschränkend empfunden werden, ist selten eine Ursache dafür auszumachen. Eine häufige Form von Rückenschmerzen ist auch die Ischialgie, dabei strahlen die Schmerzen in eins oder beide Beine aus. Das passiert, wenn der Ischiasnerv "eingeklemmt", also komprimiert wird. Dafür gilt es allerdings, die Ursache auszumachen, denn das kann einerseits durch eine hohe Spannung der Muskulatur, aber eben auch durch einen Bandscheibenvorfall passieren.

Folgende Ursachen können hinter unspezifischen Rückenschmerzen stecken:

  • Fehlbelastung durch langes Sitzen, einseitiges Arbeiten
  • schwache Rumpfmuskulatur durch Bewegungsmangel
  • akute Überlastung (ungewohnte schwere körperliche Betätigung)
  • Muskelverspannungen (entstehen auch meistens aufgrund von Fehlbelastungen)
  • Psychosomatische Ursachen wie Stress oder Ängste
  • Begleiterscheinungen von anderen körperlichen Erkrankungen und Übergewicht

Folgende Ursachen können bei spezifischen Rückenschmerzen zugrunde liegen:

  • Bandscheibenvorfall
  • Bandscheibenverschleiss
  • Verengungen (Stenosen) des Wirbelkanals
  • Wirbelgleiten
  • angeborene Schäden wie Hohlkreuz, Rundrücken, Wirbelverkrümmungen
  • Fraktur des Wirbelkörpers (häufig bei Osteoporose)
  • Arthrose
  • Skoliose
  • Morbus Bechterew
  • Nervenerkrankungen

Wann zum Arzt bei Rückenschmerzen?

Unspezifische Rückenschmerzen sind in der Regel harmlos und klingen von selbst wieder ab. Als akute Rückenschmerzen werden Episoden von weniger als sechs Wochen bezeichnet. Subakute Schmerzen dauern zwischen sechs und zwölf Wochen, was darüber hinaus andauert, wird als chronische Schmerzen bezeichnet. Rückenschmerzen treten oft auch in Intervallen auf, das heisst, auf wochen- bzw. monatelange Beschwerdefreiheit folgen wieder Episoden mit Schmerzen. Ist offensichtlich, dass die Schmerzen nach der Akutphase nicht abklingen oder sich sogar verschlimmern, sollte ärztlicher Rat eingeholt werden. In jedem Fall ein Arzt aufgesucht werden sollte, wenn

  • den Rückenschmerzen ein Sturz oder sonstiger Unfall vorausging
  • Lähmungserscheinungen/Taubheitsgefühle zusätzlich auftreten
  • Fieber und/oder Nachtschweiss auftreten
  • Störungen der Blasenfunktion oder der Darmentleerung auftreten

In diesen Fällen ist eine weitere Abklärung z.B. mit bildgebenden Verfahren wie Röntgen, Computertomographie oder Magnetresonanztomographie notwendig. Bei unspezifischen Rückenschmerzen sind diese Verfahren meist überflüssig, weil sie in diesen Fällen kein aufschlussreiches Ergebnis liefern können.

Was tun bei Rückenbeschwerden?

