Vit­ami­ne: Brau­chen Sie zu­sätz­lich Nah­rungs­er­gän­zungs­mit­tel?

Wir hören ständig, wie wichtig Vitamine für unsere Gesundheit sind. Aber ist es wirklich nötig, sie zusätzlich zu Ihrer Ernährung einzunehmen? Welche Vor- und Nachteile haben Multivitamine, worauf sollten Sie bei der Wahl achten, und welche Kombinationen machen tatsächlich Sinn? Lassen Sie uns einen genaueren Blick auf das Thema werfen.

Warum Vitamine zusätzlich einnehmen?

In einer idealen Welt würde eine ausgewogene Ernährung alle Vitamine und Mineralstoffe liefern, die unser Körper braucht. Doch in der Realität kann es schwierig sein, allein über die Nahrung alle nötigen Nährstoffe aufzunehmen – besonders bei einem stressigen Lebensstil oder speziellen Ernährungsformen (z. B. vegan, vegetarisch). Auch Umweltfaktoren, wie der Nährstoffgehalt unserer Böden, und Lebensumstände, wie bestimmte Krankheiten, können beeinflussen, wie viele Vitamine Sie tatsächlich benötigen. Nahrungsergänzungsmittel bieten also eine bequeme Möglichkeit, mögliche Lücken zu füllen. Aber Vorsicht: Eine zu hohe Zufuhr von Vitaminen kann auch negative Effekte haben. Mehr ist nicht immer besser – vor allem bei fettlöslichen Vitaminen, die sich im Körper ansammeln können. Deswegen gilt: Optimieren Sie zuerst Ihre Ernährung und sehen Sie Nahrungsergänzungsmittel als Unterstützung, nicht als Ersatz für eine gesunde Ernährung.

Multivitamine: Vor- und Nachteile

Multivitamine versprechen oft eine „Rundumversorgung“ und sind einfach in der Anwendung: eine Tablette am Tag und fertig! Doch so simpel ist es nicht immer. Vorteile: Multivitamine decken eine breite Palette an Nährstoffen ab, was besonders nützlich sein kann, wenn Sie nicht wissen, welche spezifischen Vitamine Ihnen fehlen. Sie sind zudem praktisch und oft günstiger, als einzelne Präparate zu kaufen. Nachteile: Nicht jeder Mensch braucht dieselbe Menge an Vitaminen und Mineralstoffen. Multivitamine sind eine Einheitslösung und können in manchen Fällen unnötige oder sogar überhöhte Mengen bestimmter Nährstoffe liefern. Zum Beispiel benötigen Frauen nach der Menopause oft weniger Eisen als jüngere Frauen, und zu viel davon kann schädlich sein.

Worauf sollten Sie bei Vitaminen achten?

Qualität ist entscheidend. Nicht alle Vitamine werden gleich hergestellt, und es gibt grosse Unterschiede in der Bioverfügbarkeit – das heisst, wie gut Ihr Körper die Vitamine aufnehmen kann. Achten Sie auf Hersteller, die auf Reinheit und natürliche Quellen setzen, und informieren Sie sich über die Form der enthaltenen Vitamine. So gibt es beispielsweise Unterschiede zwischen synthetischen und natürlichen Vitaminen. Es ist auch wichtig zu wissen, ob ein Vitamin wasser- oder fettlöslich ist, da dies beeinflusst, wie es eingenommen werden sollte. Wasserlösliche Vitamine (wie Vitamin C und die B-Vitamine) können vom Körper nicht gespeichert werden und müssen regelmässig über die Nahrung zugeführt werden. Fettlösliche Vitamine (wie A, D, E und K) hingegen können sich im Körper ansammeln, weshalb hier eine Überdosierung eher problematisch sein kann.

