Mus­kel­schmer­zen und Mus­kel­ver­span­nun­gen

Unser Körper besteht aus über 650 Muskeln, die uns am Leben erhalten. Sie sind an jeder Bewegung mitbeteiligt, ermöglichen uns das Sprechen und das Atmen. Da sich in unserem Leben vieles in sitzender Position abspielt, sind schmerzhafte Muskelverspannungen als Folge von Fehlhaltungen und Bewegungsmangel inzwischen zur Volkskrankheit geworden. Muskelschmerzen können auch akut in Folge einer Verletzung auftreten. Seltener können Muskelschmerzen auch ein Begleitsymptom von anderen Erkrankungen sein. In diesem Blogartikel erfahren Sie alles Wissenswerte zum Thema Muskelschmerzen, Muskelverspannungen und deren Behandlung.

Die menschliche Muskulatur

Unsere Muskulatur besteht aus drei Muskelarten:

  • Die Skelettmuskulatur, welche wir willkürlich bewegen können.
  • Die glatte Muskulatur der inneren Organe, welche vom vegetativen Nervensystem gesteuert wird und automatisiert arbeitet.
  • Die Herzmuskulatur.

Unsere Skelettmuskeln machen rund 40% des Körpergewichtes aus und sind somit schwerer als unsere Knochen. Bei Männern ist der Muskelanteil höher als bei Frauen. Ausserdem haben wir nicht alle genau gleich viele Muskeln in unserem Körper, die Anzahl ist genetisch festgelegt. Der kleine Lendenmuskel ist beispielsweise bei manchen Menschen vorhanden, bei anderen nicht. Auch die Leistungsfähigkeit der einzelnen Muskeln ist von Mensch zu Mensch verschieden: Unsere Skelettmuskeln bestehen aus verschiedenen Muskelfasertypen, und auch deren Zusammensetzung variiert und ist genetisch festgelegt.

Unsere Muskeln haben unterschiedlichste Aufgaben: Die Rückenmuskulatur hält unseren Körper aufrecht, wir benötigen Muskeln zur Bewegung unserer Gelenke und viele Muskeln der inneren Organe arbeiten in jeder Sekunde, ohne dass wir uns dessen bewusst sind.

Wie entstehen Muskelschmerzen?

Muskelschmerzen werden in der Medizin als Myalgien bezeichnet und können akut oder chronisch auftreten. Den klassischen "Muskelkater" nach dem Sport oder sonstiger Überbelastung kennen wir wohl alle. Diesem Thema haben wir auch einen eigenen Blogartikel gewidmet.

Beim Sport kommt es auch immer wieder zu Muskelzerrungen oder -prellungen, welche durch Schonen, Hochlagern und Kühlen meist von selbst wieder ausheilen. Bei stechenden Schmerzen und einer tastbaren Delle im Gewebe sollten Sie allerdings ärztlichen Rat einholen, denn es besteht der Verdacht eines behandlungsbedürftigen Muskelrisses.

Schmerzhafte Muskelkrämpfe treten häufig in den Waden auf als Folge von Magnesiummangel. Magnesiummangel entsteht beispielsweise durch übermässiges Schwitzen. Wenn das Substituieren durch magnesiumhaltige Nahrungsergänzungsmittel nicht hilft, sollte eine ärztliche Untersuchung erfolgen. Manchmal kann auch eine Erkrankung der Leber ursächlich sein.

Eine der häufigsten Ursachen für Muskelschmerzen sind Verspannungen. Überwiegende Schreibtischtätigkeit, lange Autofahrten etc. begünstigen das Auftreten von Schmerzen in Schultern, Nacken oder Rücken. Die Muskulatur wird hart und druckempfindlich. Anfangs machen sich die Schmerzen nur bei Bewegung bemerkbar, im chronischen Zustand treten sie auch im Ruhezustand auf.

In weitaus selteneren Fällen können Muskelschmerzen auch durch Krankheitserreger, Autoimmunerkrankungen, stoffwechsel- oder hormonbedingt, Erkrankungen des zentralen Nervensystems oder Erkrankungen des Skeletts verursacht werden. Auch als Nebenwirkung von bestimmten Medikamenten wie beispielsweise Statine als Cholesterinsenker, sowie Alkohol- und Drogenkonsum ist das Auftreten von Muskelschmerzen möglich.

Wie erkennt man eine Muskelverspannung?

Eine Muskelverspannung macht sich hauptsächlich durch Schmerzen bemerkbar. Die weiteren Folgen sind Bewegungseinschränkung und eine tastbar verhärtete Muskulatur. Bei Verspannungen im Nacken- und Schulterbereich treten auch häufig Kopfschmerzen auf. Aufgrund der Schmerzen nehmen viele Betroffene eine unnatürliche Schonhaltung ein, was für eine weitere Verkürzung und Anspannung der Muskulatur sorgt. So entwickelt sich ein Teufelskreis, dem man aber durch entsprechende Behandlung rechtzeitig durchbrechen kann.

Die häufigsten Formen von Muskelverspannung sind:

  • Schulterverspannung (verspannte Schultern)
  • Nackenverspannung (verspannter Nacken)
  • Rückenverspannung (verspannter Rücken)

Wodurch entstehen Muskelverspannungen?

