Heuschnupfen – Tipps und Behandlungsinfos zur Frühjahrsplage
Den ganzen Winter über sehnen viele von uns die Zeit herbei, an dem die Tage wieder länger werden, und die Natur zum Leben erwacht. Es ist Frühling, wir säubern Balkon und/oder Terrasse, essen das erste Eis des Jahres und wenden unser Gesicht den wärmenden Sonnenstrahlen im Strassencafé zu. Das alles würde so sehr zum Geniessen einladen, wäre da nicht der Heuschnupfen, der rund 1.2 Millionen Schweizern den Frühlingsbeginn vermiest. Wir haben für Sie einige interessante Fakten zu der Plage recherchiert, die Ihnen dabei helfen können, die Heuschnupfenzeit besser zu überstehen.
Was ist Heuschnupfen bzw. Pollenallergie
Medizinisch betrachtet ist der Heuschnupfen eine Überempfindlichkeitsreaktion unseres Körpers gegen Eiweisskomponenten bestimmter Pollen. Beim ersten Kontakt mit dem fremden Eiweissstoff wird der Allergiker sensibilisiert, der Körper stuft harmlose Pollen als für ihn gefährlich ein. Die Reaktion des Körpers auf den allergieauslösenden Stoff verändert sich. Bei jedem Folgekontakt werden nun körpereigene Botenstoffe ausgeschüttet, besonders bekannt ist hierbei das Histamin. Dies hat die für uns wahrnehmbaren, unangenehmen Symptome des Heuschnupfens zur Folge.
Diese Symptome können sich folgendermassen bemerkbar machen:
- Heftige Niesattacken mit Fliessschnupfen,
- Bindehautentzündung (tränende, juckende, gerötete Augen),
- Juckreiz in Hals und Nase,
- starke Müdigkeit und Erschöpfung,
- Hustenreiz,
- Kopfdruck & Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens,
- Asthmaanfälle.
Wenn die Pollenallergie noch nicht bekannt ist, wird sie auch manchmal missinterpretiert als grippaler Infekt. Wenn bei hartnäckigem Husten und Schnupfen kein Fieber dabei ist, dafür aber Juckreiz, deutet dies sehr wahrscheinlich auf allergische Beschwerden hin. Noch eindeutiger wird es, wenn die Beschwerden an bestimmte Umstände (geöffnetes Fenster, Aufenthalt im Freien) gebunden sind. Im Zweifelsfall sollte man einen auf Allergien spezialisierten Facharzt aufsuchen, denn im Laufe der Erkrankung kann ein unbehandelter Heuschnupfen auf die Lunge übergreifen. Dies ist der sogenannte „Etagenwechsel“, wenn sich aus einer Pollenallergie allergisches Asthma entwickelt.
Heuschnupfen – Wann fliegt was?
Wann die Pollenflugzeit beginnt, ist stark vom Wetter abhängig. Ein milder Winter sorgt für einen Beginn schon im Januar, andauernd bis im September, bei entsprechendem Schönwetter auch länger. Grob kann man die individuellen Symptome nach Jahreszeit einteilen:
- Frühjahrsheuschnupfen: Pollen von Hasel, Esche, Erle und Birke
- Sommerheuschnupfen: Gräser und Getreidepollen.
- Herbstheuschnupfen: Kräuterpollen und Pilzsporen
- Ganzjährige Beschwerden: Meist verbirgt sich dahinter auch eine Allergie auf Hausstaubmilben und Schimmelpilze.
Kreuzallergie bei Heuschnupfen
Mit dem Heuschnupfen einhergehen können auch sogenannte Kreuzallergien: Dabei verursachen dem Allergen ähnliche Eiweissstoffe, die zum Beispiel in Lebensmitteln enthalten sein können, allergische Symptome.
Folgende Symptome beim Verzehr von gewissen Früchten (Äpfel, Aprikosen), Gemüse (Rüebli, Sellerie) oder Nüssen kann es geben:
- Juckreiz oder ein pelziges Gefühl in Mund und Rachen
- Brennen und Jucken im Mundbereich oder sogar Schwellungen im Mund- und Rachenbereich
- Selten reagieren Betroffene auch mit: Nesselfieber, Erbrechen oder Koliken.
Der beste Schutz vor einer Kreuzreaktion ist, das auslösende Nahrungsmittel zu meiden. Jedoch kann es bei Früchten und Gemüse schon ausreichen, diese zu erhitzen oder zu kochen. Die Hitze zerstört häufig die allergieauslösenden Eiweisse und macht das Nahrungsmittel möglicherweise wieder geniessbar. In Absprache mit einem Allergologen oder einer Ernährungsberaterin können Sie testen, ob Ihr Körper ein Lebensmittel gekocht oder gebacken toleriert.
