Vit­ami­ne, die auf der gan­zen Li­nie glän­zen!

Vitamine in Haut- und Haarpflege ist nichts Aussergewöhnliches. Im Gegenteil: «Es ist fast schwieriger, ein Produkt ohne Vitaminzusätze zu finden als mit. Vitamine in kosmetischen Produkten sind heute absolut Standard», sagt Drogistin Marina Scherrer. Tatsächlich sind die beigefügten Vitamine in Shampoos, Tagespflege und Augenserum prominent aufgedruckt. «Die Vitamine sind aber mehr als nur ein gutes Marketing-Instrument», sagt Marina Scherrer – und hätten durchaus eine Wirkung. «Die Frage ist halt immer, was man sich von einem solchen Produkt erhofft. Die Kundschaft muss sich bewusst sein, dass die Konzentration an Vitaminen in Cremes und Shampoos verschwindend klein ist.» Wer sich also von einer Vitamin-C-haltigen Tagespflege mehr Power, Energie und einen strahlenden Teint erhoffe, habe womöglich falsche Erwartungen. «Da versuche ich immer rauszuhören, was das Ziel der Kundin oder des Kunden ist. Ansonsten rate ich dazu, begleitend auch ein Multivitaminpräparat einzunehmen. Ausserdem gehören viele weitere Faktoren wie Lebensstil und Ernährung zu einer gesunden Haut.»

Für Haare und Nägel

«Das Vitamin C in Cremes kommt bei Pigmentverschiebungen zum Einsatz und hat je nach Konzentration einen leicht aufhellenden und zellschützenden Effekt», erklärt Marina Scherrer. Ebenfalls ein guter Schutzmechanismus biete das Vitamin E. Bekannt als Radikalfänger, könne es Haut und Haare vor freien Radikalen schützen. «Das Vitamin E opfert sich quasi als Erstes bei einem Angriff von Schadstoffen und bindet die unerwünschten Radikale. Durch diesen Effekt wirkt das Vitamin E konservierend und macht beispielsweise eine Creme länger haltbar.» Trotzdem müsse man sich bewusst sein, dass vitaminhaltige Cremes auch lichtempfindlich sind, deshalb ist es wichtig, die Dosen, Tuben und Flaschen nach der Anwendung gut zu verschliessen und am besten an einem kühlen Ort zu lagern. Dies gelte auch für Pflegeprodukte, die das Vitamin A beinhalten. «Vitamin A wird von Dermatologen in hoher Konzentration als rezeptpflichtiges Aknemittel verschrieben. In Cremes ist die Konzentration natürlich deutlich geringer, dennoch fördert es – regelmässig angewendet, die Zellerneuerung und unterstützt die Abschuppung der Haut», erklärt Marina Scherrer.

Was ebenfalls zum Einsatz kommt als Nagel- und Haarmittel, ist Biotin. Es wird Shampoos beigefügt, da es die Keratinstruktur verbessert, nährt und stärkt. «Haare und Nägel bestehen hauptsächlich aus Keratin. Allerdings kommt man mit einem Shampoo oder einem Nagelöl nur an das tote Material. Wer Biotin als Nahrungsergänzungsmittel einnimmt, kann damit die Haarwurzeln gleichzeitig von innen stärken.»

Grenzen aufzeigen

Auch Speiseölen werden mittlerweile zusätzlich Vitamine beigefügt: «Gerade die Vitamine A, D, E und K sind fettlösliche Vitamine, also werden sie in einem Öl gut aufgenommen. Allerdings ist es wichtig, auf die Qualität des Öls zu achten und es korrekt anzuwenden.» Will heissen: Kühl und in einer dunklen Flasche lagern, nicht erhitzen und einmal geöffnet, innerhalb von wenigen Tagen aufbrauchen. «Wer auf Nummer sicher gehen möchte, nimmt lieber Kapseln oder Tabletten, da die Vitamine in dieser Form besser geschützt sind», erklärt die Drogistin. Vitamine sind also äusserst empfindlich und werden mittels spezieller Verfahren Cremes, Shampoos, Ölen oder Seren beigefügt. Sich selber etwas zusammenzumischen, davon rät Marina Scherrer ab. Ebenso von Produkten, die man im Internet bestellen kann und die einem das Blaue vom Himmel versprechen. «Lieber, man nimmt dabei eine Beratung im Geschäft in Anspruch, denn wir können auf den Hauttyp und die Absichten eingehen. Dabei ist es mir wichtig, Grenzen aufzuzeigen und ehrlich aufzuklären.» Denn Vitamine in Produkten haben durchaus einen Effekt, für einen strahlenden Teint, glänzendes Haar und kräftige Nägel gibt es aber eben weit mehr zu berücksichtigen – wie Sonnenschutz, Ernährung, Hauttyp, Lebensstil. Lassen Sie sich persönlich in Ihrer Drogerie beraten.

Vitamine – eine Wissenschaft für sich

Drei Dosen mit Vitaminpillen stehen nebeneinander © pixabay.com

Vitalität und Vitalstoffe sind in der heutigen Gesellschaft ein grosses Thema. Die orthomolekulare Medizin (ortho = gut, richtig; molekular = kleinste Bausteine) widmet sich eigens der wissenschaftlichen Erforschung von Mikronährstoffen und erforscht, wie Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente auf unseren Körper wirken. Der amerikanische Nobelpreisträger Linus Pauling hat die orthomolekulare Therapie als eine Form definiert, die Krankheiten verhüten, bessern oder heilen soll mittels konzentrierter Zufuhr von Nährstoffen. Vorbeugen statt heilen lautet die Maxime. Während die wichtigsten Vitamine mittlerweile vielen bekannt sind, haben Vitaminoide, also vitaminähnliche Stoffe (L-Carnitin, Coenzym Q-10), diesbezüglich Aufholbedarf. Ebendiese Vitaminoide finden sich aber auch in kosmetischen Produkten, allen voran das Coenzym Q-10.

Autorin: Sabine Reber Redaktion: Lisa Heyl Wissenschaftliche Kontrolle: Dr. phil. nat. Anita Finger Weber
  • Quellen
    • Michaela Döll und Hardy Walle: «Vitalstoffe von A bis Z», Herbig-Verlag, 2011

    • Drogistin Marina Scherrer

Aktualisiert am 9. Nov. 2023 13:07
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