Die Hauptursache von Muskelverspannungen liegt definitiv in unserem Lebensstil: Monotone Bewegungsabläufe vor dem PC, mangelnde körperliche Aktivität, eine unzureichend trainierte Muskulatur von Bauch und Rücken oder Fehlhaltungen fördern das Auftreten von Muskelverspannungen in den genannten Bereichen.

Dasselbe gilt natürlich auch für ein Übermass an körperlicher Arbeit oder einseitige Belastungen (z.B. bei Arbeiten am Fliessband etc.).

Eine gute Balance zwischen Kalzium- und Magnesiumspiegel ist bei Muskelkrämpfen wichtig, aber auch bei Muskelverspannungen und Zuckungen der Augenlider. Kalzium gibt unseren Muskelzellen das Signal zur Anspannung, Magnesium sorgt für Entspannung.

Psychische Belastungen können ebenfalls die Entstehung von Muskelverspannungen begünstigen. Stress, Ängste, Überforderung etc. führen dazu, dass "einfach mal locker lassen" irgendwann nicht mehr möglich ist.

Behandlung von Muskelverspannungen

Damit der bereits beschriebene Teufelskreis aus chronischen Schmerzen, Schonhaltung und daraus resultierenden weiteren Schmerzen nicht entsteht, sollten Muskelverspannungen möglichst frühzeitig behandelt werden. So kann verhindert werden, dass sich die Schmerzen auf weitere Muskelgruppen ausdehnen und sich ins Schmerzgedächtnis einprägen.

Sind die Schmerzen bereits länger anhaltend und ausgeprägt, sollten Arzt/Ärztin aufgesucht werden, um durch kurzzeitigen Einsatz von Schmerzmitteln die Beschwerden zu unterbrechen. Zur medikamentösen Behandlung von Rückenschmerzen werden meistens nicht steroidale Antirheumatika und/oder Kortikosteroide in Kombination mit Muskelrelaxantien verwendet. Manchmal ist eine Schmerzlinderung auch durch die lokale Anwendung von schmerzlindernden Gels bzw. Salben möglich. Die Wirkstoffe gelangen auch in tiefere Gewebeschichten und belasten den restlichen Organismus nicht unnötig.

Muskelverspannungen mit Wärme lösen

Als ergänzende Massnahme zur Behandlung von Muskelschmerzen bewährt sich bei den meisten Betroffenen die Zufuhr von Wärme. Wärme regt die Durchblutung der Muskulatur an und sorgt so für Entspannung.

Insbesondere Wärmepflaster und -auflagen sind sehr beliebt, da sie bis zu acht Stunden für Tiefenwärme sorgen. Die modernen Wärmepflaster zeichnen sich durch eine gute Hautverträglichkeit und eine flexible Passform aus. Sie können problemlos unsichtbar unter der Kleidung getragen werden und ermöglichen Bewegung. Bettruhe oder viel Liegen ist bei Muskelverspannung als kontraproduktiv anzusehen.

Wärmezufuhr funktioniert natürlich auch mit einfachen Hausmitteln wie Wärmeflaschen, Heizkissen, Rotlichtbestrahlung oder warmen Bädern.

Weitere Behandlungsmöglichkeiten von Muskelverspannungen:

  • Physiotherapie bzw. Krankengymnastik
  • Massagen
  • Akupunktur
  • ..

Muskelverspannungen vorbeugen

Damit dauerhafte Muskelschmerzen erst gar nicht entstehen, gibt es eine Reihe von Möglichkeiten, um diesen vorzubeugen.

Da häufig untrainierte Muskulatur von Verspannungen betroffen ist, gilt es, möglichst alle Muskelpartien gleichmässig und regelmässig zu kräftigen. Zu Beginn ist es sinnvoll, bei einem Fitnesstrainer oder Physiotherapeuten die richtige Ausführung der passenden Übungen zu erlernen.

Wenn Sie viel Zeit am Schreibtisch verbringen, achten Sie auf einen ergonomischen Arbeitsplatz. Mit der richtigen Höhe des Schreibtischsessels und der Arbeitsplatte sowie einem optimal ausgerichteten Bildschirm lässt sich manches Leiden bereits verhindern. Regelmässige Pausen zum Dehnen und Lockern von Nacken- und Schultermuskulatur sind ebenso wichtig bei allen monotonen Tätigkeiten.

Für regelmässigen Bewegungsausgleich sollten Sie durch leichte sportliche Aktivitäten wie Fahrrad fahren, schwimmen, joggen etc. sorgen.

Wer ständig unter Stress und Hochspannung steht, sollte Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation oder progressive Muskelrelaxation erlernen. Ausserdem sollten Sie Ihre To-do-Liste hinterfragen, ob alle Aufgaben wirklich notwendig sind und von Ihnen persönlich ausgeführt werden müssen.

Autorin: Doris Gapp
Quellen: vitagate.ch, Drogerie Sonderegger
Photo by Levi Stute on Unsplash

 

Aktualisiert am 15. Apr. 2024 06:56
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