In­kon­ti­nenz – was kann ich da­ge­gen ma­chen?

Als Inkontinenz wird jeder unfreiwillige, spontane oder unbemerkte Harnverlust bezeichnet. Männer sind zunehmend ab dem 70. Lebensjahr betroffen, während Frauen bedingt durch Geburten oder hormonellen Schwankungen oft schon viel früher darunter leiden. Mehr als 15 % der Bevölkerung leiden unter zumindest zeitweiliger Inkontinenz, bzw. häufigem Harndrang. Da es für viele Betroffene nach wie vor ein grosses Tabu ist, über ihr Problem zu sprechen, leiden sie unter einer massiven Einschränkung ihrer Lebensqualität.

Welche Formen der Inkontinenz gibt es?

Von Inkontinenz betroffen sind Männer wie Frauen. Frauen sind jedoch rund 3 Mal so oft Betroffen wie Männer. Es ist keine typische Alterserscheinung. Unkontrollierter Harnabgang kann auch Kindern, jungen Frauen und Männern Probleme machen.

Stress- oder Belastungsinkontinenz: Hier sind die Betroffenen überwiegend weiblich. Bedingt durch eine Schwächung des Beckenbodens kommt es zum unfreiwilligen Harnverlust beim Heben von Lasten, Niesen, Lachen, Husten etc. Durch Schwangerschaften, Geburten oder einem Mangel an Östrogen in den Wechseljahren kann es zur Belastungsinkontinenz kommen, ebenso durch angeborene oder erworbene Bindegewebsschwäche. Diese Form der Inkontinenz wird in 3 Schweregrade unterteilt.

Reizblase: Auch Dranginkontinenz genannt. Hier liegt eine Übererregbarkeit des Blasenmuskels vor. Häufige Toilettengänge sowohl tagsüber, als auch nachts, und starker Harndrang sind die Leitsymptome. Es kann auch zum unfreiwilligen Harnverlust kommen. Die Ursachen dafür sind vielfältig und bedürfen einer genauen Abklärung: Harnwegsinfektionen, sonstige entzündliche Erkrankungen, Blasensteine, vergrösserte Prostata beim Mann, eine Senkung von Blase und/oder Gebärmutter, neurologische Grunderkrankungen, Einfluss bestimmter Medikamente (z. B. Neuroleptika, Antidepressiva oder Diuretika) …

Mit zunehmendem Alter kommt es häufig zu einer Kombination von Drang- (Reizblase) und Belastungsinkontinenz.

Reflexinkontinenz: Wenn die Übertragung von Nervenimpulsen aus Gehirn oder Rückenmark, welche für die Blasenentleerung zuständig sind, unterbrochen wird, entsteht eine Reflexinkontinenz.

Überlaufinkontinenz: Diese Blasenentleerungsstörung tritt häufig bei Männern auf, und ist meist die Folge von Prostatavergrösserung oder eine Nebenwirkung von diversen Medikamenten.

Verminderte Lebensqualität durch falsche Scham bei Inkontinenz

Oft wird die Blasenschwäche verschwiegen aus Angst vor Stigmatisierung als „unsauber“, man fürchtet sich, dass der Geruch nach Urin von anderen bemerkt werden könnte. Dies hat zur Folge, dass gesellschaftliche Anlässe ausser Haus weitgehend gemieden werden, vor allem, wenn die Betroffenen noch jünger sind. Irgendwann bestimmen Einsamkeit und Isolation das Leben, denn manche Menschen verzichten sogar darauf, den eigenen Partner ins Vertrauen zu ziehen. Stress, Beziehungsprobleme und Depressionen können die Folgen sein.

Viele Betroffene glauben, dass sie sich mit dem „Schicksal“ Inkontinenz abfinden müssen. Manche glauben sogar, es handelt sich um eine „normale“ Alterserscheinung. Dabei muss das überhaupt nicht sein! Geeignete Untersuchungen, eine korrekte Diagnose und das passende Therapieverfahren sorgen dafür, dass unfreiwilliger Harnverlust gut behandelt werden kann. Wichtig ist, dass der Betroffene selbst den ersten Schritt macht, und einen Fachmann mit dem Problem konsultiert. Dabei kann fast immer eine Verbesserung, oft aber auch eine Heilung erreicht werden. Dabei sind auch nicht zwangsläufig Medikamente oder eine operative Behandlung notwendig!

Welche Behandlungsmöglichkeiten bei Blasenschwäche stehen zur Verfügung?

