Ent­schla­cken mit Saft­ku­ren

Vor allem nach den Feiertagen entsteht auf Social Media stets ein wahrer Hype um Entschlackungskuren und Saftfasten. Handelt es sich dabei nur um einen instagramtauglichen Trend oder tun wir mit einer Entschlackungskur unserem Körper wirklich etwas Gutes? Was sind diese Schlacken, von denen wir uns angeblich befreien sollen? Und wie funktioniert eine Entschlackungskur überhaupt? All diesen Fragen werden wir uns im heutigen Blogartikel widmen.

Wozu eine Entschlackungskur?

Unser Stoffwechsel verarbeitet alle brauchbaren Stoffe, die wir mit unserer Nahrung aufnehmen. Dabei bleiben auch unverwertbare Stoffe bzw. Abfallprodukte übrig, die unser Körper über Nieren, Leber, Darm, Haut und Lymphsystem ausscheidet.

Unter anderem zählt Folgendes zu dem Begriff "Schlacken":

  • Gifte
  • Säuren
  • Stoffwechselabbauprodukte
  • Schädliche Bakterien

Allerdings gibt es Faktoren, die unsere Ausscheidungsorgane überfordern, sodass Schlacken in unserem Körper zurückbleiben: Ungesunde Ernährung führt zu einer Überproduktion an Schlacken. Mit zunehmendem Alter lässt die Fähigkeit des Körpers, sich zu entschlacken, generell nach. Ein Mangel an Vitalstoffen oder Basen kann uns am Abbau von Schadstoffen hindern.

Dass unser Körper eine Entschlackungskur nötig hat, macht sich unter anderem so bemerkbar:

  • Verdauungsprobleme (Bauchschmerzen, Blähungen)
  • Kopfschmerzen
  • Infektanfälligkeit
  • Müdigkeit
  • Schlafprobleme

Die Vorteile einer Entschlackungskur

Wenn man regelmässig seinen Körper von Schlacken befreit, kann man seinen Körper dabei unterstützen, sich selbst zu reinigen, und ausserdem bestimmten Krankheiten vorbeugen. In der Medizin ist eine Reihe von Erkrankungen bekannt, welche in Zusammenhang mit zu vielen oder zu wenigen Stoffwechselprodukten in unserem Körper stehen. Dazu gehören beispielsweise Rheuma, Gicht oder Neurodermitis.

Als Bonus führt eine Entschlackungskur in der Regel zu mehr Energie und Wohlbefinden, einem besseren Hautbild und es hilft Ihnen dabei, ein wenig Gewicht zu verlieren.

"Die" Entschlackungskur im eigentlichen Sinne gibt es nicht, man kann seinen Körper mit verschiedenen Entgiftungskuren von Schlacken befreien. Neben der bereits erwähnten Saftkur gibt es auch die Darmreinigung, Leberreinigung, Entsäuerung und Stoffwechselkur.

Körper entgiften und revitalisieren mit Detox-Saftkur

Grundsätzlich empfiehlt es sich, zwei Mal jährlich eine Detox-Kur durchzuführen. Das hängt allerdings von Ihrem gesundheitlichen Zustand und Ihrer Ernährung ab. Nach einer längeren Phase ungesunder Ernährung empfiehlt sich eine Entgiftungskur ebenso wie nach einer Krankheit, welche die Einnahme mehrerer Medikamente erforderte.

Am effizientesten ist es, wenn Sie Ihren Körper bereits einige Tage vor der geplanten Saftkur schonend "vorbereiten", indem Sie Alkohol, Nikotin und Kaffee streichen und möglichst wenig Fleisch, Zucker, Weizenmehl und tierisches Eiweiss konsumieren. Die eigentliche Saftkur sollte mindestens drei Tage am Stück dauern, fünf bis sieben Tage wären noch besser. Wenn das bei Ihnen berufsbedingt etc. nicht möglich ist, können Sie alternativ auch an mehreren Wochen hintereinander jeweils an den Wochenende detoxen.

Wie funktioniert eine Saftkur?