Fettlösliche Vitamine:

  • Vitamin A: Unterstützt das Sehen und das Immunsystem, kann aber bei Überdosierung toxisch sein. Es wird zusammen mit Fett aufgenommen und kann im Körper gespeichert werden.
  • Vitamin D: Essenziell für die Knochengesundheit und das Immunsystem. Ein Mangel kann oft in den Wintermonaten auftreten, aber auch hier ist eine Überdosierung bei externer Zufuhr möglich.
  • Vitamin E: Ein starkes Antioxidans, das die Zellen schützt. Auch dieses Vitamin kann sich im Körper anreichern.
  • Vitamin K: Wichtig für die Blutgerinnung und Knochengesundheit. Zusammen mit Vitamin D eingenommen, entfaltet es eine besonders schützende Wirkung auf das Knochensystem.

Wasserlösliche Vitamine:

  • Vitamin C: Bekannt als Booster für das Immunsystem, wirkt es auch als Antioxidans. Es wird nicht im Körper gespeichert, sondern bei Überschuss einfach über den Urin ausgeschieden.
  • B-Vitamine: Dazu gehören Vitamin B1 (Thiamin), B2 (Riboflavin), B3 (Niacin), B5 (Pantothensäure), B6 (Pyridoxin), B7 (Biotin), B9 (Folsäure) und B12 (Cobalamin). Sie sind wichtig für den Energiestoffwechsel, das Nervensystem und die Blutbildung. Auch sie müssen regelmässig zugeführt werden, da sie nicht gespeichert werden können.

Welche Vitamin-Kombinationen machen Sinn?

Einige Vitamine wirken besser, wenn sie gemeinsam eingenommen werden. Hier sind ein paar Beispiele:

  • Vitamin D und K2: Vitamin D hilft Ihrem Körper, Kalzium aufzunehmen, aber Vitamin K2 sorgt dafür, dass das Kalzium in die Knochen gelangt und sich nicht in den Arterien ablagert.
  • Vitamin C und Eisen: Vitamin C verbessert die Aufnahme von pflanzlichem Eisen, was besonders für Vegetarier und Veganer wichtig ist.
  • Magnesium und Vitamin B6: Diese Kombination ist ideal für die Unterstützung von Muskel- und Nervenfunktionen sowie für die Stressbewältigung.

Andererseits gibt es Vitamine, die sich in Kombination behindern können, wie z. B. Eisen und Kalzium. Beide Nährstoffe konkurrieren im Darm um die Aufnahme.

Wann sollten Sie Vitamine einnehmen?

Wann Sie Ihre Vitamine einnehmen, ist ebenfalls wichtig. Fettlösliche Vitamine (A, D, E und K) sollten am besten mit einer Mahlzeit eingenommen werden, die etwas Fett enthält, da sie nur in Gegenwart von Fett richtig aufgenommen werden können. Wasserlösliche Vitamine wie Vitamin C oder die B-Vitamine können zu jeder Zeit eingenommen werden, am besten aber morgens, da sie den Energiestoffwechsel ankurbeln. Für Nahrungsergänzungsmittel, die den Schlaf unterstützen sollen (wie Magnesium oder bestimmte B-Vitamine), ist der Abend die beste Zeit, da sie eine beruhigende Wirkung haben können.

Vorsicht bei der Vitamin-Einnahme

Während viele Menschen von der Idee angezogen werden, einfach „mehr“ Vitamine zu nehmen, kann dies manchmal kontraproduktiv sein. Eine zu hohe Dosis an fettlöslichen Vitaminen, wie Vitamin A oder D, kann zu schwerwiegenden Nebenwirkungen führen, da diese im Körper gespeichert werden. Wasserlösliche Vitamine werden in der Regel über den Urin ausgeschieden, aber auch hier kann eine Überdosierung, besonders bei langfristiger Einnahme, problematisch sein. Es ist auch wichtig zu beachten, dass Nahrungsergänzungsmittel Wechselwirkungen mit Medikamenten haben können. Menschen, die Blutverdünner einnehmen, sollten zum Beispiel vorsichtig mit Vitamin K sein, da es die Wirkung der Medikamente beeinflussen kann.