Voraussetzung dafür, eine Blasenschwäche respektive Inkontinenz erfolgreich behandeln zu können, ist es, deren Ursache zu kennen. Dafür ist wiederum ein offenes, ehrliches Gespräch mit dem Hausarzt oder Urologen notwendig. Zu der Basisdiagnostik gehört eine Urinprobe, um Harnwegsinfekte auszuschliessen, eine Bestimmung der Restharnmenge und ein 2 bis 3 Tage umfassendes Miktionsprotokoll. Darin notiert man Harnmenge, Uhrzeit der Toilettengänge, Trinkmenge etc. Harnwegs- oder Blasenentzündungen sind mit Medikamenten oder Naturheilmitteln vorbeugbar und behandelbar.

Bei einer Belastungsinkontinenz steht die Stärkung des Beckenbodens im Vordergrund, dies geschieht durch gezieltes Beckenbodentraining. Die gymnastischen Übungen müssen auf Alter und Beweglichkeit des Patienten abgestimmt werden, dafür sind Krankengymnasten oder Physiotherapeuten zuständig.

Eine Möglichkeit, um zu überprüfen, ob richtig trainiert wird, ist das Sichtbarmachen von Muskelkontraktionen mittels Biofeedback. Dazu braucht es eine genaue Einweisung vom Arzt, denn das Training wird mittels einer Sonde, die über ein Kabel mit einem Messgerät verbunden ist, durchgeführt. Beim Anspannen der richtigen Muskeln steigt der Luftdruck in der Sonde an, was am Messgerät angezeigt wird.

Ähnlich funktioniert die Elektrostimulation, wo die Muskelspannung allerdings nicht aktiv ausgeführt wird, sondern mittels Stromimpuls ausgelöst wird.

Sind Wechseljahrbeschwerden der Auslöser der Blasenschwäche, können Hormonpräparate helfen. Bei Senkung von Blase oder Gebärmutter (aufgrund von Entbindungen) kann durch einen operativen Eingriff rasche und gute Abhilfe geschaffen werden.

Für die hyperaktive Blase stehen Medikamente zur Verfügung, welche die Blasenmuskulatur entspannen und beruhigen.

Bei einer Überlaufinkontinenz ist es wichtig, dass die Prostatavergrösserung abgeklärt und behandelt wird.

Welche Inkontinenzprodukte gibt es?

Bei Inkontinenz /Blasenschwäche bieten sich folgende Hilfsmittel an:

  • Aufsaugende Hilfsmittel (Einlagen, Vorlagen, Windeln für Erwachsene etc.)
  • Ableitende Hilfsmittel (Katheter, Urinale etc.)

Zu den am häufigsten verwendeten Hilfsmitteln gehören die aufsaugenden Produkte. Ob man sich für Einlagen, Vorlagen oder Windeln entscheidet, hängt von der Inkontinenzform, der Mobilität, der Hautfreundlichkeit und auch der Handhabung ab.

Es gibt einteilige Systeme wie Windelslips, welche ohne eine zusätzliche Fixierung auskommen, oder Pants, welche wie eine Unterhose angezogen werden. Mehrteilige Systeme bestehen meist aus einer Einlage, bzw. Vorlage, und einer Fixierhose. Auch hier stehen verschiedene Saugstärken zur Verfügung, je nach erforderlichem Schweregrad der Inkontinenz. Verschiedenste Inkontinenzprodukte können Sie einfach und diskret in unserem Webshop von puravita finden und bestellen.

Bei den ableitenden Hilfsmitteln werden vor allem Katheter eingesetzt. Sie sind bei der Reflexinkontinenz notwendig, oder auch wenn neurologische Grunderkrankungen vorliegen (z.B. Multiple Sklerose).

Das Kondomurinal mit Urinbeutel ist ein Hilfsmittel, welches nur von männlichen Patienten verwendet werden kann. Bei nächtlicher, stärkerer Inkontinenz ist ein Kondomurinal der Windel vorzuziehen, da man dadurch nicht längere Zeit in der Feuchtigkeit zubringen muss.

Puravita bietet Kondomurinale und Urinbeutel ebenfalls im Webshop an.

