Heil­kräu­ter ge­gen Schlaf­stö­run­gen

Rund ein Viertel der Schweizer Bevölkerung kann von gesundem Schlaf nur träumen. Psychologin Eva Birrer Strassfeld von der Klinik für Schlafmedizin in Luzern: «Man kann nicht den ganzen Tag über hetzen und abends auf Knopfdruck abschalten.» Für sie ist es natürlich, dass man ab und zu nicht die nötige Entspannung zum Schlafen findet. Wer sich jedoch regelmässig im Bett wälzt, sollte sein Schlafproblem genauer unter die Lupe nehmen. Die Ursachen von Schlafstörungen reichen von Stress am Arbeitsplatz über familiäre Probleme bis hin zu depressiven Verstimmungen. Die meisten Störungen können bereits mit einer Verbesserung der sogenannten Schlafhygiene behoben werden. Komplexer ist das Problem, wenn Schichtarbeit die Ursache für schlechten Schlaf ist. Aber auch für Nachtarbeitende gibt es Strategien, die dem Schlafmangel entgegenwirken können.

Vorsicht mit Schlafmitteln

Der Griff zu chemischen Schlafmitteln ist nicht nur die einfachste, sondern auch die gefährlichste Methode, um nachts zur Ruhe zu kommen. Schlafmittel auf der Basis von Benzodiazepinen machen nämlich schon nach zwei bis drei Tagen abhängig. Setzt man diese dann wieder ab, hat man erst recht Ein- und Durchschlafstörungen. Dennoch greifen in der Schweiz rund sechzehn Prozent der 65- bis 74-Jährigen regelmässig zu Beruhigungs- und Schlafmitteln. Werden solche Medikamente über längere Zeit eingenommen, führen sie häufig zu Nebenwirkungen wie Gedächtnisstörungen, Schwindel und erhöhter Sturzgefahr. Ausserdem verändern chemische Schlafmittel die Schlafstruktur, indem sie die REM-Phase und den Tiefschlaf verkürzen.

Pflanzliche Schlafhüter

Liegen keine organischen Beschwerden vor, bringen Heilkräuter, möglichst in Kombination mit Entspannungstechniken, oft den gewünschten Erfolg. Ihre Drogistin oder Ihr Drogist kann Ihnen eine schlaffördernde Heilpflanze in homöopathischer oder spagyrischer Form als Tropfen, Tinktur oder Tee empfehlen. Wer sich für einen Tee entscheidet, ist mit folgendem Tipp von der diplomierte Drogistin Claudia Goetz gut beraten: «Inhalieren Sie zuerst den Dampf des Tees, bevor Sie ihn trinken. Die verdampften Teestoffe wirken direkt auf das Gehirn und beruhigen sofort.»

Mit dem Trinken des Tees tritt dann zusätzlich die länger anhaltende Wirkung ein. Bei Einschlafstörungen empfiehlt Claudia Goetz, die schlaffördernde Arznei schon am späteren Nachmittag einzunehmen. Bei Durchschlafstörungen hingegen erst direkt vor dem Zubettgehen. Folgende natürlichen Mittel haben sich bei Schlafstörungen sehr bewährt.

  • Baldrian

    Die wohl bekannteste Schlafpflanze beruhigt und wirkt einschläfernd. Halten Sie sich aber an die empfohlene Dosierung: Eine Überdosis kann Herzklopfen oder nervöse Beschwerden hervorrufen.

  • Taigawurzel

    Hilft bei Stress und verbessert die Belastbarkeit, was sich positiv auf die Schlafqualität auswirken kann.

  • Johanniskraut und Passionsblume

    Sind nur in homöopathischer und spagyrischer Form erhältlich und helfen bei Schlafstörungen in Zusammenhang mit depressiven Verstimmungen.

  • Hopfen, Melisse, Orangenblüten und Lavendel

    Wirken krampflösend und beruhigend. In ein Duftkissen eingenäht, kann Lavendel die ätherischen Öle nachtsüber entfalten.

  • Coffea

    Kaffee in homöopathischer Dosierung hilft, den Gedankenfluss zu unterbrechen. Dieses Mittel kann auch nachts eingenommen werden.

  • Löwenzahn und Mariendistel

    Regelmässiges Erwachen zwischen ein und drei Uhr nachts kann ein Hinweis auf die Leber sein, die um diese Zeit besonders intensiv arbeitet. Neben einer Leberkur mit Löwenzahnwurzel und Mariendistel hilft auch Nux vomica. Oft stört die Leber den Schläfer auch nach einem späten, üppigen Nachtessen: Lässt sich dieses nicht vermeiden, nehmen Sie Ihrer Verdauung zuliebe wenigstens ein Bittermittel (z. B. Tinktur, Globuli, Tee) vor dem Essen ein.

  • Magnesium, evtl. mit Calcium phosphoricum kombiniert

    Diese beiden Schüssler Salze helfen, wenn man nachts von Krämpfen geweckt wird. Bei akuten Beschwerden können Sie zehn Tabletten auf ein Glas warmes Wasser einnehmen. Bei Bedarf wiederholen.

Foto: © Jeger / pixelio.de Autoren: Elisabeth Küpfert, Didier Buchmann Redaktion: Didier Buchmann
Aktualisiert am 9. Nov. 2023 13:05
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