Kreuzreaktion mit Birkenpollen
Die am häufigsten auftretende Kreuzreaktion ist das Birkenpollen-Nuss-Kernobst-Syndrom.
Kreuzreaktion mit: Äpfel, Birnen, Pfirsiche, Aprikosen, Kirschen, Haselnuss, Walnuss, Mandeln, Erdnuss, Tomaten, Rüebli, Sellerie, Mango, Kiwi, Litschi.
Tipps für Birkenpollenallergiker:
- Möglicherweise reagieren Sie nicht auf alle Apfelsorten allergisch. Boskop und Gloster sind weniger allergen als Golden Delicious, Granny Smith oder Jonagold. Viele Betroffene vertragen geschälte Äpfel gut, weil die Allergene grösstenteils direkt unter der Schale liegen.
- Wenn Sie Haselnüsse nicht vertragen, passen Sie auf bei Gebäck, Schokolade und Nougatprodukten. Diese enthalten oft Haselnüsse.
Kreuzreaktion mit Beifusspollen
Beifusspollenallergiker reagieren mitunter sehr stark auf gewisse Lebensmittel, insbesondere auf Sellerie und Rüebli.
Kreuzreaktion mit: Sellerie, Rüebli, Fenchel, Artischocken, Zwiebel, Knoblauch, Kamille, Pfeffer, Chili, Oregano, Basilikum, Paprika, Peperoni, Lorbeer, Senf, Dill, Peterli, Koriander, Kümmel, Anis, Sonnenblumenkerne.
Tipps für Beifusspollenallergiker:
- Viele Beifusspollenallergiker vertragen gekochte Rüebli.
- Sellerie ist oft in Gewürzmischungen, Saucen und Fertigprodukten enthalten. Lesen Sie die Inhaltsangaben genau.
- Achten Sie auch bei Halbfertigprodukten genau auf die Inhaltsangabe, sie enthalten oft Gewürze wie Paprika oder Oregano.
Kreuzreaktion mit Gräsern
Bei Gräserpollenallergikern sind Kreuzreaktionen relativ selten.
Kreuzreaktion mit: Erdnuss, rohe Kartoffeln, Soja, Kiwi, Tomaten, Melone, Getreide, Petersilie, Thymian, Curry, Hülsenfrüchte, Pfefferminze.
Die Allergie ärztlich feststellen lassen
Wenn der Verdacht auf eine Pollenallergie besteht, sollte immer ein Allergologe aufgesucht werden, um über eine Behandlung zu diskutieren, bzw. um Klarheit zu schaffen. Schliesslich hängen an der Pollenallergie oft Kreuzallergien mit bestimmten Lebensmitteln dran, und diese zu kennen, kann oftmals eine Steigerung der Lebensqualität bedeuten.
Falls man sehr lange auf den Arzttermin warten muss, oder aus anderen Gründen schnell Klarheit über das Vorliegen einer Allergie braucht, finden Sie im Sortiment von puravita.ch einen Allergietest für zu Hause.
Das Mittel der ersten Wahl zur Feststellung von Allergien ist meistens der Hauttest, der sogenannte „Prick-Test“. Dabei werden Testsubstanzen, die mögliche Allergieauslöser enthalten, auf die Haut (meistens den Unterarm) appliziert. Anschliessend wird die oberste Haut angeritzt. Besteht eine Allergie, sind spätestens nach 10 bis 15 Minuten juckende Quaddeln sichtbar.
Die Resultate des Hauttests sind auch per Bluttest überprüfbar. Der Test kann fehlende oder vorhandene Antikörper nachweisen, ist allerdings aufwändiger und kostspieliger.
Besteht der Verdacht auf allergisches Asthma, wird durch einen Lungenfunktionstest überprüft, ob eine Verengung der Bronchien vorliegt.
Kann man Allergien vorbeugen?
Heuschnupfen ist erblich bedingt, meistens manifestiert sich die Allergie bereits im Kindesalter. Trotzdem muss die ererbte Veranlagung nicht dazu führen, dass automatisch allergische Beschwerden auftreten werden. Sie als Eltern haben das Training des Immunsystems ihrer Kinder auch ein wenig selbst in der Hand. Verschiedene Studien bestätigen, dass ausschliessliches Stillen in den ersten vier bis sechs Monaten einen optimalen Schutz vor Allergien bildet.