Jede Mahlzeit wird durch eine Portion (250 ml bis 500 ml) kaltgepressten Obst- und Gemüsesaft ersetzt. Das sind über den Tag verteilt fünf bis sieben Saftportionen. Zusätzlich erlaubt ist Wasser, ungesüsster Tee und Gemüsebrühe. An reinen Obstsäften sollten Sie nicht mehr als einen halben Liter täglich trinken, da diese den Blutzuckerspiegel stark ansteigen lassen und zusätzliches Hungergefühl verursachen. Informieren Sie sich über die Nährstoffe der einzelnen Obst- und Gemüsesorten, da es während einer Saftkur zu einem Mangel an Proteinen und Fetten kommen kann. Grünkohl, Avocado und Sojasprossen liefern beispielsweise auch zusätzlich Fett. Gute Eiweisslieferanten sind Spinat, Grünkohl, Krautstiel, Kresse und Feldsalat. Obst- und Gemüsesorten lassen sich ansonsten nahezu unbegrenzt kombinieren:

  • Randen: Tolle Kombinationsmöglichkeiten mit Äpfeln, Beeren und Ingwer
  • Grüner Smoothie: Sellerie in Kombination mit Äpfeln, Ingwer, Zitrone, Grünkohl und Petersilie
  • Karottensaft: Lecker mit Äpfeln, Ananas, Orange und Ingwer
  • Avocado: Mit Gurke, Limette und Apfelsaft zum Powerdrink

Falls Sie zum Schnippeln und Pürieren der Detox-Säfte keine Zeit, Lust, Küchenmaschine... haben, können Sie die Säfte natürlich auch bereits gepresst kaufen. Wenn Sie die Säfte selbst zubereiten, sollten Sie beim verwendeten Obst und Gemüse auf Bioqualität achten.

Wann ist eine Saftkur nicht empfehlenswert?

Aufgrund der verringerten aufgenommenen Kalorienmenge sollte während der Schwangerschaft und Stillzeit keine Detox-Kur vorgenommen werden.

Auch für Kinder und Jugendliche ist diese Art der restriktiven Ernährung nicht geeignet und empfohlen.

Wenn Sie in der Vergangenheit an Essstörungen litten oder immer noch leiden, sollte auf eine Saftkur verzichtet werden. Die eingeschränkte Nahrungsaufnahme könnte dazu führen, wieder in alte Muster zu verfallen. 

Wenn Sie über längere Zeit Medikamente einnehmen und trotzdem detoxen möchten, sollten Sie zuerst ärztlichen Rat einholen.

Ebenso sollten Sie zuerst Rücksprache halten, wenn Sie an Diabetes erkrankt sind, denn eine Saftkur wird Ihren Blutzuckerspiegel beeinflussen.

Wie kann man den Körper während der Saftkur unterstützen?

Sorgen Sie vor allem zu Beginn der Entgiftungskur für viel Ruhe und frische Luft.

Spaziergänge, Yoga oder Meditationen sorgen für Entspannung.

Da vor allem zu Beginn Kopfschmerzen und Müdigkeit auftreten können, empfiehlt sich der Einstieg ins Detoxen während freier Tage bzw. einem Wochenende.

Denken Sie daran, genügend stilles Wasser zu trinken.

Wenn Sie starker Heisshunger überkommt, ist es in Ordnung, zu einem Notfallsnack zu greifen, wie Avocado, Nüsse oder einer Banane.

Versuchen Sie bereits vor der Saftkur, Ihren Kühlschrank so gut wie möglich zu leeren, um nicht unnötig in Versuchung gebracht zu werden.

Vielleicht finden Sie einen "Komplizen" in Form eines Freundes oder einer Freundin, die ebenfalls zusammen mit Ihnen entgiften möchte. Wenn man gemeinsame Erfahrungen austauschen kann, fällt das Durchhalten leichter.

Wenn es zu starkem körperlichen Unwohlsein kommt, sollten Sie die Entschlackungskur abbrechen.

Was gibt es nach der Saftkur zu beachten?

Wenn Sie die Entschlackungskur erfolgreich hinter sich gebracht haben, gilt es, den Körper langsam wieder an feste Nahrung zu gewöhnen. Auf fettige und schwer verdauliche Kost sollten Sie in den nächsten Tagen noch verzichten, Reis und Kartoffeln, Gemüsesuppen, Milchprodukte, Knäckebrot und Vollkornbrot sind für die ersten Mahlzeiten optimal.

  • Essen Sie kleine Portionen
  • Kauen Sie Ihr Essen gut durch und essen Sie bewusst langsam
  • Hören Sie mit dem Essen auf, wenn Sättigungsgefühl eintritt
  • Konzentrieren Sie sich auf das Essen, nicht nebenher lesen, fernsehen etc.
  • Vermeiden Sie Fastfood und Fertiggerichte
  • Verzichten Sie weiterhin noch so lange wie möglich auf Alkohol und Nikotin
  • Weiterhin viel Flüssigkeit zu sich nehmen

Autorin: Doris Gapp
Quellen: vitagate.ch, Drogerie Sonderegger
Bild von Jugoslocos on Unsplash

Aktualisiert am 9. Nov. 2023 09:25
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