Grip­pe: Wie beu­ge ich ei­ner An­ste­ckung vor?

Halskratzen, lästiger Schnupfen und hartnäckiger Husten – vor allem im Herbst und Winter machen diese Symptome vielen Menschen zu schaffen. Oft ist es nur eine harmlose Erkältung bzw. ein sogenannter grippaler Infekt. Wer sich hingegen mit Influenza-Viren infiziert, leidet an einem erheblich schweren Krankheitsbild, der Grippe. Einfache Massnahmen können dazu beitragen, das Ansteckungsrisiko deutlich zu minimieren – unser Artikel verrät Ihnen, wie es geht!

Was ist eigentlich die "Grippe"?

Die Grippe ist eine hochansteckende, durch Viren übertragene Erkrankung der Atemwege. Influenzaviren werden durch Tröpfcheninfektion übertragen wie beispielsweise durch Niesen oder Husten, sowie durch Kontaktinfektion beim Händeschütteln oder dem gemeinsamen Benutzen von Gegenständen.

Der Erkrankungsbeginn einer Grippe ist im Gegensatz zu einer Erkältung sehr plötzlich. Es kommt zu Abgeschlagenheit, hohem Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen. Halsschmerzen und Schnupfen sind hingegen keine typischen Grippesymptome. Influenzaviren schwächen aufgrund ihrer raschen Vermehrung den Körper erheblich. Wir sind somit anfälliger für Komplikationen und Folgeerkrankungen, wie beispielsweise Lungen- oder Herzmuskelentzündungen. Insbesondere bei immungeschwächten bzw. vorerkrankten Personen ist eine Grippe sehr ernst zu nehmen, da sie in schweren Fällen sogar zum Tod führen kann. Auch eine nicht auskurierte und verschleppte Grippe kann fatale Folgen für die Gesundheit haben.

Grippewellen breiten sich häufig zwischen Dezember und April aus, wenn sich die meisten Menschen in geschlossenen Räumen aufhalten. Zudem sind die körpereigenen Abwehrkräfte in dieser Zeit häufig geschwächt durch Erkältungen und grippale Infekte.

Wie kann ich einer Ansteckung vorbeugen?

Hygiene spielt die wichtigste Rolle dabei, das Ansteckungsrisiko durch Grippeviren zu minimieren. Haltegriffe in öffentlichen Verkehrsmitteln, Einkaufswagen, Bankomattastaturen und alle weiteren Dinge, die von der Allgemeinheit benutzt werden, sind Sammelstellen für Krankheitskeime aller Art. Hat man diese erst auf den Händen und fasst sich anschliessend ins Gesicht, können die Erreger über die Schleimhäute in den Körper eindringen und so eine Infektion auslösen.

Gründliches Händewaschen mit Seife schützt Sie und andere vor der Infektion mit Grippeviren und vielen anderen Krankheitserregern. Das ist besonders während einer Grippewelle besonders wichtig. Ihre Hände sollten Sie nicht erst waschen, wenn sie es sichtbar nötig haben, sondern auch

  • immer, wenn Sie nach Hause kommen
  • vor jeder Essenszubereitung
  • nach dem Toilettengang
  • nach dem Windeln wechseln oder Toilettengang mit Kindern
  • bei Kontakt mit Abfall bzw. Mülltonnen
  • nach dem Kontakt mit Tieren, Tierkot oder Tierfutter
  • bei Kontakt mit erkrankten, infektiösen oder verletzten Personen
  • vor dem Schminken

Besteht unterwegs keine Möglichkeit, sich die Hände zu waschen, sollten Sie jedenfalls vermeiden, Mund, Augen und Nase zu berühren und keine Speisen in die Hand zu nehmen.

Händewaschen optimieren

Welche Wassertemperatur Sie wählen, hat keinen Einfluss auf die Wirksamkeit des Händewaschens. Viel wichtiger ist es, darauf zu achten, dass die Dauer mindestens 20 Sekunden beträgt. Die Verwendung von Seife steigert die Wirksamkeit deutlich, da sich Schmutz und Keime so besser vom natürlichen Fettfilm der Haut lösen.

Angenehm zu verwenden und zu dosieren sind vor allem Flüssigseifen. Antibakterielle Zusätze sind im häuslichen Umfeld nicht zusätzlich notwendig, um Krankheitskeime zu entfernen.

Da häufiges Händewaschen die Haut strapazieren kann, ist es wichtig, auf die Pflege der Hände zu achten. Auf angegriffener, lädierter Haut können sich Krankheitskeime leichter einnisten, somit sollten Sie regelmässig eine rückfettende Handcreme verwenden.