Des Weiteren sollte Ihnen bewusst sein, dass zu viel Hygiene schadet. Kinder brauchen den Umgang mit Dreck, in dem Bakterien, Pilze und Viren enthalten sind. Bezeichnend ist auch, dass Landkinder, die auf einem Bauernhof aufwachsen, wesentlich seltener an Allergien erkranken als Stadtkinder. Aus diesem Grunde sollten Sie in der Wohnung auf Desinfektionsmittel verzichten, ausser jemand leidet gerade an einer hoch ansteckenden Virusinfektion, und ein Auge zudrücken, wenn Ihr Kind herzhaft in den Matsch langt.
Doch auch bei puravita.ch finden Sie eine grosse Auswahl an Produkten, die der Vorbeugung einer Pollenallergie dienen.
Schwarzkümmelöl: Wichtig ist, dass die Einnahme rund 2 Monate vor dem Beginn der Beschwerden erfolgt. Die Einnahme von Schwarzkümmelöl wirkt regulierend auf das Immunsystem, die ätherischen Öle wirken beruhigend und entzündungshemmend. Die Einnahme erfolgt entweder in flüssiger Form, oder als Kapseln.
Vitalstoffe wie Calcium oder Vitamin C können die Ausschüttung von Histamin verringern. Was wir täglich über die Nahrung zu uns nehmen, ist jedoch zu wenig. So empfiehlt es sich, hoch dosiertes Calcium (1 g pro Tag) als Tablette, Kautablette oder als Flüssiggetränk zu sich zu nehmen. Auch die Einnahme von Zink hemmt die Histaminausschüttung.
Von den bekannten Schüssler-Salzen gibt es ein Allergie-Trio: Calcium phosphoricum Nr. 2, Calcium sulfuricum Nr. 6 und Natrium sulfuricum Nr. 10.
Falls Sie Fragen zur Einnahme haben, können Sie sich selbstverständlich an unsere erfahrenes Drogistenteam wenden, welche Sie gerne beraten werden.
Produkte zur Linderung von akutem Heuschnupfen
In der Schulmedizin kommen meist Antihistaminika und/oder Kortison zum Einsatz, um der allergisch bedingten Entzündung entgegenzuwirken. Früher hatten Antihistaminika den grossen Nachteil, dass sie grosse Müdigkeit verursachten. Dies ist bei neueren Präparaten nicht mehr der Fall. Diese Medikamente bekommen Sie individuell von Ihrem Arzt verschrieben.
Bei puravita.ch finden Sie unter der Kategorie Allergie & Intoleranz eine breite Palette an Produkten bei akutem Heuschnupfen / Pollenallergie. Bei Fliessschnupfen und Niesanfällen helfen pflegende Nasenspülungen mit Salzwasser. Dies spült Pollen, Dreck und Krankheitserreger, die auf den Schleimhäuten sind, weg. Darüber hinaus können auch Nasensprays, Nasensalben, Nasentropen und Augentropfen Linderung schaffen.
Natürliche Therapie bei Pollenallergie
Starke Beschwerden:
Je nach Art der Allergie und Allergieerscheinung ist unter Umständen eine "Darmsanierung" (Wiederherstellen des normalen Darmmilieus) nötig. Lassen Sie sich dazu von uns beraten. Zudem ist auf eine Regulierung des Säure-Basen-Haushaltes mit einem Basenpulver (bspw. von sananutrin) zu achten.
Wie im Punkt „Kann man Allergien vorbeugen“ beschrieben, kann bei allergischen Erkrankungen meist auch eine Schwäche des Immunsystems festgestellt werden kann. Mit dem spezifischen Präparaten kann man das Immunsystem gezielt unterstützen.
Zur weiteren Stärkung des geschwächten Immunsystems, steht eine spezielle mikrobiologische Kombinationstherapie zur Verfügung (dies sind Heilmittel, lassen Sie sich in der Drogerie oder Apotheke beraten):
- ProSymbioflor (2x5-20 Tropfen täglich im 1.-3. Monat der Kur),
- Symbioflor 1 (2x20Tropfen im 2.-5. Monat der Kur),
- und Symbioflor 2 (2x5-20 Tropfen im 4.-5. Monat der Kur).
Bei starken Beschwerden empfiehlt sich die Kombination aller Therapieformen, diese Methode hat sich sehr gut bewährt. Die Therapien eignen sich gleichermassen für Kinder, als auch Erwachsene. Durchführen sollten Sie diese Therapien von Januar bis Juli.
