Licht ge­gen das Win­ter­tief

Die verkürzte Sonnenscheindauer kann die biologische Uhr ganz schön ins Wanken bringen. Aufgrund der Dunkelheit schüttet der Körper nämlich vermehrt das Schlafhormon Melatonin aus. Zudem läuft die Produktion der «Glückshormone» auf Sparflamme. Diese Kombination führt bei vielen Menschen zu einem «Winterblues». Ist das Glücksgefühl also tatsächlich von der Sonne abhängig? Vedrana Hercek, Fachpsychologin für Psychotherapie in Bern: «Ja, Sonnenlicht kann durchaus glücklich machen.» Am Anfang jeder Gefühlsregung steht ein Gedanke oder eine Wahrnehmung. Diese bewirken, dass im Körper Hormone ausgeschüttet werden. Zu den Spitzenreitern der «Glückshormone» zählt das Serotonin, das durch Sonnenlicht aktiviert werden kann. Sobald wir glücklich sind, produzieren wir weniger Stresshormone, der Blutdruck wird reguliert und das Immunsystem gestärkt.

Sonnenspeicher auffüllen

An einem schönen Sommertag empfängt der Mensch eine Lichteinstrahlung von 100'000 Lux. An sonnenlosen Herbst- und Wintertagen beträgt die Einstrahlung nur rund 1500 Lux, in der Wohnung sogar nur 500. Eine Reise in den Süden oder ausgiebige Spaziergänge um die Mittagszeit würden den «Sonnenspeicher» bei den meisten Menschen wieder auffüllen.

Dies dürfte bei Berufstätigen ein frommer Wunsch bleiben. Hilfe verspricht die Lichttherapie. Sogenannte Bright-Light-Lampen simulieren das natürliche Tageslicht. Sie liefern eine Lichteinstrahlung, die der Helligkeit eines strahlenden Frühlingsmorgens entspricht. Je näher man bei der Lampe sitzt, desto stärker wirkt sie. Wissenschaftler wie etwa Prof. Dr. Siegfried F. Kasper raten zu einer täglichen Bestrahlung von ein bis zwei Stunden. Während dieser «Lichtdusche» bleibt man bekleidet und kann dabei sogar arbeiten oder lesen.

Ratschlag für Morgenmuffel: «Wake-up-Light»-Lampen erzeugen eine künstliche Morgendämmerung. Während Sie noch tief und fest schlummern, schaltet sich die Lampe ein und wird während ein bis zwei Stunden langsam heller, bis zur gewünschten Aufwachzeit die volle Lichtstärke erreicht ist. Wenn Sie sich für eine solche Lampe interessieren, dann lassen Sie sich vor dem Kauf in einem Fachgeschäft beraten.

Die Meinungen zu Lichttherapien gehen unter Fachleuten weit auseinander. Leidet jemand unter ausgeprägter Interesselosigkeit, starker Trauer sowie Ess- und Schlafstörungen, sollte ärztlicher Rat eingeholt werden.

Essen Sie sich glücklich

Pärchen müssen ihren «Glückshormonen» nicht zwingend mit einer Bright-Light-Lampe auf die Sprünge helfen. Die weit romantischere Lösung ist ein Dinner für zwei. Kohlenhydrathaltige Gerichte mit Getreide, Hülsenfrüchten und Kohlarten versorgen den Körper mit Vitamin B und stärken so unser Nervenkostüm. Zum Dessert emfpehlen sich Nahrungsmittel, die die Produktion von Serotonin unterstützen. Dazu zählen unter anderem Ananas, Bananen und Schokolade.

Autor und Redaktion: Didier Buchmann
  • Quellen
    • Prof. Hademar Bankhofer: «Winter-Wellness», Kneipp-Verlag, 2005

    • Norman E. Rosenthal und Siegfried Kasper: «Lichttherapie», Goldmann Verlag, 2006

    • infomed online

    • www.solvital-lichttherapie.de

Aktualisiert am 9. Nov. 2023 13:05
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