Bei spezifischen Rückenschmerzen richtet sich die Therapie nach der zugrundeliegenden Ursache. Das kann die korrekte medikamentöse Einstellung z.B. bei Osteoporose bedeuten, aber auch eine Operation im Falle eines Bandscheibenvorfalls oder einer Stenose. Da oftmals auch Muskelverspannungen die Auslöser für Rückenschmerzen sind, werden in diesen Fällen auch Muskel relaxierende Medikamente verabreicht. Viele Patienten mit Rückenschmerzen finden eine Wärmebehandlung mittels Wärmflasche, Heizkissen, Wärmepackungen, Rotlichtbestrahlung, Rheumasalben etc. angenehm. Da auch Wärme die Muskulatur lockert, können akute Schmerzen so gelindert werden. Wenn jemand einen akuten Hexenschuss erleidet, wird häufig die Stufenlagerung als lindernd angesehen. Dabei sollte der Betroffene auf dem Rücken am Boden liegen und die Beine im rechten Winkel auf einen Stuhl etc. lagern. Dabei ruhig und tief atmen. Trotzdem sollte darauf geachtet werden, dass der Patient baldmöglichst wieder aktiv wird und in Bewegung kommt. Häufig befinden sich die Betroffenen in einem Teufelskreis aus Rückenschmerzen, Schonhaltung und daraus resultierenden Rückenschmerzen. Ohne professionelle Anleitung in Form von Physiotherapie, Krankengymnastik oder Funktionstraining ist es oft schwierig bis unmöglich, hier von selbst wieder herauszufinden. Auch Achtsamkeitstraining, Muskelentspannung nach Jacobsen oder sonstige Entspannungsübungen bewähren sich bei vielen Patienten. Um eine geschwächte Rumpfmuskulatur zu kräftigen und zu unterstützen, eignen sich Sportarten wie Pilates, Tai-Chi oder Yoga. Sind die Schmerzen zu stark für eine aktive Behandlung, können auch Massagen, Akupunktur oder Osteopathie vorerst eingesetzt werden. Das Wichtigste ist jedoch, in Bewegung zu bleiben, auch wenn Liegen und Schonhaltung einnehmen noch so verlockend erscheint.

Wie kann man Rückenbeschwerden vorbeugen?

Richtiges Heben von Lasten

Häufig achten wir beim Heben und Tragen von Lasten zu wenig auf unseren Rücken, solange wir beschwerdefrei sind. Lasten unter 5 kg können in gebeugter Haltung hochgehoben werden. Für alle schwereren Lasten gilt es, beim Anheben mit geradem Rücken in die Knie zu gehen und zügig gleichmässig hochheben. Ruckartiges Hochreissen, sowie Drehbewegungen sollten unbedingt vermieden werden. Auch das Anheben von Lasten über die Höhe des Kopfes hinaus sollte möglichst vermieden werden.

Körperhaltung beachten

Kontrollieren Sie über den Tag hinweg immer wieder Ihre Körperhaltung: Strecken Sie die Wirbelsäule durch, wenn Sie eine krumme Haltung bemerken. Achten Sie auf entspannte Schultern und sitzen Sie mit möglichst geradem Rücken. Wechseln Sie immer wieder einmal die Sitzposition. Vermeiden Sie Arbeitshaltungen, die stark nach vorne oder zur Seite geneigt sind.

Sport für die Rückenstärkung

Sofern keine sonstigen medizinischen Gründe dagegensprechen, sind Sportarten wie Schwimmen, Radfahren oder Nordic Walking gut geeignet, um die Rumpfmuskulatur zu stärken. Bleiben Sie in Bewegung durch Spaziergänge, Treppennutzung statt Aufzüge etc.

Für Entspannung sorgen

Neben den bereits genannten Entspannungsmethoden wie Progressive Muskelentspannung, Yoga oder Achtsamkeitstraining sollten Sie auch Ihrer Psyche ausreichend Beachtung schenken. Konflikte in der Arbeit, der Partnerschaft, mit Familie oder Freunden können für massive Verspannungszustände sorgen. Versuchen Sie, diese Konflikte möglichst lösungsorientiert zu bewältigen, bzw. suchen Sie sich Hilfe dabei.

Richtige Ausstattung des Arbeitsplatzes

Insbesondere bei überwiegend sitzender Tätigkeit ist eine rückenschonende Ausstattung des Arbeitsplatzes von grosser Bedeutung. Dazu gehört ein höhenverstellbarer Arbeitstisch ebenso wie ein höhenverstellbarer und drehbarer Arbeitsstuhl. Die Rückenlehne sollte verstellbar sein und die Lendenwirbelsäule unterstützen. Gepolsterte Armlehnen zur Ablage der Unterarme sind ebenfalls empfohlen.

Autorin: Doris Gapp
Quellen: vitagate.ch, Drogerie Sonderegger
Bild von Freepik

Aktualisiert am 7. Nov. 2023 14:55
Suchen Sie nach Ihrem gewünschten Thema
puravita folgen
Newsletter
5%
Jetzt anmelden & 5% Gutschein sichern

Mehr erfahren

Zurück zum Shop

puravita.ch
Immer eine gute
Empfehlung!