Für wen machen Vitaminpräparate Sinn?

Vitaminpräparate sind nicht für jeden notwendig, aber es gibt bestimmte Personengruppen, für die eine zusätzliche Zufuhr durchaus sinnvoll sein kann. Dazu zählen unter anderem:

  • Menschen mit speziellen Ernährungsformen: Vegetarier und Veganer nehmen möglicherweise nicht genügend Vitamin B12, Eisen oder Omega-3-Fettsäuren auf, da diese Nährstoffe vor allem in tierischen Produkten enthalten sind. Auch eine Supplementierung von Vitamin D ist in nördlichen Breitengraden besonders in den Wintermonaten ratsam.
  • Schwangere und stillende Frauen: Während der Schwangerschaft und Stillzeit ist der Bedarf an bestimmten Vitaminen, wie Folsäure und Eisen, deutlich erhöht. Folsäure ist vor allem in den ersten Schwangerschaftswochen wichtig, um Fehlbildungen des Nervensystems beim Kind zu verhindern.
  • Ältere Menschen: Mit zunehmendem Alter nimmt die Fähigkeit des Körpers ab, Vitamine und Mineralstoffe richtig zu verarbeiten. Besonders bei Vitamin D und B12 kann es bei älteren Menschen oft zu Mangelzuständen kommen, die eine Supplementierung erforderlich machen.
  • Menschen mit chronischen Erkrankungen: Bestimmte Krankheiten, wie etwa Zöliakie, Morbus Crohn oder Nierenprobleme, können die Aufnahme und Verwertung von Vitaminen beeinträchtigen. In diesen Fällen ist es oft sinnvoll, gezielt bestimmte Vitamine zu ergänzen.
  • Menschen mit einem stressigen Lebensstil: Anhaltender Stress kann den Körper aus dem Gleichgewicht bringen und den Bedarf an bestimmten Vitaminen erhöhen, insbesondere an B-Vitaminen und Magnesium, die für das Nervensystem und die Stressbewältigung wichtig sind.
  • Personen mit eingeschränkter Sonnenexposition: Gerade in den Wintermonaten oder bei Berufen, die kaum Tageslicht erlauben, ist eine Vitamin-D-Supplementierung oft notwendig, da dieses Vitamin in der Haut durch Sonneneinstrahlung produziert wird.

Vitaminspiegel bestimmen lassen

Bevor Sie wahllos Vitaminpräparate einnehmen, ist es empfehlenswert, Ihren Vitaminspiegel durch einen Arzt bestimmen zu lassen. Ein Bluttest kann aufzeigen, ob und welche Mängel tatsächlich bestehen. Dies verhindert eine unnötige Einnahme von Vitaminen, die Sie in ausreichender Menge durch Ihre Ernährung aufnehmen. Gleichzeitig können Sie so gezielt den Vitaminmangel bekämpfen, der tatsächlich vorliegt.

Fazit: Vitamine – ja oder nein?

Die Entscheidung, ob Sie Vitamine zusätzlich einnehmen sollten, hängt von Ihren individuellen Bedürfnissen ab. Wenn Sie Ihre Ernährung regelmässig analysieren und sicherstellen, dass Sie alle wichtigen Nährstoffe aufnehmen, können Sie möglicherweise auf Nahrungsergänzungsmittel verzichten. Falls Sie aber das Gefühl haben, dass Sie bestimmte Vitamine nicht ausreichend über die Nahrung bekommen, können gezielte Präparate sinnvoll sein. Achten Sie auf Qualität, die richtige Kombination und dosieren Sie mit Bedacht.

 

Quellen: Fachabteilung Puravita

Autorin: Fachabteilung Puravita

Bild von Unsplash

Aktualisiert am 23. Sep. 2024 07:25
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