Vergessen Sie auch nicht auf die Pflege Ihrer Fingernägel. Unter langen Fingernägeln können sich leichter Krankheitskeime ansammeln, deshalb sollten die Nägel entweder gekürzt oder zumindest regelmässig gebürstet werden.

Nach dem Händewaschen sollten die Hände zügig abgetrocknet werden. Feuchte Hände sorgen für die Bildung neuer Mikroorganismen, und durch die Reibung mit dem Handtuch werden restliche Keime entfernt, die noch an den Händen haften. In öffentlichen Waschräumen sollten Sie daher nur zu Einmalhandtüchern greifen oder den Händetrockner verwenden. Achten Sie auch zu Hause darauf, die Handtücher regelmässig auszutauschen.

Wann ist zusätzlich eine Händedesinfektion sinnvoll?

Im privaten, häuslichen Umfeld im Umgang mit gesunden Personen ist eine zusätzliche Verwendung von Desinfektionsmittel in der Regel nicht notwendig. Vor allem seit der Pandemie "boomt" der Markt für antibakterielle Produkte, welche jedoch aufgrund ihrer Inhaltsstoffe durchaus nicht immer empfehlenswert sind für Körper und Umwelt. Vor allem, wenn sie zu häufig oder in zu grossen Mengen angewendet werden.

Ein Muss ist die Verwendung von Desinfektionsmitteln in medizinischen Einrichtungen, in Grossküchen und in der Lebensmittelindustrie. Hier kann eine Belastung mit Mikroben schnell zu einer grossen Gesundheitsgefährdung werden.

Zu Hause ist eine zusätzliche Handdesinfektion nach dem Händewaschen sinnvoll, wenn

  • ein Familienmitglied an einem hochansteckenden Infekt leidet, wie beispielsweise der Grippe oder dem Noro-Virus
  • ein Angehöriger stark abwehrgeschwächt ist durch Chemotherapie, schwere Krankheit etc. und eine Ansteckung ein grosses Risiko bedeuten würde

Für fehlende Waschgelegenheiten unterwegs können Tücher oder Gels für die Handdesinfektion eine nützliche Alternative darstellen. In der Handtasche und auf Reisen sollten die praktischen Helfer also nicht fehlen.

Während der Grippesaison bzw. wenn Durchfallerkrankungen grassieren, ist es auch sinnvoll, nach der Benutzung öffentlicher Toiletten etc. die Hände zu desinfizieren. Allerdings: Eine Handdesinfektion entfernt keinen Schmutz und soll nicht das Händewaschen ersetzen!

Die Desinfektionsmittelspender, welche sich im Eingangsbereich von Arztpraxen, Krankenhäusern etc. befinden, sollten Sie ebenfalls benutzen, und zwar beim Kommen und beim Gehen. So können Sie dazu beitragen, dass keine/weniger Krankheitskeime eingeschleppt und mit nach Hause genommen werden.

Worauf ist beim Desinfektionsmittel zu achten?

Welches Desinfektionsmittel verwendet wird, hängt auch davon ab, welche Zielorganismen bekämpft werden sollen. Grippeviren haben eine Hülle und lassen sich mit einem begrenzt viruziden Desinfektionsmittel beseitigen. Viren ohne Hülle, welche beispielsweise verschiedene Magen-Darm-Erkrankungen verursachen, benötigen ein stark viruzides Desinfektionsmittel.

Für die Anwendung auf der Haut ist auch unbedingt ausschliesslich ein dafür geeignetes Mittel zu verwenden, Flächendesinfektionsmittel können stark reizend wirken und sollten auch nur mit Handschuhen verwendet werden.

Die empfohlene Dosis zum Händedesinfizieren variiert je nach Hersteller, in der Regel lautet die Empfehlung 3 ml für beide Hände. Auch die benötigte Zeit zum Einwirken ist unterschiedlich, für einen sicheren Schutz sollten die Hände auf jeden Fall 30 Sekunden gründlich und dauernd aneinander gerieben werden.

Für einen umfassenden Schutz achten Sie darauf, dass auch die Fingerzwischenräume, Handgelenke und Daumen mitbehandelt werden.

Sind Ihre Hände getrocknet, ist die Desinfektion abgeschlossen.

Autorin: Doris Gapp
Quelle: vitagate.ch, Drogerie Sonderegger
Photo by Towfiqu barbhuiya on Unsplash

 

Aktualisiert am 9. Nov. 2023 09:27
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