Mittelschwere Beschwerden:
Hier sollten Sie fünf Wochen vor Ihrem individuellen Beschwerdebeginn mit der Therapie beginnen, deren Schema lautet wie folgt:
- täglich 1x10 Tropfen Sankombi
- wöchentlich am Montag 1 Kapsel Recarcin D6 und am Freitag 1 Kapsel Utilin D6
- täglich Antiallergie-Vitalstoffmischung (Guar-Vital Allergien)
- Dolisos Pollens Kur, 1x wöchentlich ca. 20-30 Globuli
Dies sind teils Hausspezialitäten oder Heilmittel, lassen Sie sich von uns beraten!
Leichte Beschwerden:
Bei leichteren Pollenallergien empfiehlt sich die Anwendung der Dolisos Pollens Kur (1x wöchentlich ca. 20-30 Globuli) zusammen mit einem speziellen Vitalstoffpräparat (Guar-Vital Allergien). Je nach Fall empfiehlt sich die Kombination mit Sankombi, Utilin D6 und Recarcin D6. Dies sind teils Hausspezialitäten oder Heilmittel, lassen Sie sich von uns beraten!
Akute Beschwerden:
Hier kann die zusätzliche Einnahme folgender Präparate hilfreich sein:
- 3x täglich 4 Tropfen Ceres Urtica-Sambucus comp.
- 3-5x täglich einige Globuli Globulisan Heuschnupfen
Dies sind teils Hausspezialitäten oder Heilmittel, lassen Sie sich von uns beraten!
Heuschnupfenbeschwerden reduzieren mit Hyposensibilisierung:
Das Prinzip der als Injektions- oder Schluckimpfkur angebotenen Hyposensibilisierung funktioniert folgendermassen: Der Körper wird mit langsam ansteigenden Dosen an bestimmte Allergene konfrontiert, und soll mit der Zeit eine Toleranz entwickeln. Die Hyposensibilisierung kann mit guten Erfolgen aufweisen, allerdings liegt die Behandlungsdauer bei mehreren Jahren.
Hilfe zur Selbsthilfe:
Den Pollen aus dem Weg zu gehen, ist praktisch unmöglich. Es gilt einige Hinweise zu beachten, damit Sie trotzdem Freude am Frühling finden können:
- Duschen Sie und waschen Sie Ihre Haare vor dem Zubettgehen, um die Pollen abzuspülen.
- Hängen Sie keine getragene Strassenkleidung ins Schlafzimmer.
- Trocknen Sie die Wäsche nicht im Freien, und legen Sie die Bettwäsche nicht zum Lüften nach draussen.
- Auch wenn es schwer fällt: Nicht Augen und Nase reiben, auch wenn es heftig juckt. Verwenden Sie besser geeignete Tropfen.
- Verwenden Sie keine abschwellenden Nasentropfen. Bei regelmässigem Gebrauch kommt erst ein Gewöhnungseffekt zustande, später eine Schädigung der Nasenschleimhaut.
- Wenden Sie morgens und abends eine Nasenspülung an, z.B. Triomer isotonische Nasenspülung. Diese befreit die Nase von Allergenen, und Sie brauchen weniger zusätzliche Medikamente.
- Tragen Sie im Freien eine Sonnenbrille zum Schutz der Augen vor Pollen.
Ernährungstipps bei Heuschnupfen
Wie wir bereits gehört haben, schüttet unser Körper Histamin beim Kontakt mit Allergenen aus. Wie sieht es nun beim Genuss histaminhältiger Nahrungsmittel aus? Beim Prozess der Reifung, Gärung oder des Verderbs entsteht zum Beispiel Histamin. Deshalb haben Wurstwaren, lange gereifter Käse, Rotwein, Schaumweine oder auch Essig einen hohen Histamingehalt.
Dennoch ist eine Pollenallergie nicht gleichzusetzen mit einer Histaminintoleranz. Während intensiver Pollenbelastung ist es hilfreich und entlastend, den Konsum histaminhältiger Nahrungsmittel einzuschränken. Ein vollständiger Verzicht ist allerdings nicht notwendig. Ein Merkblatt zum Thema histaminreiche Lebensmittel finden Sie zum Beispiel hier.
Fazit – Lassen Sie sich nicht unterkriegen
Der Heuschnupfen, bzw. die Pollenallergie kann einem die Frühlingslaune ganz schön verderben. Jedoch ist man nicht hilflos ausgeliefert, es gibt jede Menge Selbsthilfe-Tipps und Behandlungsmöglichkeiten, von denen wir hoffen, dass etwas Passendes für Sie dabei ist. Lassen Sie sich für Ihre individuelle Behandlung gerne von uns beraten!
Quellen: Drogerie Sonderegger, vitagate.ch, aha! Allergiezentrum Schweiz
Autorin: Doris Gapp
Bild: Unsplash