Alternativmedizinische Heilmittel bei Inkontinenz

  • Bei einer Reizblase können verschiedene Präparate eine Linderung bringen. Lassen Sie sich beraten.
  • Bestehen Anzeichen einer leichten Infektion, kommen zusätzlich Preiselbeer-Präparate zum Einsatz.
  • Bei den homöopathischen Mitteln hat sich ein Kombinationsmittel auf der Basis folgender Wirkstoffe bewährt: Calcium carbonicum, Ferrum phosphoricum, Cina, Sepia, Silicea und Bärentraube.
  • Zur Stärkung des Bindegewebes empfehlen sich Schüssler Salze, vor allem die Nummer 1 (Calcium carbonicum) und die Nummer 11 (Silicea).
  • Beschwerden der Wechseljahre können gelindert werden, indem man das Beckenbodentraining mit Granatapfel- oder Sojapräparaten kombiniert. Auch die Traubensilberkerze hat sich diesbezüglich bewährt.
  • Auch wenn Männer statistisch gesehen nur 25 % der Betroffenen von Inkontinenz ausmachen, so gibt es natürlich auch hier spezielle Mittel zur Linderung. Liegt eine Vergrösserung der Prostata zugrunde, sind Präparate rund um Kürbiskerne sehr empfehlenswert, ebenso wie Preiselbeere oder Brennessel.
  • Versuchen Sie die Mitverursacher von Inkontinenz auszuschalten. Dazu gehören vor allem Übergewicht, Verstopfung oder chronischer Husten.
  • Keine synthetische Unterwäsche, sondern natürliche Materialien wie Baumwolle tragen. Ebenso auf parfümierte oder stark plastifizierte Slipeinlagen oder Binden, die ein feuchtwarmes Klima im Scheidenbereich erzeugen, verzichten.
  • Die Haut im Intimbereich ausschliesslich mit warmem Wasser waschen oder einer sehr sanften, pH-neutralen Waschlotion, die frei ist von aggressiven Inhaltsstoffen und Parfüm.
  • Eine Reizblase kann durch Trink- und Blasentraining gestärkt werden. Falsch ist es, häufig „vorsorglich“ die Blase zu leeren, weil sich gerade eine Gelegenheit bietet, denn so werden keine grösseren Mengen Urin mehr gespeichert. Versuchen Sie den Toilettengang, so lange es geht, hinauszuzögern!
  • Nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig trinken. Rund 1.5 Liter Wasser oder ungesüsster Tee pro Tag sind ein guter Richtwert. Nicht spätabends vor dem Zubettgehen noch trinken.
  • Wenig Kaffee und Cola trinken, auch Süssgetränke mit synthetischen Inhaltsstoffen meiden.
  • Versuchen Sie, erst ab einer gespeicherten Menge Urin von rund 300 ml zur Toilette zu gehen.
  • Entleeren Sie Ihre Blase stets vollständig beim Toilettengang.

Tipps bei Inkontinenz / Blasenschwäche

  • Versuchen Sie die Mitverursacher von Inkontinenz auszuschalten. Dazu gehören vor allem Übergewicht, Verstopfung oder chronischer Husten.
  • Keine synthetische Unterwäsche, sondern natürliche Materialien wie Baumwolle tragen. Ebenso auf parfümierte oder stark plastifizierte Slipeinlagen oder Binden, die ein feuchtwarmes Klima im Scheidenbereich erzeugen, verzichten.
  • Die Haut im Intimbereich ausschliesslich mit warmem Wasser waschen oder einer sehr sanften, pH-neutralen Waschlotion, die frei ist von aggressiven Inhaltsstoffen und Parfüm.
  • Eine Reizblase kann durch Trink- und Blasentraining gestärkt werden. Falsch ist es, häufig „vorsorglich“ die Blase zu leeren, weil sich gerade eine Gelegenheit bietet, denn so werden keine grösseren Mengen Urin mehr gespeichert. Versuchen Sie den Toilettengang, so lange es geht, hinauszuzögern!
  • Nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig trinken. Rund 1.5 Liter Wasser oder ungesüsster Tee pro Tag sind ein guter Richtwert. Nicht spätabends vor dem Zubettgehen noch trinken.
  • Wenig Kaffee und Cola trinken, auch Süssgetränke mit synthetischen Inhaltsstoffen meiden.
  • Versuchen Sie, erst ab einer gespeicherten Menge Urin von rund 300 ml zur Toilette zu gehen.
  • Entleeren Sie Ihre Blase stets vollständig beim Toilettengang.

Fazit

Nehmen Sie eine Blasenschwäche nicht als gegeben hin. Je eher Sie einen Arzt konsultieren, desto grösser sind die Erfolgschancen auf nachhaltige Besserung oder sogar Heilung! Wenn Sie Fragen haben, oder Informationen benötigen zu den einzelnen Inkontinenzhilfsmitteln, wenden Sie sich vertrauensvoll an unser erfahrenes Beratungsteam unserer Drogerie. Ihr Anliegen wird selbstverständlich diskret behandelt!

Quellen: Drogerie Sonderegger, vitagate.ch

Autorin: Doris Gapp

Aktualisiert am 16. Aug. 2024 05:27
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